Название: Bullseye - Bull & Tiger
Автор: Monica James
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Dark Revenge Dilogie
isbn: 9783864439735
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„Danke, Cody.“ Sonya beugt sich vor und küsst mich auf die Wange. Der Kuss ist keusch. Es ist offensichtlich, dass sie Mitleid mit mir hat, denn in Damian Bishops Schatten zu leben, ist, als würde man von der Sonne überstrahlt werden.
Sie tritt schnell von mir zurück und schreit auf. Ich habe keine Ahnung, warum, bis jemand nach meinem Oberarm greift und mich herumreißt. Er ragt über mir auf und hebt mich mit Leichtigkeit hoch, sodass ich auf seiner Augenhöhe bin.
„Lass mich runter, du Scheißkerl!“, fluche ich und versuche, mich zu befreien.
Als Reaktion lacht er nur. „Was machst du hier, Kleiner? Müsstest du nicht längst im Bett sein?“
„Fick dich!“ Ich spucke ihm ins Gesicht, was den gewünschten Effekt hat, denn er lässt mich auf die Füße fallen. Sofort ramme ich ihm mein Knie in die Eier. Er röchelt, klappt zusammen, und ich schlage ihm mit der Faust ins Gesicht. Ich bin plötzlich so wütend.
Ich bin vielleicht dünn, dafür aber rauflustig, und ich weiß, wie man kämpft. Damian würde das ausdiskutieren, aber ich bin nicht der verfluchte Damian – ich bin nicht so perfekt wie er.
Die Versager-Freunde des Kerls kommen angerannt, die Fäuste erhoben, bereit, sich zu schlagen. Gary ist keine Hilfe, denn er versteckt sich hinter den Mädchen. Sie sind in der Überzahl, vier gegen einen, aber ich fühle mich plötzlich so lebendig. Das ist mein Kampf, meiner, nicht Damians.
Und das treibt mich an, sodass ich einem der Blödmänner mit aller Kraft ins Gesicht schlage. Er fällt mit einem dumpfen Knall um. Von einer Sekunde auf die andere bin ich in einem Schauer von Fäusten und greife alles an, was mir in die Quere kommt. Pures Adrenalin treibt mich an, und ich ignoriere die Schreie um mich herum. Es ist das absolute Chaos.
Gerade als ich einem Arschloch mein Knie ins Gesicht ramme, höre ich eine Flasche splittern und sehe das gezackte Ende auf mich zukommen. Ich springe zurück und hebe die Arme. Der Kerl, dem ich in die Eier getreten habe, will sich an mir rächen. Ich lasse ihn nicht aus den Augen, als er mich umkreist.
„Du kämpfst außerhalb deiner Liga, meinst du nicht? Bist hinter dem hübschesten Mädchen hier her.“ Der Schwachkopf ist ohne Zweifel der Anführer. Er hat seelenlose schwarze Augen, Augen, die ich nie vergessen werde. Außerdem hat er ein kleines, blaues Hai-Tattoo auf dem Hals.
„Lass ihn in Ruhe!“, schreit jemand. Ich glaube, dass es Sonya ist.
Diese Arschlöcher gehen nicht in unsere Schule. Ich würde sie erkennen, wenn es so wäre. Ich begreife, dass ich mich in ganz große Scheiße geritten habe, und jetzt, wo das Adrenalin abklingt, bekomme ich Angst. Gerade als der Bastard ausholt, wird er mit brutaler Kraft zur Seite geschleudert.
Ich drehe den Kopf und sehe den wütenden Damian, der bereit ist, es mit jedem aufzunehmen. „Legt euch mit jemandem an, der so groß ist wie ihr, ihr verfluchtes Pack!“, brüllt er und breitet die Arme wie ein verdammter Superheld aus.
Die Kerle rennen auf ihn zu und können ein paar Faustschläge austeilen, bevor Damian sie wie Ameisen zur Seite schleudert. Ich beobachte ihn mit großen Augen, denn ich kann nicht fassen, dass mein Bruder es mit ihnen aufnimmt und gewinnt. Ich habe geholfen, aber er lässt meinen Versuch lächerlich erscheinen.
„Friss Dreck, du Arschloch!“, schreie ich aus sicherer Entfernung und feuere meinen Bruder an.
