Zwei Jahre Ferien. Jules Verne
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Название: Zwei Jahre Ferien

Автор: Jules Verne

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Jules Verne bei Null Papier

isbn: 9783962817879

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СКАЧАТЬ wo sei­ne Ka­me­ra­den sei­ne Heim­kehr mit großer Un­ge­duld er­war­te­ten.

      Ver­hand­lung. — Ein ge­plan­ter und ver­scho­be­ner Aus­flug. — Schlech­tes Wet­ter. — Der Fisch­fang. — Das rie­sen­haf­te Meer­gras. — Co­star und Dole auf ei­nem nicht be­son­ders schnel­len Ren­ner rei­tend. — Die Vor­be­rei­tun­gen zum Auf­bruch. — Auf den Kni­en vor dem süd­li­chen Kreuz.

      ———

      Noch am sel­ben Tag nach dem Abendes­sen mach­te Bri­ant die Gro­ßen mit den Er­geb­nis­sen sei­ner Nach­for­schung be­kannt, die er wie folgt zu­sam­men­fass­te: In der Rich­tung nach Os­ten, jen­seits der Zone der Wal­dun­gen, hat­te er sehr deut­lich eine Was­ser­li­nie wahr­ge­nom­men, wel­che von Nor­den nach Sü­den zu ver­lief; dass die­sel­be dem Meer an­ge­hör­te, er­schi­en ihm nicht zwei­fel­haft. Der »Sloug­hi« hat­te also das Un­glück ge­habt, auf ei­ner In­sel und nicht auf ei­nem Fest­land zu schei­tern.

      An­fäng­lich nah­men Gor­don und die Üb­ri­gen die­se Mit­tei­lung ih­res Ge­fähr­ten mit großer Er­re­gung auf. Wie, sie be­fan­den sich auf ei­ner In­sel und ih­nen fehl­te es an je­dem Mit­tel, von der­sel­ben wie­der weg­kom­men zu kön­nen! Auf die frü­he­re Ab­sicht, nach Os­ten zu wei­ter in das an­ge­nom­me­ne Fest­land vor­zu­drin­gen, soll­ten sie ver­zich­ten! Soll­ten ver­ur­teilt sein, auf ein Schiff zu war­ten, wel­ches zu­fäl­lig an die­ser Küs­te vor­über­se­gel­te! War es denn wirk­lich an dem, dass das ih­nen die ein­zi­ge Aus­sicht auf Ret­tung bot …?

      »Doch soll­te sich Bri­ant in sei­ner Wahr­neh­mung nicht ge­täuscht ha­ben?« be­merk­te Do­ni­phan.

      »Ja, Bri­ant«, ließ sich Cross ver­neh­men, »könn­test du nicht viel­leicht eine Wol­ken­bank für das Meer an­ge­se­hen ha­ben?«

      »Nein«, ver­si­cher­te Bri­ant, »ich bin fest über­zeugt, mich nicht ge­irrt zu ha­ben. Ich habe im Os­ten be­stimmt eine Stre­cke Was­ser ge­se­hen, die sich bis zum Ho­ri­zont aus­brei­te­te.«

      »In wel­cher Ent­fer­nung?«

      »Etwa sechs Mei­len vom Vor­ge­bir­ge.«

      »Und bis da­hin gab es kei­ne Ber­ge, kein hö­her auf­stei­gen­des Land?«

      »Nein; nichts als den wei­ten Him­mel!«

      Bri­ant schi­en sei­ner Sa­che so si­cher, dass man sei­ne An­ga­ben ver­nünf­ti­ger­wei­se nicht an­zwei­feln konn­te.

      Wie es Do­ni­phan aber im­mer tat, wenn er über ir­gen­det­was mit ihm sprach, so be­harr­te er auch jetzt bei sei­ner ei­ge­nen Mei­nung.

      »Und ich wie­der­ho­le«, er­klär­te er, »dass Bri­ant sich doch hat täu­schen kön­nen, und so lan­ge wir uns nicht mit ei­ge­nen Au­gen über­zeugt ha­ben …«

      »Das soll sehr bald ge­sche­hen«, un­ter­brach ihn Gor­don, »denn wir müs­sen wis­sen, wor­an wir sind.«

      »Und ich möch­te hin­zu­fü­gen«, mel­de­te sich Bax­ter, »dass wir kei­nen Tag zu ver­lie­ren ha­ben, wenn wir noch, im Fal­le wir auf ei­nem Fest­land sind, vor Ein­tritt der schlech­ten Jah­res­zeit wei­ter­zie­hen wol­len.«

      »Schon mor­gen«, nahm Gor­don wie­der das Wort, »wer­den wir, falls die Wit­te­rung es er­laubt, einen auf meh­re­re Tage aus­ge­dehn­ten Aus­flug un­ter­neh­men. Ich sage, wenn es schö­nes Wet­ter ist; denn sich in die dich­ten Wäl­der des In­ne­ren bei schlech­tem Wet­ter zu wa­gen, wür­de eine ent­schie­de­ne Tor­heit sein …«

      »Ganz recht, Gor­don«, be­stä­tig­te Bri­ant, »und wenn wir die ent­ge­gen­ge­setz­te Sei­te der In­sel er­reicht ha­ben …«

      »Im Fall es eine In­sel ist!« rief Do­ni­phan da­zwi­schen, der un­gläu­big mit den Ach­seln zuck­te.

