Faust. Der Tragödie erster Teil. Johann Wolfgang von Goethe
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Название: Faust. Der Tragödie erster Teil

Автор: Johann Wolfgang von Goethe

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788726540000

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СКАЧАТЬ . Ich hätte gern nur immer fortgewacht,

      Um so gelehrt mit Euch mich zu besprechen.

      Doch morgen, als am ersten Ostertage,

      Erlaubt mir ein- und andre Frage!

      Mit Eifer hab ich mich der Studien beflissen;

      Zwar weiss ich viel, doch möcht ich alles wissen. Ab.

      faust allein. Wie nur dem Kopf nicht alle Hoffnung schwindet,

      Der immerfort an schalem Zeuge klebt,

      Mit gierger Hand nach Schätzen gräbt

      Und froh ist, wenn er Regenwürmer findet!

      Darf eine solche Menschenstimme hier,

      Wo Geisterfülle mich umgab, ertönen?

      Doch ach! für diesmal dank ich dir,

      Dem ärmlichsten von allen Erdensöhnen.

      Du rissest mich von der Verzweiflung los,

      Die mir die Sinne schon zerstören wollte.

      Ach! die Erscheinung war so riesengross,

      Dass ich mich recht als Zwerg empfinden sollte.

      Ich, Ebenbild der Gottheit, das sich schon

      Ganz nah gedünkt dem Spiegel ewger Wahrheit,

      Sein selbst genoss in Himmelsglanz und Klarheit,

      Und abgestreift den Erdensohn,

      Ich, mehr als Cherub, dessen freie Kraft

      Schon durch die Adern der Natur zu fliessen

      Und, schaffend, Götterleben zu geniessen

      Sich ahnungsvoll vermass, wie muss ichs büssen!

      Ein Donnerwort hat mich hinweggerafft.

      Nicht darf ich dir zu gleichen mich vermessen!

      Hab ich die Kraft, dich anzuziehn, besessen,

      So hatt ich dich zu halten keine Kraft.

      In jenem selgen Augenblicke

      Ich fühlte mich so klein, so gross;

      Du stiessest grausam mich zurücke

      Ins ungewisse Menschenlos.

      Wer lehret mich? was soll ich meiden?

      Soll ich gehorchen jenem Drang?

      Ach! unsre Taten selbst, so gut als unsre Leiden,

      Sie hemmen unsres Lebens Gang.

      Dem Herrlichsten, was auch der Geist empfangen,

      Drängt immer fremd und fremder Stoff sich an;

      Wenn wir zum Guten dieser Welt gelangen,

      Dann heisst das Bessre Trug und Wahn.

      Die uns das Leben gaben, herrliche Gefühle

      Erstarren in dem irdischen Gewühle.

      Wenn Phantasie sich sonst mit kühnem Flug

      Und hoffnungsvoll zum Ewigen erweitert,

      So ist ein kleiner Raum ihr nun genug,

      Wenn Glück auf Glück im Zeitenstrudel scheitert.

      Die Sorge nistet gleich im tiefen Herzen,

      Dort wirket sie geheime Schmerzen,

      Unruhig wiegt sie sich und störet Lust und Ruh;

      Sie deckt sich stets mit neuen Masken zu,

      Sie mag als Haus und Hof, als Weib und Kind erscheinen,

      Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift:

      Du bebst vor allem, was nicht trifft,

      Und was du nie verlierst, das musst du stets beweinen.

      Den Göttern gleich ich nicht! zu tief ist es gefühlt!

      Dem Wurme gleich ich, der den Staub durchwühlt,

      Den, wie er sich im Staube nährend lebt,

      Des Wandrers Tritt vernichtet und begräbt!

      Ist es nicht Staub, was diese hohe Wand

      Aus hundert Fächern mir verenget?

      Der Trödel, der mit tausendfachem Tand

      In dieser Mottenwelt mich dränget?

      Hier soll ich finden, was mir fehlt?

      Soll ich vielleicht in tausend Büchern lesen,

      Dass überall die Menschen sich gequält,

      Dass hie und da ein Glücklicher gewesen? –

      Was grinsest du mir, hohler Schädel, her?

      Als dass dein Hirn, wie meines, einst verwirret

      Den lichten Tag gesucht und in der Dämmrung schwer,

      Mit Lust nach Wahrheit, jämmerlich geirret!

      Ihr Instrumente freilich spottet mein

      Mit Rad und Kämmen, Walz und Bügels:

      Ich stand am Tor, ihr solltet Schlüssel sein;

      Zwar euer Bart ist kraus, doch hebt ihr nicht die Riegel.

      Geheimnisvoll am lichten Tag,

      Lässt sich Natur des Schleiers nicht berauben,

      Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,

      Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.

      Du alt Geräte, das ich nicht gebraucht,

      Du stehst nur hier, weil dich mein Vater brauchte;

      Du alte Rolle, du wirst angeraucht,

      Solang an diesem Pult die trübe Lampe schmauchte.

      Weit besser hätt ich doch mein Weniges verprasst,

      Als mit dem Wenigen belastet hier zu schwitzen!

      Was du ererbt von deinen Vätern hast,

      Erwirb СКАЧАТЬ