Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ mal ein Gleiter gewesen war. Es bestand aus ultraleichtem geschäumtem Metallplastik, was kein seltenes Material war und von vielen Völkern verarbeitet wurde. Aber die Greifstangen für die Expanderarme ließen den Rückschluss zu, dass es aus ladhonischer Fertigung stammte.

      Der einstige Antrieb war ausgebaut, ebenso die unbrauchbar gewordenen Leitungen für Energie und Steuerimpulse sowie die Prallfeldprojektoren. Stattdessen hatte Klurn in der verwaisten Aggregatnische die Dampfmaschine seines Herrn installiert und mit der kupfernen Schiffsschraube verbunden.

      Shukkner blieb in Bossonu zurück. Eine junge Dovoin stand beim Abschiednehmen vor dem nordöstlichen Stadttor an seiner Seite. Den Gesprächen nach zu urteilen hieß sie Zhitiye, war die Tochter ihres Reisebegleiters Obshez und Shukkner als Lohn versprochen, weil er ihm eine Passage nach Tomonuta verschafft hatte.

      »Passt mir gut auf die Herberge auf«, sagte Obshez.

      »Pass du auf meinen Sklaven auf«, antwortete Shukkner, aber Pen hatte den Eindruck, als kümmerte es ihn wenig, was mit Klurn geschah. Einzig um die Dampfmaschine schien er sich zu sorgen. Und um die gefiederten spinnenartigen Blyuden, die den Pritschenwagen zogen, auf dessen Ladefläche die übrigen Gefährten Platz genommen hatten. Pen schwang sich ebenfalls hoch.

      Die junge Dovoin und ihr Vater fassten sich gegenseitig an den Schultern und sahen einander tief in die Augen. Dann bestieg Obshez den Sitz auf dem Kutschbock neben Klurn, der die Zügel knallen ließ. Die Blyuden liefen los.

      Einige Hundert Meter vor der Küste endete die verfallene Straße in einer Dünenlandschaft. Die Dovoin wechselten die Räder des Wagens, anschließend war der Anhänger mit dem Schiff an der Reihe.

      Pen stapfte durch den Sand und ließ den Wind ihre Haare durcheinanderwirbeln. Sie sog den Duft nach Salz und Wasser und den eigentümlichen Geruch der Dünengräser ein. Pen klammerte sich an die Empfindungen wie eine Ertrinkende an das rettende Treibgut.

      »Du machst das gut«, erklang eine Stimme neben ihr.

      Pen sah Gry O'Shannon in die grünen Augen, aus denen die Terranerin sie wissend ansah. Ein mitleidiges Lächeln umspielte deren Lippen.

      »Konzentrier dich auf deine Handlungen! Wenn du ganz im Hier und Jetzt lebst, ist es erträglicher, Pen. Lenk dich ab, tu etwas, spür etwas! Hauptsache, du denkst nicht an die grauen Schleier der Vektormaterie.«

      »Ja.« Pen atmete tief durch. »Danke.«

      Sie erreichten die verlassene Stadt Ugnoton, dieses Mal auf dem einstmals offiziellen Weg und nicht durchs Hinterland, das von Heide überwuchert war.

      Über eine Rampe ließen sie das Boot zu Wasser. Trotz des geringen Gewichts brach eine Handvoll der Baumstämme, die zu einer schrägen Ebene angeordnet ins Hafenbecken führten.

      Die Überfahrt verlief ruhig. Der Seegang war leicht, die Wellenkämme niedrig und die Wellentäler flach. Pen streckte den Kopf in die kühle feuchte Brise. Das lenkte vom stetig zunehmenden Einfluss der Vektormaterie ab.

      »Ich sehe keine verdammten Meeresungeheuer«, fluchte O'Shannon. »Wahrscheinlich sind es Nachtjäger, so wie Ephelomuränen. Wir hätten uns die Mühe sparen können, in Bossonu eine Überfahrt zu buchen.«

      Pen wunderte sich nur kurz über die Gereiztheit O'Shannons. Sie schob es auf den stärker werdenden Einfluss der Vektormaterie. Wenn Pen bereits sensibel reagierte, wie erging es erst der Wissenschaftlerin? Sie hatte ein weitaus feineres Gespür entwickelt, zumal nach der Abyssalen Dispersion.

      Pen fröstelte, als sie daran dachte, was für unvorstellbare Mengen der grauen Schleier auf Ugnoton im Zaum gehalten werden mussten, dass sogar Individuen wie sie, die bisher nicht empfindlich auf den Stoff angesprochen hatten, darunter litten ...

