Herz und Totschlag. Aj Sherwood
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Название: Herz und Totschlag

Автор: Aj Sherwood

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Jons übernatürliche Fälle

isbn: 9783948457150

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СКАЧАТЬ Wir trafen uns auf dem Parkplatz hinter der Agentur. Ich war nicht überrascht, dass Garrett bei uns mitfahren wollte; Donovan und er hatten sich viel zu erzählen. Was mich allerdings überraschte, war, dass Sho auch bei uns mitwollte. Jedenfalls, bis ich die Blicke zwischen ihm und Garrett und die Funken des gegenseitigen Interesses fliegen sah.

      So war das also!

      Sie hatten sich zwar gerade erst kennengelernt, und es war auch gar nicht sicher, ob einer von ihnen etwas unternehmen würde, aber ich fand diese Entwicklung aus verschiedenen Gründen sehr gut. Hauptsächlich, weil es ein Zeichen dafür war, dass Sho aus seinen Fehlern lernte. Garrett war so viel besser als sein Ex.

      Wir luden zwei Kisten voller EMP-Schutzhüllen in den Humvee, und alle stiegen ein. Donovan saß neben mir auf dem Beifahrersitz, die anderen auf dem Rücksitz. Ich hatte die Hoffnung, dass wir früh genug dran waren, um uns durch den Nashviller Verkehr bis zur Schnellstraße zu kämpfen, ohne im Stau stecken zu bleiben. Doch natürlich kamen wir in den schlimmsten aller Staus, gerade als wir auf die richtige Schnellstraße abbiegen wollten.

      »Wow.« Garrett starrte aus dem Fenster auf die unbewegliche Blechlawine. »Havili, das mit dem Verkehr hättest du ruhig vorher erwähnen können.«

      »Normalerweise betrifft uns das nicht«, widersprach Donovan schwach. »Wir sind meistens erst unterwegs, wenn alle anderen schon an ihrem Arbeitsplatz sind. Da ist es nicht so schlimm.«

      »Zum Glück«, fügte Sho hinzu. »Ich kann dir bei Gelegenheit auch ein paar Abkürzungen zeigen, wenn du willst.«

      In Garretts Stimme schwang ein Lächeln mit. »Danke, darauf komme ich gerne zurück. Ich bin ja in Texas aufgewachsen. Für mich sind die Straßen von Tennessee etwas gewöhnungsbedürftig.«

      Ah, das erklärte den Akzent. Er war noch stärker als meiner, und ich hatte immerhin mein ganzes Leben in Tennessee verbracht. Dass er aus den Südstaaten stammte, hatte ich gewusst, aber Garrett war einer der Menschen, die an so vielen verschiedenen Orten gelebt hatten, dass es schwierig war, anhand seiner Stimme genau zu deuten, wo er ursprünglich herkam.

      »Ach ja?«, fragte Sho neugierig. »Und du wolltest nicht wieder zurück nach Hause?«

      »Na ja. Meine Eltern haben sich in Arizona zur Ruhe gesetzt, ich habe also keinen Sinn darin gesehen. Außerdem war Don sicher, dass er mir hier einen Job besorgen kann, und ich wollte gerne wieder mit ihm zusammenarbeiten. Wir hatten immer Spaß zusammen. Und natürlich war ich neugierig auf den Typ, der ihn umgestimmt hat.«

      Das konnte ich nicht einfach unkommentiert stehen lassen, also fragte ich mit einem Blick in den Rückspiegel: »Umgestimmt?«

      Donovan stöhnte auf. »Wilson …«

      Garrett ignorierte ihn komplett und erklärte stattdessen fröhlich: »Er wollte nie wieder was mit einem Mann anfangen. Nach dem letzten hatte er geschworen, sich nur noch mit Frauen abzugeben.«

      Wie bitte? Mein Kopf fuhr ruckartig herum, und ich starrte meinen Lover an. Er hatte keine Sekunde gezögert, sich auf mich einzulassen, also war ich völlig verblüfft, das zu hören. »Wie bitte?«

      »Aha, es gibt also doch Dinge, die du nicht sehen kannst«, bemerkte Garrett. »Ist ja interessant.«

      Donovan warf ihm einen finsteren Blick zu. »Hab ich dich wirklich vermisst?«

      »Keine Ahnung, Mann. Vielleicht hast du einfach vermisst, dass dich regelmäßig jemand abstraft«, erwiderte Garrett grinsend. »Jon, man muss dazusagen, dass sein Ex ein echtes Prachtstück war, wirklich zum Abgewöhnen, selbst für mich als Außenstehenden. Ich hätte beinahe selbst den Männern abgeschworen, so schlimm war’s. Darum war ich so besorgt, als er zum ersten Mal von dir gesprochen hat – es war sonnenklar, dass er schon bis über beide Ohren drinsteckte. Aber du bist überhaupt nicht zu vergleichen mit diesem Typ, und du bist ganz offensichtlich gut zu meinem Freund. Ich war wirklich erleichtert, als ich dich kennengelernt habe.«

