Herz und Totschlag. Aj Sherwood
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Название: Herz und Totschlag

Автор: Aj Sherwood

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Jons übernatürliche Fälle

isbn: 9783948457150

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СКАЧАТЬ zwei Monate, wenn er nur am Wochenende daran arbeitete, dann war das Haus so weit. Logistisch wäre es am sinnvollsten, wenn er danach zu mir zog. Ich wusste es. Alle anderen wussten es auch.

      War ich emotional bereit für diesen Schritt? Null.

      »Ich bin sehr zuversichtlich, dass du eingestellt wirst«, sagte Donovan in die Stille hinein. »Es ist wirklich ein gutes Arbeitsklima. Die Leute sind super.«

      Garrett griff nach seinem Glas. »Das dachte ich mir, wenn sie es euch beiden so leicht gemacht haben. Keine Homophobie dort, hm?«

      »Nein«, bestätigte ich, erleichtert über die Wendung, die das Gespräch nahm. »Ich bin noch nicht mal der einzige schwule Mann. Der andere ist unser IT-Fachmann, Michael Sho.«

      »Sie sind alle supernett und aufgeschlossen«, bekräftigte Donovan. »Kann ich bitte mal das Hühnchen haben, Mom? Danke. Garrett, wann sollst du vorbeikommen?«

      »Gleich Mittwoch früh. Ihr kennt euren Chef ja am besten. Wonach sucht er denn genau?«

      Aufgrund des Interessenkonflikts konnte ich Jim schlecht bitten, Garrett einzustellen. Dafür konnte ich Garrett jede Menge Tipps für das Gespräch geben. Während Donovan und ich ihn darauf vorbereiteten, nahm ich mir vor, bei nächster Gelegenheit herauszubekommen, wie das zwischen den beiden eigentlich gewesen war. Ich bezweifelte keine Sekunde, dass Donovan bis über beide Ohren in mich verliebt war, aber wenn Probleme drohten, wollte ich lieber jetzt Bescheid wissen und sie direkt im Keim ersticken.

      JON

      »Bist du dann bald fertig?«, fragte Donovan neben mir. Er wippte ungeduldig auf den Zehenspitzen und schien es sehr eilig zu haben, mich zur Tür hinauszubugsieren.

      Mein Gesicht war immer noch halb mit Rasierschaum bedeckt, also warf ich ihm einen entnervten Blick zu und ließ den Rasierer sinken. »Sehe ich aus, als wäre ich fertig? Und wozu eigentlich die Eile? War vielleicht irgendeine Substanz in deinem Power-Riegel, von der ich wissen sollte?«

      »Heute ist doch Garretts Vorstellungsgespräch«, gab er zurück, schon mit einem Fuß zur Tür hinaus und drauf und dran, die Treppe hinunterzustürmen.

      Ah, richtig. Heute war Mittwoch. Gestern war so viel los gewesen, dass ich dieses Detail ganz vergessen hatte. Ich beschloss, meinen Lover ein bisschen aufzuziehen, während ich mich fertig rasierte. »Du hast ihn bestimmt nur vorgeschlagen, weil du deinen Freund wieder um dich haben willst.«

      »Ja, klar. Aber davon abgesehen kann Garrett diesen Job im Schlaf erledigen, wenn er sich erst mal eingearbeitet hat. Und er wird eine super Rückendeckung für dich sein.«

      Ich erstarrte, den Rasierer mitten auf der Wange. Unsere Blicke, blau und goldbraun, trafen sich im Spiegel. »Wie bitte? Was soll das denn heißen?«

      Seine freudige Erregung war plötzlich etwas gedämpft. Er schaute achselzuckend weg. »Eine Sache, die man bei der Army anerzogen bekommt, ist, dass nie ein einzelner Mann der Dreh- und Angelpunkt sein sollte. Jeder ist ersetzbar. Babe, ich weiß, dass ich als dein Anker entscheidend für deine geistige Gesundheit bin, versteh mich bitte nicht falsch. Es ist nur so: Wenn mal etwas schiefläuft, will ich sicher sein können, dass du noch eine weitere Person hast, auf die du dich verlassen kannst. Garrett hat mir so oft den Arsch gerettet, dass ich es kaum zählen kann, und er ist genau der umsichtige Mann, den du an deiner Seite brauchst, wenn mir mal etwas zustoßen sollte.«

      Tief einatmen. Tief ausatmen. Ich zügelte mein Temperament, denn intellektuell verstand ich schon, was er meinte. Doch alles, was er sagte, war mir zuwider. Er wollte mich nicht schutzlos zurücklassen, für den Fall, dass etwas Schlimmes geschah. Die Kollegen bei der Psy waren ihm noch nicht so vertraut, aber Garrett kannte er, und er konnte einschätzen, wie er reagieren würde. In seinen Augen waren das zwei Fliegen mit einer Klappe. Er würde seinen Freund wiederhaben und gleichzeitig eine wichtige Versorgungslücke schließen.