      »Es ist aber eine In­sel«, ver­setz­te Bri­ant un­ge­hal­ten. »Ich habe mich nicht ge­täuscht! Mit volls­ter Deut­lich­keit habe ich im Os­ten das Meer er­kannt. Do­ni­phan ge­fällt sich nur dar­in, mir, sei­ner Ge­wohn­heit ge­mäß, zu wi­der­spre­chen …«

      »Oh, du bist nicht un­fehl­bar, Bri­ant!«

      »Nein, das bin ich nicht; doch die­ses Mal wer­det ihr ja se­hen, ob ich mich ge­irrt habe! Ich wer­de selbst aus­zie­hen, die­ses Land nä­her zu be­sich­ti­gen, und wenn Do­ni­phan mich be­glei­ten will …«

      »Na­tür­lich geh’ ich mit!«

      »Und wir eben­falls!« rie­fen drei oder vier der grö­ße­ren Kna­ben.

      »Gut …! Schon gut …!« mein­te Gor­don; »nur nicht über den Strang ge­schla­gen, mei­ne Freun­de! Wenn wir auch noch Kin­der sind, wol­len wir doch gleich Män­nern han­deln. Un­se­re Lage ist sehr ernst, und eine Unklug­heit könn­te sie nur noch ver­schlim­mern! Nein, alle dür­fen wir nicht durch jene Wäl­der zie­hen. Die Klei­nen könn­ten uns da­hin doch nicht fol­gen, und sol­len wir die­se al­lein auf dem »Sloug­hi« zu­rück­las­sen? Mö­gen Do­ni­phan und Bri­ant sich dort­hin auf den Weg ma­chen, und zwei ih­rer Ka­me­ra­den sie be­glei­ten …«

      »Ich!« mel­de­te sich Wil­cox.

      »Und ich!« rief Ser­vice.

      »Mei­net­we­gen«, ant­wor­te­te Gor­don; »drei wer­den üb­rig ge­nug sein. Kommt ihr nicht recht­zei­tig zu­rück, so könn­te euch im­mer noch ei­ner von uns ent­ge­gen­ge­hen, wäh­rend die an­de­ren auf dem Scho­ner ver­blei­ben. Ver­ge­sst nicht, dass hier un­ser La­ger, un­ser ›Haus‹ ist, und das dür­fen wir nicht ver­las­sen, au­ßer wenn wir si­cher sind, uns auf ei­nem Fest­land zu be­fin­den.«

      »Wir sind auf ei­ner In­sel!« er­wi­der­te Bri­ant. »Ich blei­be bei mei­ner Be­haup­tung!«

      »Das wer­den wir se­hen!« sag­te Do­ni­phan.

      Die klu­gen Ratschlä­ge Gor­d­ons hat­ten der Mei­nungs­ver­schie­den­heit die­ser jun­gen Starr­köp­fe ein Ende ge­macht. Auch Bri­ant er­kann­te gern an, dass es not­wen­dig sei, durch die gan­ze Brei­te der Wäl­der des In­ne­ren zu ge­hen, um bis zu der von ihm ge­se­he­nen Was­ser­li­nie selbst zu ge­lan­gen. An­ge­nom­men, es war das Meer, das sich da im Os­ten vor ih­nen aus­dehn­te, so konn­ten in der­sel­ben Rich­tung ja auch noch an­de­re, viel­leicht nur durch einen schma­len Kanal ge­trenn­te In­seln lie­gen, nach de­nen sie ohne Schwie­rig­kei­ten über­set­zen konn­ten. Und wenn die­se In­sel ei­nem Archi­pel an­ge­hör­te, wenn am Ho­ri­zont sich grö­ße­re Hö­hen zeig­ten, so muss­te man sich doch wohl da­von ge­naue­re Kennt­nis ver­schaf­fen, ehe ein Ent­schluss be­züg­lich der Ret­tung al­ler ge­fasst wer­den konn­te. Un­zwei­fel­haft war ja nur, dass nach Wes­ten hin kein Land lag zwi­schen die­sem Teil СКАЧАТЬ