      »So erleichtert, dass du nun doch keinen abgelegenen Ort suchst, wo du ihn verscharren kannst?« Sho sprach aus, was Garrett nicht gesagt hatte. Er grinste schief, und ich sah in ihm Belustigung aufblitzen, und gleichzeitig eine Art deutliches … Interesse, besser konnte ich es nicht beschreiben. Es war, als hätte das Gespräch eine Frage für ihn beantwortet oder ihm etwas verraten, das er wissen wollte.

      Mit einer zustimmenden Geste fügte Garrett hinzu: »Guck nicht so miesepetrig, Don.«

      Ich war genauso erleichtert wie Garrett, denn ich hatte jetzt eine bessere Vorstellung davon, wo wir standen. Es gab da etwas, worüber keiner der beiden Männer mit mir geredet hatte, und auch wenn ich mir nicht wirklich Sorgen machte, beschäftigte es mich doch. Wenn er so deutlich aussprach, dass er es gut fand, dass wir zusammen waren, dann nahm ich die Bestätigung gerne an. Vor allem, da ich sehen konnte, dass sie von Herzen kam.

      Donovan schaute mich von der Seite an, eindeutig unsicher, wie ich diese Information aufnehmen würde. Sein Meridian leuchtete in mattem Jadegrün – ein deutliches Zeichen dafür, dass er nervös war. Ich war zwar etwas durcheinander, aber nicht eifersüchtig bei dem Gedanken, dass er vor mir andere Partner gehabt hatte. Das galt schließlich für uns beide. Wir waren erwachsene Männer, und es war klar, dass wir beide eine Vergangenheit hatten. Mir tat es leid, dass er verletzt worden war, aber ich war froh, dass er diesen Mann hinter sich gelassen hatte. Ich nahm seine Hand, verflocht unsere Finger und hob sie an die Lippen, um ihm einen Kuss auf den Handrücken zu drücken – eine wortlose Beruhigung.

      »Ooooh, da geht einem ja das Herz auf«, seufzte Garrett theatralisch.

      »Wilson …«, setzte Donovan entnervt an (obwohl er immer noch meine Hand hielt). »Dir ist schon klar, dass ich auch Geschichten über dich erzählen kann, und das nicht zu knapp? Den Spieß kann ich ruckzuck umdrehen, wenn ich will.«

      Garrett lachte nur keckernd. Offensichtlich war er deswegen nicht allzu besorgt.

      Ich hatte keine Brüder. Aber wenn ich die beiden so beobachtete, konnte ich mir den Gedanken nicht verkneifen, dass Brüder sich wahrscheinlich genau so verhielten. Sie zogen sich gegenseitig gnadenlos auf, aber wenn etwas passierte, waren sie die Ersten, die füreinander einstanden.

      »Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?«, fragte Sho.

      Ich denke, uns war allen klar, dass er Donovan aus der Patsche helfen wollte, aber Garrett ging bereitwillig darauf ein. »Wir hatten gerade den SOPC 1 – sorry, den Special Operations Prep Course, die Grundausbildung für die Spezialeinheiten – hinter uns gebracht. Es ist das Erste, was du absolvieren musst, wenn du zu den Special Forces willst. Also, wir hatten das gerade hinter uns, und ich hatte Don zwar kennengelernt, aber wir hatten nie viel miteinander zu tun gehabt. Dann kam der nächste Kurs, der sogenannte Q-Kurs. Da haben wir Razzien, Hinterhalte, Aufklärung und so Zeugs trainiert. Na ja, und etwa nach der Hälfte der Zeit hat so ein Typ in meiner Einheit rausbekommen, dass ich nicht hetero bin, und angefangen, mir deswegen Stress zu machen. Nicht, dass ich je einen von denen angegraben hätte. Keine Ahnung, was sein Problem war, aber er konnte es einfach nicht gut sein lassen. Eines Abends, als wir alle in der Kantine saßen, hat er dann immer wieder davon angefangen, dass es ›Adam und Eva‹ und nicht ›Adam und Adam‹ heißt.«

      Donovan drehte sich nach hinten um und erzählte die Geschichte weiter. »Und ich saß am Nebentisch und musste mir das dumme Geschwätz anhören, was nach einer Weile echt genervt hat. Also hab ich irgendwann gesagt, dass es ›Homo sapiens‹ und nicht ›Hetero sapiens‹ heißt.«

      Ich schnaubte amüsiert.

      »Daraufhin СКАЧАТЬ