Faust. Der Tragödie erster Teil. Johann Wolfgang von Goethe
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Faust. Der Tragödie erster Teil - Johann Wolfgang von Goethe страница 3

Название: Faust. Der Tragödie erster Teil

Автор: Johann Wolfgang von Goethe

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9788726540000

isbn:

СКАЧАТЬ treibt:

      Zufällig naht man sich, man fühlt, man bleibt,

      Und nach und nach wird man verflochten;

      Es wächst das Glück, dann wird es angefochten,

      Man ist entzückt, nun kommt der Schmerz heran,

      Und eh man sichs versieht, ists eben ein Roman.

      Lasst uns auch so ein Schauspiel geben!

      Greift nur hinein ins volle Menschenleben!

      Ein jeder lebts, nicht vielen ists bekannt,

      Und wo Ihrs packt, da ists interessant.

      In bunten Bildern wenig Klarheit,

      Viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit,

      So wird der beste Trank gebraut,

      Der alle Welt erquickt und auferbaut.

      Dann sammelt sich der Jugend schönste Blüte

      Vor Eurem Spiel und lauscht der Offenbarung,

      Dann sauget jedes zärtliche Gemüte

      Aus Eurem Werk sich melancholsche Nahrung,

      Dann wird bald dies, bald jenes aufgeregt:

      Ein jeder sieht, was er im Herzen trägt.

      Noch sind sie gleich bereit, zu weinen und zu lachen,

      Sie ehren noch den Schwung, erfreuen sich am Schein;

      Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen,

      Ein Werdender wird immer dankbar sein.

      dichter. So gib mir auch die Zeiten wieder,

      Da ich noch selbst im Werden war,

      Da sich ein Quell gedrängter Lieder.

      Ununterbrochen neu gebar,

      Da Nebel mir die Welt verhüllten,

      Die Knospe Wunder noch versprach,

      Da ich die tausend Blumen brach,

      Die alle Täler reichlich füllten!

      Ich hatte nichts und doch genug:

      Den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug!

      Gib ungebändigt jene Triebe,

      Das tiefe, schmerzenvolle Glück,

      Des Haffes Kraft, die Macht der Liebe,

      Gib meine Jugend mir zurück!

      lustige person. Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls,

      Wenn dich in Schlachten Feinde drängen,

      Wenn mit Gewalt an deinen Hals

      Sich allerliebste Mädchen hängen,

      Wenn fern des schnellen Laufes Kranz

      Vom schwer erreichten Ziele winket,

      Wenn nach dem heftgen Wirbeltanz

      Die Nächte schmausend man vertrinket.

      Doch ins bekannte Saitenspiel

      Mit Mut und Anmut einzugreifen,

      Nach einem selbstgesteckten Ziel.

      Mit Holdem Irren hinzuschweifen,

      Das, alte Herrn, ist eure Pflicht,

      Und wir verehren euch darum nicht minder.

      Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,

      Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

      direktor. Der Worte sind genug gewechselt,

      Lasst mich auch endlich Taten sehn!

      Indes ihr Komplimente drechselt,

      Kann etwas Nützliches geschehn.

      Was hilft es, viel von Stimmung reden?

      Dem Zaudernden erscheint sie nie.

      Gebt ihr euch einmal für Poeten,

      So kommandiert die Poesie!

      Euch ist bekannt, was wir bedürfen:

      Wir wollen stark Getränke schlürfen;

      Nun braut mir unverzüglich dran!

      Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht getan,

      Und keinen Lag soll man verpassen;

      Das Mögliche soll der Entschluss

      Beherzt sogleich beim Schopfe fassen:

      Er will es dann nicht fahren lassen

      Und wirket weiter, weil er muss.

      Ihr wisst, auf unsern deutschen Bühnen

      Probiert ein jeder, was er mag;

      Drum schonet mir an diesem Tag

      Prospekte nicht und nicht Maschinen!

      Gebraucht das gross- und kleine Himmelslicht,

      Die Sterne dürfet Ihr verschwenden;

      An Wasser, Feuer, Felsenwänden,

      An Tier- und Vögeln fehlt es nicht.

      So schreitet in dem engen Breterhaus

      Den ganzen Kreis der Schöpfung aus

      Und wandelt mit bedächtger Schnelle

      Vom Himmel durch die Welt zur Hölle!

      Prolog im Himmel

      Der Herr, die Himmlischen Heerscharen Nachher Mephistopheles

      Die drei Erzengel treten vor

      raphael. Die Sonne tönt nach alter Weise

      In Brudersphären Wettgesang,

      Und ihre vorgeschriebne Reise

      Vollendet sie mit Donnergang.

      Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,

      Wenn СКАЧАТЬ