Als die vier Trottel begreifen, dass sie verloren haben, huschen sie mit dem Schwanz zwischen den Beinen davon, wie Feiglinge. Ich habe meine erste Schlägerei gewonnen. Na ja, irgendwie.
Damian dreht sich mit diesem Großer-Bruder-Blick zu mir um. „Nach Hause. Sofort.“
„Ach, komm schon, Bro. Lass uns deinen Sieg mit einem Bier feiern.“
Sonya kichert, was mich denken lässt, dass ich vielleicht eine kleine Chance habe. Aber als Damian sich mit dem Handrücken das Blut vom Mund wischt und schwankt, wird mir klar, dass wir beide nach Hause müssen. „Okay. Aber du kommst mit.“
Ich erwarte, dass er protestiert, doch er nickt erschöpft. Morgen wird er definitiv ein Veilchen haben.
Lyndsay bietet an, uns zu begleiten, aber Damian schüttelt den Kopf. „Du bleibst, Baby. Alle deine Freundinnen sind hier. Ruf mich an, wenn du zu Hause bist.“
„Bist du sicher?“, fragt sie und kaut auf der Unterlippe.
Das ist typisch Damian. Er denkt immer an andere.
„Ja. Außerdem muss ich den Kleinen nach Hause bringen. Er sieht mich demonstrativ an, und ich erwidere den Blick mit großen Augen. Er hat gerade meine Chancen bei Sonya ruiniert. Niemand will sich mit einem „Kleinen“ treffen.
Damian und Lyndsay küssen sich, und ich täusche Würgelaute vor.
Sonya lächelt mich an und flüstert: „Ruf mich an.“ Vielleicht habe ich falsch gelegen. Es scheint so, als würde dieser Abend gerade zum Besten meines Lebens werden.
Damian zerzaust mir das Haar, und dann gehen wir zusammen langsam den Hügel hinauf zu der Stelle, wo er sein Auto geparkt hat. Er ist unsicher auf den Füßen, was zeigt, dass er Schmerzen hat, aber er sagt kein Wort.
„Soll ich fahren?“, biete ich an. Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem er mich davor bewahrt hat, zu Hackfleisch verarbeitet zu werden.
Damian greift in die Tasche seiner Schuljacke und holt den Schlüssel hervor. „Sag es nicht Mom“, zieht er mich auf, und ich lächele.
Das Gelände ist dicht mit Bäumen bestanden, und auch wenn es eine Abkürzung ist, wäre es wohl einfach gewesen, wenn wir auf dem Weg geblieben wären. Wir gehen langsam, während Damian versucht, wieder zu Atem zu kommen.
„Du stehst also auf Sonya Teller, was?“
Als ich nicht antworte, stupst er mich spielerisch in die Rippen. „Ich habe es dir gesagt – Cheerleader.“
Ich werde nie erfahren, was er noch sagen wollte, denn in der einen Sekunde steht er neben mir, und in der nächsten schwebe ich in der Luft.
Ich trete sofort um mich, aber es ist sinnlos. Irgendein Arschloch hat seine Arme um meine Mitte geschlungen und hält mich fest, während drei seiner Freunde zwischen den Bäumen hervorkommen und Damian angreifen.
„Nein!“, schreie ich und versuche, mich zu befreien, doch es ist zwecklos. Der Kerl hält mich zu fest. Ich rieche Bier und Gras in seinem stinkenden Atem. „Lass mich los.“
„Sorry, kann ich nicht. Es ist Zeit, dass du ein Mann wirst.“
Ich begreife, dass die Bastarde die vier sind, die uns vorhin angegriffen haben. Aber im Gegensatz zu vorhin haben sie einen verletzten Damian überrumpelt. Sie stürzen sich auf ihn, treten ihn in die Rippen, ins Gesicht, den Bauch – wo immer sie können. Er versucht, sie abzuwehren, aber einer stößt ihm das Knie so hart auf die Nase, dass sie unter dem Aufprall bricht.
Er fällt auf den Rücken und schnappt keuchend nach Luft. Er ist wirklich schwer verletzt. Ich sehe hilflos zu, unfähig, irgendetwas zu tun, während sie meinen Bruder bewusstlos schlagen, und ich nichts weiter machen kann, als mich zu winden.
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