Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman. Marisa Frank
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman - Marisa Frank страница 20

Название: Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman

Автор: Marisa Frank

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkrone Staffel

isbn: 9783740973469

isbn:

СКАЧАТЬ hatte es sofort leid getan, so unfreundlich zu dem alten Gärtner gewesen zu sein. Das war sonst gar nicht ihre Art.

      Aber sie war so verstört, sie konnte es nicht erwarten, mit dem Fürsten von Lukorin zu sprechen, damit dieser furchtbare Irrtum seiner Verlobung rasch aus der Welt geschafft würde – wie sollte sie da Geduld haben für die übertriebenen Warnungen des alten Mannes.

      Sie war kein Wickelkind mehr. Und mit ein bißchen Wind würde sie auch noch fertig werden. Da sie sich doch vorgenommen hatte, das Steuer ihres Lebensschiffes selbst in die Hand zu nehmen und dem Mann, der nichts von ihrer Liebe wußte, die Wahrheit zu sagen.

      Nein, Prinzessin Edina hatte keine Furcht in diesem Augenblick. Nicht vor dem Meer und nicht vor der bevorstehenden Aussprache.

      Sie hatte alle Gedanken ausgeschaltet, hatte einzig und allein ihr Ziel im Sinn, und darauf war all ihr Tun ausgerichtet.

      Und das konnte recht gefährlich werden.

      Sie merkte schon, daß die See sehr unruhig war, als das Boot aus dem Windschatten der Insel auf die freie Meeresstraße hinaus kam.

      Die Wellen, eben kaum sichtbar, hatten schon kleine Schaumkrönchen, und Edina mußte das Steuer recht fest in ihren kleinen Händen halten, um den Kurs zum Festland einhalten zu können.

      Der Wind hatte aufgefrischt, aus Nordost, und war empfindlich kühl.

      Doch das alles hinderte Prinzessin Edina nicht daran, ihren Kurs unbeirrt weiterzusteuern. Sie hatte nur ein Ziel im Sinn, und nichts und niemand sollte sie aufhalten.

      Es ging um ihr Lebensglück.

      Wie ein Automat sagte Edina es sich immer wieder vor – und bedachte gar nicht, daß sie dabei ihr Leben aufs Spiel setzte.

      Doch zunächst ging noch alles gut. Edina erreichte das andere Ufer. Geschickt steuerte sie die Kaimauer an, die eigens für die Boote vom Schloß auch hier auf dem Festland gebaut worden war.

      Ein wenig ungeduldig blickte die junge Prinzessin sich um. Sie wartete auf einen Helfer, der sonst selbstverständlich immer dort war wenn vorher Besuch vom Schloß angekündigt wurde.

      Von Prinzessin Edinas Kommen ahnte niemand etwas, also mußte sie sich allein helfen und das Boot auch allein festmachen.

      Nicht die ungewohnte und darum so schwierige Arbeit, sondern vielmehr der Zeitverlust ärgerte Edina.

      Aber da sie das Boot nicht abtreiben lassen konnte, machte sie sich ans Werk und schaffte es schließlich auch mit einigem Ächzen und Stöhnen.

      Wie aber nun nach Schloß Lukorin kommen?

      Edina merkte, daß sie überhaupt an nichts gedacht hatte, als sie sich so impulsiv auf den Weg machte. Sie war es gewohnt, daß ihr alle Steine aus dem Weg geräumt wurden, und nun war niemand da.

      Aber was machte das schon. War sie nicht die Prinzessin von Norawa? Kannte sie hier in der Gegend nicht jeder? Würde man es sich nicht als Ehre anrechnen, ihr behilflich zu sein?

      Ganz in der Nähe der Anlegestelle war eine kleine Gastwirtschaft. Guter Wein wurde dort ausgeschenkt, und Spezialitäten waren Käse und Schinken.

      Die Wirtsleute besaßen einen kleinen Wagen. Edina wußte es, und ohne zu zögern machte sie sich auf den Weg.

      Die junge Frau, die gerade hinter der Theke stand und Gläser spülte, glaubte zu träumen, als die Prinzessin ihr bescheidenes Lokal betrat. Doch Edina ließ ihr keine Zeit zu langen Überlegungen und weitschweifigen Begrüßungen.