      »Welche Mühe?«, fragte Bru Shaupaard so leise, dass Obshez und Klurn sie nicht hören konnten. »Ich habe mich darum gekümmert, und ich begrüße die Tarnung, die uns die Dovoin geben.«

      Jalland Betazou, der ähnlich sensibel auf Vektormaterie reagierte wie O'Shannon, schwieg. Er hockte neben Klurn, der am Heck des Schiffes das Ruder führte. Die Horchhaut an Betazous Schläfen und Nacken schien zu zittern.

      »Streitet euch nicht, meine Kleinen!« Icho Tolot hatte die Tarnung als Lastentier aufgegeben. Die Dovoin hatten wegen seines Gewichts dagegen protestiert, ihn mitzunehmen. Ausgerechnet von Shaupaard hatten sie sich beruhigen lassen.

      Pen lehnte sich zurück und versuchte ein wenig Entspannung zu finden. Sie blickte Tomonuta entgegen. Über der Insel zogen dunkle Wolken auf.

      *

      Sie ankerten in einer natürlichen Bucht, die Icho Tolot mit seiner Sonde entdeckt hatte. Das Schiff tanzte auf den Wellen, die gegen den felsigen Strand brandeten. Pen trat auf den Steg, den Klurn über den Rand zum Festland geschoben hatte und der bedrohlich wankte, doch der SERUN stabilisierte ihren Lauf.

      Tolot war durchs Wasser zum Ufer gewatet, wo er sie erwartete. Er ergriff sie um die Hüften und hievte Pen auf den rutschigen Untergrund. Ihr Kampfanzug strukturierte die Sohlen um. Sofort fand sie besseren Halt und stemmte sich gegen die Windböen, die über Tomonuta peitschten. Der Stoffkittel flatterte. Vorsichtig erklomm Pen den steilen Weg aus Vulkangestein zu einer Ebene, auf der niedrige Pflanzen mit dicken Stängeln und fleischigen Blättern aus schwarzen Felsspalten wucherten.

      Der Wind nahm an Intensität zu. Kalte, feuchte Luft stieg aus den umgebenden Höhlen und Schächten in die Höhe.

      Jalland Betazou und Gry O'Shannon folgten Pen. Die beiden Dovoin deckten das Schiff mit einer dunklen Plane ab und erklommen ebenfalls das steile Ufer. Zwischen ihnen ging Bru Shaupaard. Icho Tolot bildete den Abschluss.

      Pen wischte sich über das Gesicht, das von salzigem Meerwasser benetzt war. Das nasse Haar fiel ihr strähnig ins Gesicht und engte ihr Blickfeld ein. Doch sie wagte nicht, den Helm zu schließen, Wind und Wasser auszuschließen und dem Sog der Vektormaterie zu erliegen.

      »Es wird schlimmer!« O'Shannon blieb neben ihr stehen. Sie war blass, und Schatten lagen unter ihren Augen. Sie griff sich an den Hinterkopf, an dem die kastanienroten nassen Haare klebten. »So stark habe ich die Vektormaterie noch nie wahrgenommen, nicht einmal im Abyssalen Schauraum, als ich von ihr aufgelöst wurde.«

      »Damals hattest du auch noch nicht die Abyssale Dispersion durchlebt.«

      »So wird es sein.« O'Shannon seufzte, ihre Hand zuckte vom Hinterkopf fort, als verursachte die Berührung plötzlich unerträglichen Schmerz.

      Der Rest der Gruppe erreichte die Ebene.

      »Dann machen wir uns mal auf den Weg«, sagte Obshez in der explosiv klingenden Sprache seiner Art. »Wir wünschen euch viel Erfolg und treffen euch am Schiff, sobald ihr jene Erkenntnis gefunden habt, die ihr auf Tomonuta sucht.«

      »Und wo genau liegt euer Ziel?«, wollte Tolot wissen.

      Die Dovoin waren bereits losgegangen, drehten sich aber noch einmal um. »Wir wollen zunächst zum Kraterrand!«

      »Das können wir ihnen nicht gestatten«, raunte Pen dem Haluter zu. »Es ist zu gefährlich!«

      »Was willst du tun?«, mischte sich Shaupaard ein. »Die beiden in Ketten legen? Sie werden die Vektormaterie erblicken und schnell wieder umkehren. Nehmen wir sie mit, dann haben wir die beiden wenigstens im Blick und können sie notfalls unterstützen.«

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