Herz und Totschlag. Aj Sherwood
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Название: Herz und Totschlag

Автор: Aj Sherwood

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Jons übernatürliche Fälle

isbn: 9783948457150

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СКАЧАТЬ Tempo umrundete ich das Gebäude und hielt direkt auf die Agentur zu. Die Hintertür war nicht aus Glas, sondern massiv – dort würde ich eine Chance haben, mich in Sicherheit zu bringen.

      Ich war noch mitten im Sprint, als ich Donovan aus der Tür stürmen sah. Er hatte im Sekundenbruchteil die Situation erfasst, und ich konnte die Verwandlung vom freundlichen Teddy zum gereizten Grizzlybären beobachten. Er raste an mir vorbei und bellte: »Rein mit dir!«

      Ich gehorchte nur allzu gern und rannte aus Leibeskräften weiter, fest entschlossen, Hilfe zu holen, sobald ich ein sicheres Telefon erreicht hatte. Ich knallte so fest gegen die Tür, dass sie erzitterte, stieß sie auf und rief Sho, den ich aus dem Augenwinkel aus seinem Büro kommen sah, zu: »Ruf die Polizei! Adams ist draußen auf dem Parkplatz, mit einem Baseballschläger!«

      »Verdammte Scheiße«, zischte Sho und zog schon sein Handy aus der Tasche.

      Okay, gut, Hilfe war also unterwegs. Ich wirbelte herum, fing die Tür ab und hielt sie halb geöffnet. Ich wusste, dass ich sie eigentlich hinter mir schließen sollte, aber ich wollte sehen, ob Donovan Adams überwältigt hatte oder nicht. Na ja, ich konnte eigentlich sicher sein, dass er ihn außer Gefecht gesetzt hatte, aber hoffentlich auch, ohne sich dabei wehzutun.

      In den zehn Sekunden, die ich nicht hingeschaut hatte, war es Donovan gelungen, dem Wüterich den Baseballschläger abzunehmen. Adams lag noch nicht ganz am Boden, sondern versuchte noch, mit den Fäusten auf ihn loszugehen. Aber das würde nicht lange dauern, da war ich sicher. Er war ganz offensichtlich nicht trainiert und schlug wild um sich, ohne die Kontrolliertheit eines geübten Boxers. Beim nächsten unkoordinierten Schlag benutzte Donovan seinen Schwung, um das Handgelenk des Angreifers festzuhalten und ihn damit vollends aus der Balance zu werfen.

      Fast schon schneller, als ich gucken konnte, hatte Donovan ihn flachgelegt und auf die Seite gedreht. Er hielt ihn in einem typischen Krav-Maga-Griff und bog ihm den rechten Arm nach hinten, bis der Ellbogen an Donovans Brust lag und die Hand unter Spannung stand. So konnte er ihm mit einem Ruck ohne Weiteres das Handgelenk brechen, falls es notwendig sein würde.

      Adams versuchte, sich zu wehren, wand sich wie eine Raupe und brüllte immer noch, ohne Worte von sich zu geben. Dann kam der Moment, in dem er sichtlich akzeptierte, dass er Donovans Griff nicht entkommen würde. Tränen strömten über seine Wangen, als seine Wut von Kummer und Schmerz abgelöst wurde.

      Ich setzte vorsichtig einen Fuß nach draußen und fragte meinen Lover: »Okay?«

      »Ich bin unverletzt«, beruhigte er mich. »Und ich habe ihn.«

      Dank allen Engeln des Himmels. Ich wusste sehr wohl, dass mein Donovan stärker war als der Durchschnittsmann, aber wenn Menschen dermaßen ausrasteten, völlig aus der Bahn geworfen von Wut und Schmerz, konnten sie gefährlicher werden als ein tollwütiger Wolf. Ich war erleichtert, Donovan ganz ruhig dasitzen zu sehen, die Situation voll im Griff. »Sho hat schon die Cops gerufen.«

      »Dann sind sie bestimmt gleich da.« Donovan schaute hinunter auf den Mann auf dem Boden, so etwas wie Mitleid im Blick. »Adams, Sie Trottel. Was haben Sie sich nur dabei gedacht?«

      »Wenn Ihre dumme Schwuchtel einfach die Fresse gehalten hätte, wäre meine Frau jetzt noch bei mir und nicht im Knast«, presste Adams hervor, der plötzlich wieder wütend wurde und sich unter Donovan aufbäumte. Er zischte auf, als das einen heftigen Schmerz durch sein Handgelenk jagte. Er ließ wieder locker, allerdings nicht freiwillig.

