Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
isbn: 9783845353784
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»Vielen Dank!« Sujete erinnerte sich an Legenden unter den Menschen, dass auch bei ihnen die Geschlechter vereint waren und von den Göttern getrennt wurden. Aber bei den Mosaik funktionierte diese Vereinigung immer noch.
Was sie wohl empfinden bei so einer Vereinigung?, überlegte Sujete.
»Es gibt eine Möglichkeit«, sagte Ataad leise, nachdenklich.
»Was meinst du?«
Ataad regte sich nicht. Wie versteinert schaute der Mosaik an ihr vorbei. Dann erst antwortete er: »Ich gehöre einer der großen Vereinigungen meiner Heimat an. Der Vereinigung Xi. Viele Mosaik schulden uns ein paar Glieder.«
»Du willst die Schulden eintreiben?«
In einer menschlichen Geste nickte Ataad. »Es wäre eine Möglichkeit.«
»Du hast ein schlechtes Gewissen dabei?«
»Gewissen?« Ataad legte eine Pause ein. »Ich habe davon gehört, dass ihr Lemurerabkömmlinge so etwas habt. Ich verstehe eure Regeln, um zusammenzuleben. Eine solche Regel haben wir auch. Wir wollen nicht, dass es den neuen Mosaik schlecht geht. Ich bin mir nicht sicher, ob es dem neuen Mosaik bei Marlh-D4 nicht auch so geht wie mir.«
»Er darf nicht zu lange da bleiben.«
Ataad schwieg wieder. Dann endlich murmelte er ein »Ja«.
Sujete drehte sich um. Zielstrebig ging sie auf Telkoltar zu. »Ich will mit Marlh-D4 sprechen!«
Der Gesandte schnaubte verächtlich. »Ich bin nicht an Komplikationen interessiert. Mein Auftrag ist es, Ataad Xi zu Marlh-D4 zu bringen.«
»Und wenn du dann schuld wärst, dass Marlh-D4 ein riesiger Gewinn durch die Lappen geht? Meinst du nicht, dass dein Auftraggeber mehr daran interessiert ist, Geld zu verdienen als an der Ausführung irgendwelcher Regeln?«
Sinnierend blickte Telkoltar auf Ataad.
Er muss darauf eingehen, dachte Sujete. Er hat gar keine andere Wahl.
»Was ist dein Angebot?«, fragte Telkoltar.
»Jemand anderes kann den Vertrag von Ataad übernehmen. Marlh-D4 sollte aber zustimmen. Und das ist nicht der einzige Vorteil. Es wird nicht zu seinem Nachteil sein.«
»Und deshalb soll Marlh-D4 mit dir reden? Glaubst du, er hat so viel Zeit? Ataad soll seinen Vertrag einhalten!«
»Wie gesagt, Marlh-D4 wird einen Vorteil davon haben. Und du hast ihm das Geschäft vermittelt!«
In Telkoltars Gesicht arbeitete es. Sujete sah ihm an, dass er dem Barniter gerne ein gutes Geschäft vermitteln wollte. Wenn Marlh-D4 es ablehnte, konnte er ja immer noch Sujete und Ataad verantwortlich machen, Marlh-D4s Zeit verschwendet zu haben.
»Einverstanden«, sagte er dann, und Sujete unterdrückte mühsam ihre Freude.
*
»Verbindung steht!«, rief Prep Ykraus.
Sujete ließ ihren Blick über die Personen wandern, die sich in Ataads Kabine versammelt hatten. Neben Telkoltar stand der Tefroder, der anscheinend nur auf den Befehl wartete, Ataad mit Gewalt mitzunehmen. Für einen Moment fragte sich Sujete, warum die planetare Polizei sich überhaupt auf dieses Gespräch einließ.
Das Bestechungsgeld von Marlh-D4 muss ziemlich groß sein, dachte sie. Zumindest groß genug, um den Haftbefehl durchzusetzen.