      »Die Vorstellung gefällt dir nicht«, stellte er fest; sein Blick war wachsam.

      Ich legte den Rasierer aus der Hand, denn ich wollte mir im Moment lieber nichts Scharfes an die Kehle halten. »Mir gefällt nicht, dass du es als gegeben hinnimmst, dass früher oder später die Kacke am Dampfen sein wird, und zwar so sehr, dass du dabei verletzt werden könntest. Mir gefällt nicht, dass du dich schon so sehr damit abgefunden hast, dass du einen weiteren Sicherheitsmann für mich einplanst. Ich kenne deine Geschichte zwar gut genug, um zu verstehen, warum du diese Entscheidungen triffst, und ich werde dir auch nicht widersprechen. Aber die Vorstellung, dass dir etwas passieren könnte, die gefällt mir überhaupt nicht.«

      Er kam ins Bad zurück, legte mir die Hände um die Taille und gab mir einen sanften Kuss auf die Schläfe. »Ich verspreche dir, es zu vermeiden, so gut ich kann.«

      Einen Moment lehnte ich mich mit geschlossenen Augen an ihn, genoss die solide Wärme in meinem Rücken und versuchte, mich wieder zu fangen. Vor mir selbst konnte ich durchaus zugeben, dass das, was mich wirklich aufregte, etwas ganz anderes war. Er hatte das alles beschlossen, ohne mit mir darüber zu sprechen. Andererseits waren wir noch nicht so lange ein Paar, dass ich es ihm zum Vorwurf machen konnte. Es waren gerade mal vier Monate, also mussten wir uns erst angewöhnen, alles miteinander abzustimmen. Donovan war zwar älter, aber er hatte bisher nur schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht. Wir waren noch dabei, unsere beiden Leben miteinander in Einklang zu bringen. Sosehr ich den Impuls verspürte, ihm deswegen Vorwürfe zu machen: Ich war schlau genug, es nicht zu tun.

      »Donovan.« Mit einem tiefen Seufzer suchte ich nach den richtigen Worten. »Ich verstehe, wie du denkst, oder zumindest glaube ich, dass ich das tue. Vielleicht kannst du das nächste Mal einfach früher etwas dazu sagen?«

      »Ich habe dich vor vollendete Tatsachen gestellt«, stellte er trocken fest.

      »Ein bisschen schon, ja.«

      »Entschuldige«, seufzte er und kuschelte sich so an mich, dass er meinen Oberkörper ganz umfangen hielt. »Das ist eine Berufskrankheit, weißt du? Außerdem freue ich mich darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten.«

      »Jaja, das hatte ich schon mitbekommen«, antwortete ich mit einem Augenrollen. »Was ich nicht verstehe, ist, warum du es jetzt so eilig hast. Es ist ja nicht so, als müsste ich bei dem Gespräch dabei sein.«

      Er hob überrascht den Kopf, sodass sich unsere Blicke wieder im Spiegel trafen. »Nein?«

      Meinerseits verwundert, legte ich den Kopf schief. »Äh, nein. Wie kommst du denn darauf, dass ich dabeisitze?«

      »Weil es bei meinem Vorstellungsgespräch so war?«, antwortete er mit hochgezogenen Augenbrauen.

      Oh. Richtig. Na gut, so gesehen war das eine berechtigte Vermutung. »Nein, Babe. Das mache ich sonst nie. Ich bin damals nur reingegangen, um einen Blick auf dich zu erhaschen, weil du den anderen so unheimlich warst. Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, wie ich in Jims Büro gekommen bin, so instinktiv lief das Ganze. Ich weiß nur noch, dass ich dich behalten wollte, also musste ich handeln.«

      »Ach so. Na ja, dann haben wir es natürlich nicht eilig.« Die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er ließ mich los und trat wieder auf den Flur hinaus, damit ich mich weiter rasieren konnte.

      Ich sah ihm an, dass er den restlichen Tag vor sich hin schmollen würde, wenn ich nichts unternahm. Anscheinend hatte er seinen Plan davon abhängig gemacht, dass ich seinem Freund eine Fünf-Sterne-Empfehlung СКАЧАТЬ