      »Sie hat Sie mit drei Typen betrogen und den einen sogar umgebracht. Glauben Sie mir, Mann, sie wäre bestimmt nicht mehr da. Außerdem – wieso glauben Sie eigentlich, dass Sie vor ihr sicher gewesen wären?«

      Adams schluchzte auf, offenbar im Zustand seliger Verdrängung: »Sie hätte mir niemals etwas getan. Sie liebt mich.«

      Meine persönliche Meinung dazu war, dass es keine Liebe war, wenn man jemanden mehrmals betrog. Aber Adams war gerade definitiv nicht bereit, sich das anzuhören, und ich wollte es Donovan nicht noch schwerer machen, also hielt ich die Klappe.

      Mit quietschenden Reifen, heulender Sirene und blinkendem Blaulicht fuhr ein Polizeiwagen vor. Ich erkannte den Mann und die Frau in Uniform und grüßte sie mit einem müden Winken. »Hallo, Lang, hallo, Clark.«

      »Sind Sie okay?«, fragte Clark, während sie auf mich zulief. Sie hatte schon nach den Handschellen gegriffen.

      »Niemand verletzt«, beruhigte Donovan sie. »Haben Sie ihn, Lang?«

      »Ich habe ihn«, bestätigte der kräftige Polizeibeamte mit einem finsteren Stirnrunzeln auf dem runden Gesicht. Lang war nicht groß, aber gebaut wie ein kleiner Panzer. Ich hätte mich ehrlich gesagt noch nicht mal an einem guten Tag mit ihm anlegen wollen. Er hielt die Handschellen fest, die Clark um Adams’ freie Hand legte, dann schloss er sie um das andere Handgelenk. Er ließ Donovan aufstehen und zog Adams hoch. »Was zum Teufel war denn hier los?«

      »Er ist der Ehemann einer Frau, die ich heute vernommen habe«, erklärte ich kurz, während ich förmlich fühlen konnte, wie sich unser Zeitfenster schloss. Wir würden nicht innerhalb der nächsten Stunde nach Hause kommen. »Jetzt ist sie in Haft und sieht einer Anklage wegen Mordes entgegen.«

      »Aha, das Übliche also.« Clark nickte wissend. Ein Hauch von Empathie huschte über ihre Energiebahnen, aber hauptsächlich sah ich schwarzen Humor. Andererseits war Clark schon viele, viele Male gekommen, um auf mein Geheiß Leute in Gewahrsam zu nehmen. »Also gut, wir nehmen ihn mit. Ich brauche eine Aussage von Ihnen beiden.«

      »Na klar«, antwortete ich müde. Verdammt, ich wollte heute nicht noch ein weiteres Mal aufs Revier. Aber ohne unsere Aussagen konnten sie ihn nicht einsperren.

      Donovan trat zu mir, legte mir den Arm um die Taille und drückte mich kurz. Ich lehnte mich dankbar an ihn, schon weit über den Punkt der Erschöpfung hinaus. Und der Tag war noch nicht zu Ende. Mir war nach Fluchen zumute, aber mir fiel kein Kraftausdruck ein, der derb genug gewesen wäre.

      »Wir kommen sofort nach«, versicherte Donovan den Beamten. Dann senkte er die Stimme und sagte: »Verdammt noch mal. Das ist genau der Grund, warum ich Garrett gerne bei der Psy hätte.«

      Ich verspürte plötzlich den Impuls, unseren Chef in Schutz zu nehmen. »Hey. Du weißt genau, dass Jim sich alle Mühe gibt, uns zu beschützen.«

      »Ja, klar, aber überall kann er eben nicht sein. Tyson ist auch fast nie rechtzeitig zum Dienstschluss wieder im Haus. Es wäre wirklich nicht verkehrt, einen weiteren starken Mann zu haben.« Er zog mich an sich. »Aber hey. Immerhin habe ich dein Schlüsselbund gefunden. Es lag tatsächlich auf dem Schreibtisch.«

      Ich prustete leise. »Gib schon her. Und ruf am besten Garrett an. Wir sind nie im Leben rechtzeitig zu Hause.«

      »Wie wäre es, wenn ich ihm sage, dass er zu meinen Eltern gehen soll? Bei Mom kriegen wir sicher alle etwas zu essen.«

      »Du bist ein Genie.« Ich hatte heute so was von keine Lust, zu kochen. Alani liebte es, uns mit Essen zu versorgen, hauptsächlich, weil sie uns dadurch regelmäßig zu sehen bekam. Und ihre Kochkünste waren himmlisch. Diese Frau hatte wirklich ihre Berufung als Sterneköchin verfehlt.

      Wenigstens eine Sache würde heute gut laufen.

      * * *

      Alani verkörperte alles Gute in diesem Universum, also erwartete uns ein gedeckter Tisch, nachdem wir endlich das Revier hatten verlassen dürfen. Der Duft stieg mir verführerisch in die СКАЧАТЬ