Ataad saß bereits an einem Tisch mit den Kommunikationskonsolen.
Der Sicherheitschef der STELLARIS hatte darauf bestanden, ebenfalls anwesend zu sein. Die Arbeitsweise des Barniter-Konsortiums hatten ihn wohl nervös werden lassen.
»Da bist du ja!«, schallte die tiefe Stimme eines Barniters durch den Raum. Über dem Tisch baute sich das Gesicht im Hologramm auf. Marlh-D4 richtete seine wachen Augen auf den Mosaik, der angespannt auf dem Stuhl saß.
»Hallo«, grüßte Ataad.
»Ich habe gehört, dass du mir ein Angebot machen willst«, sagte Marlh-D4. »Hast du eine Erbschaft gemacht und willst dich freikaufen?« Er lachte laut über seinen eigenen Witz und wurde ruhiger, als er merkte, dass niemand mit einfiel. »Was hast du zu sagen?«
Sujete schob sich nach vorne. »Ich habe eine Idee.«
Der Barniter schnaubte. »Wer bist du?«
»Sujete Berhane, Antiquitätenhändlerin, zurzeit Passagierin an Bord der STELLARIS.«
»Und?« Die Stimme des Barniters klang verärgert.
»Du weißt, welchem Volk er angehört?«
Ein schmieriges Lachen drang über Funk zu ihr. »Natürlich, Ataad ist ein Mosaik. Niemand kann meine Planberechnungen so gut durchführen wie er. Positroniken allein schaffen die Berechnungen viel schneller, aber sie sind nicht kreativ, und ein Mosaik bringt Ideen mit hinein. Wie die Posbis oder ein Haluter mit seinem Planhirn, aber die sind verdammt schwer von meinen Aufträgen zu überzeugen.«
Sujete deutete auf Ataad. »In seiner Heimat leben Milliarden von Mosaik. Alle mit den gleichen Fähigkeiten.«
»Und was willst du mir damit sagen?« Ungeduld lag in der Stimme des Barniters. »Nur Ataad hat sich bisher freiwillig in meine Dienste gestellt. Seine Artgenossen wollen ihre Habitate anscheinend nicht so gerne verlassen. Was willst du mir also anbieten?«
Überrascht atmete Sujete tief durch. »Ich kann dir gar nichts anbieten. Aber vielleicht die Mosaik.« Mit diesen Worten drehte sie sich zu Ataad um. »Du hast mir erzählt, dass Teile eines Mosaik sich lösen und eine neue Verbindung schaffen können. Diese neuen Verbindungen könnten deine Aufgabe erfüllen, oder?«
Ataad reagierte nachdenklich. »Ich weiß nicht ...«
Warum spielt er nicht mit?, dachte Sujete verärgert. Es ist seine einzige Chance! »Erzähl ihm von der Schuld«, forderte sie Ataad auf.
Der Mosaik beugte sich vor. »Manche der anderen Mosaik schulden mir ein paar Glieder. Die abgetrennten Glieder können sich wieder vereinigen und als neuer Mosaik in die Galaxis hinausgehen, zu dir. Du erhältst ihre Arbeitsleistung für einen gewissen Zeitraum. Das ist seit Ewigkeiten gängige Praxis bei uns. Wir nennen diese Abgabe von Gliedern die Schuld.«
»Und? Wenn es gut geht, übernimmt ein anderer deinen Vertrag? Den muss ich wieder einarbeiten. Wo ist da mein Vorteil?« Marlh-D4 klang wütend. »Wo ist da mein Gewinn?«
»Ich weiß, dass viele der Mosaik ein paar ihrer Glieder abgeben werden, zumindest für kurze Zeit. Und wenn du nicht auf die ganz langen Verträge bestehst, werden sie für dich arbeiten. Nach einiger Zeit kehren sie zurück. Mit neuen Erfahrungen von anderen Welten.«
»Noch mal: Wo ist da mein Gewinn?«
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