Название: Bullseye - Bull & Tiger
Автор: Monica James
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Dark Revenge Dilogie
isbn: 9783864439735
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Die Bühne wird dunkel, und dann bricht die Hölle los.
„Heilige Scheiße!“, brüllt Ricky und kommt auf die Bühne, als die Lichter wieder angehen und die Hintergrundmusik einsetzt. „Applaus für mein Mädchen Tigerlily!“
Die sabbernden Männer kommen der Aufforderung nach, während ich mich mit einem Arm über den Brüsten herunterbeuge und mein Geld aufsammele. Es liegen so viele Scheine herum, dass Ricky sich bückt und mir beim Aufheben hilft. Gerade als ich nach einem Zwanzigdollarschein greife, legt sich eine verschwitzte, unerwünschte Hand um meinen Arm.
Ich habe keine Gelegenheit, etwas zu tun, denn ein schwarzer Schatten gleitet vor und biegt das Handgelenk des Grabschers zurück. Der Mann schreit auf und lässt mich sofort los. Ich sehe in Bulls Augen, und jede Faser meines Körpers ist sich seiner Nähe bewusst.
„Danke“, sage ich kurz angebunden.
Er nickt nur und steht Wache, während ich meinen Verdienst aufsammele. Sobald ich fertig bin, verschwinde ich schnell hinter dem Vorhang, wo ich endlich wieder atmen kann.
Kapitel 4
Cody
„Bist du sicher, dass wir hier sein sollten?“, fragt mein bester Freund Gary Buchanan. Wir bleiben tief geduckt hinter den Bäumen.
„Ja. Jetzt hör auf, so ein Weichei zu sein und lass uns gehen.“
Gary hat recht. Wir sollten nicht hier sein. Ich müsste längst zu Hause sein, aber was meine Eltern nicht wissen, regt sie auch nicht auf.
Wir kriechen auf das glühend heiße Lagerfeuer zu und bleiben dabei tief unten, denn für zwei rotznasige Kinder wie uns ist hier betreten verboten.
Die Titans, das Football-Team meines Bruders, haben dank Damian, der in den letzten drei Spielsekunden einen Touchdown gemacht hat, das Finale gewonnen. Mein Bruder, der Held unserer Heimatstadt, hat das Spiel gerettet, was keine Überraschung ist. Um das zu feiern, haben sich alle beim Pinnacle Point versammelt, ein örtlicher Treff für Schüler im letzten Highschool-Jahr.
Die Party ist in vollem Gang. Das Bier fließt in Strömen, und Damian lockt die Mädchen in Scharen an. Er ist jedoch nicht an ihnen interessiert, weil er seit zwei Jahren mit seiner Freundin Lyndsay zusammen ist. Es ist wirklich abstoßend, wie sie sich anschmachten, als wären sie bekloppt. Aber was weiß ich schon von Liebe? Ich habe noch nie ein Mädchen geküsst.
Gary und ich waren zu sehr damit beschäftigt, auf unseren Geländefahrrädern zu fahren, um Mädchen Aufmerksamkeit zu schenken. Doch das änderte sich, als Damian mich heute Abend zu diesem dämlichen Footballspiel mitzerrte und ich eine brünette Cheerleaderin mit einem wunderschönen Lächeln sah.
Ich kenne ihren Namen nicht, und deswegen bin ich hier. Ich will ihn herausfinden. Damian hat mich vor den Cheerleadern gewarnt, und er hatte recht. Ich könnte ihn jederzeit fragen, wer sie ist, aber ich will es selbst herausfinden. Ich habe immer im Schatten meines Bruders gelebt, was mich zuvor nie gestört hat, aber allein herauszubekommen, wer dieses mysteriöse Mädchen ist, fühlt sich wie ein Schritt Richtung Mann an.
Ich weiß, dass das verdammt lahm ist, aber es wäre noch erbärmlicher, wenn mein älterer Bruder mich meiner Traumfrau vorstellen würde.
