Faithless Love. Jana Reeds
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Название: Faithless Love

Автор: Jana Reeds

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Treasure Hunters

isbn: 9783968160092

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СКАЧАТЬ Angeboten kam, klopfte es an meiner Tür.

      „Scheiße“, murmelte ich leise, schloss den Browser und warf den Laptop neben mir aufs Bett, dann erst sagte ich: „Ja, komm rein.“

      Dylans Gesicht erschien im Türrahmen, der hatte mir gerade noch gefehlt.

      „Was hast du mit meiner Schwester gemacht? Sie hat geweint, als sie an mir vorbeiging.“ Er trat auf das Bett zu. „Ehrlich, Juan. Lou würde alles für dich tun. Wenn sie könnte, würde sie den Mond vom Himmel holen und dir als Lampe hier drin aufhängen. Warum musst du dich wie ein Arsch ihr gegenüber verhalten?“

      „Das hat sie gesagt?“

      „Sie hat gar nichts gesagt.“

      „Und du gehst natürlich sofort davon aus, dass ich es verbockt habe?“

      „Wer sonst?“ Dylan stach mit dem Zeigefinger in meine Richtung. „Ich weiß, dass du ihr das Leben gerettet hast, aber das ist kein Grund …“

      „Scheiße, Dylan. Erspar mir die Predigt. Ich habe ihr nichts angetan. Lou hat geweint, weil sie glaubt, ich sei ein Held. Keine Ahnung, warum sie da gleich in Tränen ausbricht. Vielleicht hat sie ja ihre Tage oder ist schwanger oder … keine Ahnung. Sie ist eine Frau, ich weiß nicht, was in ihr vorgeht.“

      „Na gut, wenn das so ist. Tut mir leid, dass ich dich so angegangen habe.“

      „Hör auf, Dylan. Ich bin ja froh, wenn hier irgendjemand normal mit mir redet, also brüll mich meinetwegen an, damit komme ich besser zurecht als mit dem Rumgeglucke deiner Schwester.“

      „Sie meint es nur gut.“

      Ich hielt die Hände in einer abwehrenden Geste hoch. „Ich weiß, Bro, ich weiß. Aber ich bin das nicht gewohnt, und es macht mich verrückt.“

      Dylan grinste. Natürlich, jetzt grinste dieser Hurensohn, nachdem klar war, dass ich seiner Schwester nichts getan hatte.

      „Sie neigt vielleicht ein bisschen dazu, das Ganze zu übertreiben.“ Er sah sich um. „Du kannst froh sein, dass du noch nicht in einem Meer von Blumen erstickt bist.“

      „O Mann, erinnere mich nicht daran. Zum Glück hat sie die Vase wieder mitgenommen.“

      „Ja, hab ich gesehen. Tyler hat schon behauptet, er sei allergisch gegen das Zeug, sonst hätte er sie jetzt auf dem Nachttisch stehen.“

      „Tyler? Blumen auf seinem Nachttisch?“ Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Die Vorstellung ist einfach zu schön.“

      „Ja. Leider ist er noch mal davongekommen.“

      „Schade.“

      Dylan machte ein paar Schritte zur Tür. „Ich lass dich jetzt in Ruhe. Du siehst aus, als könntest du eine Pause gebrauchen.“

      „Klingt gut.“

      „Und, Juan … Wenn du Hilfe brauchst, um an Deck zu kommen, sag Bescheid. Ich nehme gern deinen Arm und stütze dich.“ Dylan lachte und zog die Tür hinter sich zu in genau dem Augenblick, in dem das Buch, das ich ihm an den Kopf werfen wollte, dagegen knallte.

      7

      Carmen

      „Cerveza?“, fragte Toni, als ich auf den Barhocker rutschte und meine Lederjacke auszog.