      »Ich muß sofort nach Schloß Lukorin«, sagte sie. »Kann Ihr Mann mich hinbringen?«

      »Aber selbstverständlich, nur unser Wagen, wissen Sie, Hoheit… Und mein Mann hat gerade in der Küche gearbeitet.«

      »Es macht mir nichts aus, wenn der Wagen nicht gewaschen ist, und die Kleidung Ihres Mannes interessiert mich nicht. Es muß nur rasch gehen.«

      Tatsächlich saß Edina schon wenige Minuten später neben dem Wort in einem alten, recht klapprigen Wagen.

      Sie bemerkte kaum, daß der Mann sie immer wieder scheu von der Seite ansah, daß er wohl hoffte, von ihr angesprochen und mit einer Erklärung bedacht zu werden.

      Doch sie war nicht gesonnen, irgend etwas zu erklären. Ihr Blick war nur nach vorn gerichtet.

      »Danke«, sagte Prinzessin Edina und sprang aus dem Wagen, kaum daß dieser vor dem hohen schmiedeeisernen Tor zu Stehen gekommen war.

      »Ich darf nicht hineinfahren bis direkt vors Schloß, Hoheit«, bemerkte der Wirt bedauernd, »soll ich…«

      »Nein, nein, lassen Sie nur, das kleine Stück durch den Park laufe ich zu Fuß.«

      »Wünschen Sie, daß ich auf Sie warte, Hoheit?«

      »Sie meinen, wegen des Rückweges? Nein, da machen Sie sich keine Gedanken. Der Fürst wird für meine Rückkehr sorgen.«

      »Selbstverständlich, Hoheit, das war auch eine dumme Frage von mir. Es war mir eine hohe Ehre.«

      »Und ich bedanke mich und werde mich demnächst erkenntlich zeigen.«

      Edina hatte sich schon abgewandt. Neben dem großen schmiedeeisernen Tor gab es eine kleine Tür in der Mauer, und die war zum Glück unverschlossen.

      Edina öffnete sie ohne zu zögern und schlüpfte hindurch.

      Es war ein herrlicher, wunderbar gepflegter Park mit uralten Bäumen, der Schloß Lukorin umgab wie ein grüner Rahmen.

      Die Platanen, die vom Tor her bis zum etwa fünfhundert Meter entfernten Schloßportal eine mächtige Allee bildeten, waren sicher einige hundert Jahre alt.

      Scheu und ein wenig ehrfürchtig sah Edina nach oben. Das war wie ein gewaltiger grüner Dom, und der Wind spielte mit den Blättern und Zweigen und ließ sie rauschen.

      Ungeduldig lief Edina weiter. Sie hätte den Wirt doch auffordern sollen, ruhig durch das Tor zu fahren. Sie, Prinzessin von Norawa, wäre bei ihm gewesen, und ihr hätte ganz gewiß niemand die Einfahrt verwehrt. Nun mußte sie das ganze Stück laufen.

      Die Prinzessin hatte etwa Dreiviertel des Weges zurückgelegt, als ihr aus einem Seitenpfad ein junger Mann entgegentrat. Er trug die Uniform eines Aufsehers.

      »He, Kleine«, sagte er, »weißt du nicht, daß es verboten ist, im Park des Fürsten herumzuspazieren?«

      Edina war so verblüfft über die Anrede, daß es ihr für einen Augenblick die Sprache verschlug. Was erlaubte dieser Mann sich? Wußte er denn nicht, daß…

      Nein, er schien sie nicht erkannt zu haben, und voller Schrecken entsann sich Edina erst jetzt ihres Aufzuges.

      Sie war so fortgelaufen, wie sie gewesen war. Rasch versuchte sie mit der Hand den klaffenden Riß in ihrem Kleid zu verdecken, der noch von ihrem Sprung über das Rosenbeet herrührte. Und mit der anderen Hand strich sie über das zerzauste schwarze Haar.

      Herrje, sie mußte wirklich aussehen wie eine Zigeunerin. Und so wollte sie zum СКАЧАТЬ