Mit dem Gedanken daran krieche ich weiter, und wir betrachten die Szene, die sich vor uns auftut. Leute sitzen um das Feuer herum und küssen sich, andere tanzen und lachen und haben viel Spaß. Ich sehe mich um und hoffe, meine Cheerleaderin zu entdecken. Und ich schaffe es.
„Da ist sie!“, zische ich und stoße Gary meinen Ellbogen in die Rippen.
Er schreit auf und schiebt sich von mir weg. „Ja, na und? Was willst du tun? Du kannst nicht mit ihr reden. Deine Eltern geben dir eine Woche Hausarrest, wenn sie rausfinden, dass du hier bist. Du solltest bei mir zu Hause schlafen.“
Er hat recht.
Meine Eltern sind ziemlich streng zu mir, weil ich nicht so ein Goldjunge wie Damian bin. Ich tue nicht, was man mir sagt. Ich glaube, man könnte mich das schwarze Schaf oder den Rebellen der Familie nennen, aber das ist mir egal. Damian würde mich nicht verpetzen, aber ich weiß, dass er mir Schuldgefühle einreden würde, weil ich unseren Eltern nicht gehorche. Seine Aufrichtigkeit würde auf mich abfärben und schließlich würde ich nachgeben und ihnen erzählen, was ich getan habe.
Daher versteht es sich von selbst, dass er mich nicht sehen darf.
Die Cheerleaderin trägt noch ihre Uniform und unterhält sich mit einer Gruppe Mädchen. Ich nehme meinen Mut zusammen und gehe zu ihr hinüber. Gary bleibt zurück und steht Schmiere. Damian ist am anderen Ende des Geländes, also bin ich für den Moment wohl sicher.
Ich weiß nicht, wie man so etwas macht und beschließe daher, mir eine Scheibe von meinem Bruder abzuschneiden und einen seiner Sprüche zu verwenden. Ich bleibe ein kleines Stück von ihr entfernt stehen, und sie dreht sich um und sieht mich mit großen blauen Augen an.
„Hallo, Hübsche“, sage ich selbstbewusst und lächele.
Ihre Freundinnen grinsen und dämpfen ihr Lachen hinter ihren Händen.
„Hi“, erwidert sie schließlich und trinkt einen Schluck aus einem blauen Becher.
„Ich habe dich heute Abend beim Cheerleading gesehen. Beim Spiel“, füge ich blöd hinzu, denn wo sonst würde sie Cheerleading machen?
Aber ich bleibe cool.
„Oh, toll.“ Ich sollte den Hinweis verstehen, kann aber nicht. Ich will derjenige sein, der erfolgreich ist.
„Gibst du mir deine Nummer?“
Ihre Freundinnen lachen laut, und Gary stöhnt, was mir sagt, dass dies als der schlechteste Anmachversuch in die Geschichte eingehen wird.
Ich sollte mich verziehen, kann aber nicht. „Ich heiße Cody. Cody Bishop.“
Sie hören plötzlich auf zu kichern und stehen mit offenen Mündern da. „Ist dein Bruder Damian Bishop?“, fragt eins der Mädchen.
Gottverdammt.
Das ist nicht das, was ich wollte. Ich wollte es allein schaffen, nicht weil Damian mein Bruder ist. Doch ich nicke trotzdem.
Die Cheerleaderin, deren Namen ich nicht einmal kenne, lächelt und sieht über meine Schulter. „Gib mir dein Telefon.“
„Sonya!“, schilt eine ihre Freundinnen sie und kichert.
„Er ist zu jung.“
Ihr Name. Endlich. Sonya, meine Königin.
Ich suche in meiner Jeans nach meinem Handy und gebe es ihr. Sie nimmt es mit einem schiefen Grinsen. Als sie ihre Nummer eingibt, kann ich mein Glück kaum fassen. Ihre Freundinnen starren sie mit großen Augen an, während ich mich wie Herkules fühle.
Aber nur bis Sonya mir mein Handy zurückgibt und sagt: „Kannst du meine Nummer deinem Bruder geben?“
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