      Ich schüttelte den Kopf und strich mir die langen Haare hinter die Ohren. „Heute brauche ich was Stärkeres als Bier. Machst du mir einen Whisky?“

      „Klar.“ Toni zuckte mit den Schultern, griff hinter sich nach der Flasche mit der goldgelben Flüssigkeit und schenkte mir gute zwei Fingerbreit ein. Dann schob er mir das Glas über den polierten dunklen Holztresen zu.

      „Danke!“, sagte ich, hob den Drink kurz in seine Richtung und kippte den Inhalt in einem Zug hinunter. Es brannte ein wenig in der Kehle, bevor die Wärme sich in meiner Brust ausbreitete. Ja, das war es, was ich nach dem heutigen Tag gebraucht hatte. Das weiche rauchige Aroma des Whiskys lag mir noch auf der Zunge, als ich Toni mein Glas hinschob in der stummen Aufforderung, nachzuschenken. Verwundert zog er die Augenbrauen hoch und setzte die Flasche erneut an, während er fragte: „So schlimm?“

      „Frag nicht.“ Ich war versucht, auch den zweiten Drink auf Ex zu trinken, doch ich riss mich zusammen. Diesmal nippte ich nur daran, ließ mir Zeit und genoss das samtige Gefühl auf der Zunge. Dann starrte ich auf das Glas, beobachtete den flackernden Kerzenschein, der sich im Goldgelb spiegelte, während ich den Tag Revue passieren ließ.

      „Zwei Jetski-Fahrer haben sich überschätzt und sind zu weit raus. Sie scheinen den Wellen nicht gewachsen gewesen zu sein.“

      „Scheiße … Warst du mit draußen?“ Mitfühlend legte Toni das Tuch weg, mit dem er gerade ein paar Weingläser poliert hatte, und lehnte sich mir gegenüber an den Tresen. Wir kannten uns seit unserer Jugend, waren gemeinsam auf dieselbe Schule gegangen und uns verband mehr als das einfache Gast-Barkeeper-Verhältnis. Er war ein Freund. Einer, der immer ein offenes Ohr und ein gutes Glas Whisky für mich hatte. Seine Bar war so etwas wie mein zweites Wohnzimmer, hier kehrte ich ein, wenn ich jemanden zum Reden brauchte, wenn ich leckere Tapas essen wollte oder einfach gemütlich ein Bier trinken.

      „Ja … wir haben Stunden nach ihnen gesucht. Aber leider …“ Nun leerte ich mein Glas doch in einem Zug. Ohne weitere Aufforderung schenkte Toni mir nach. Ja, er kannte mich sehr genau – und er wusste, was ich an Tagen wie diesen brauchte.

      „Ich hab im Radio davon gehört. Vater und Sohn, richtig?“

      „Ja. Der Junge war erst vierzehn. So jung …“ Ich schüttelte den Kopf. Wenn Kinder im Spiel waren, fiel es mir schwer, den inneren Abstand zu finden. Eine Schwäche, die ich mir nicht leisten wollte. Genau deshalb war ich hier – um auf andere Gedanken zu kommen. Um nicht darüber nachzudenken, was für ein Gefühl es gewesen war, den leblosen Körper des Jungen aus dem Wasser zu ziehen. Um das verzweifelte Gesicht der Mutter zu vergessen, die auf einen Schlag ihren Mann und ihr einziges Kind verloren hatte. Um ihr Schluchzen und ihre Tränen aus meinem Kopf zu bekommen, bevor diese Gefühle die Mauern um mein eigenes Herz einrissen und meine Empathie mir die Arbeit noch mehr erschwerte. Ich musste stark bleiben. Ich durfte nicht darüber nachdenken, was in diesem Moment in ihr vorging, wo sie war, ob sie jemanden an ihrer Seite hatte.

      Nein!

      Ich rief mich selbst zur Ordnung und zurück in die Gegenwart.

      „Hier … Du musst etwas essen.“ Ich war so in meinen Gedanken versunken gewesen, dass ich nicht mitbekommen hatte, wie Toni mir einen Teller mit Tapas zusammengestellt hatte, den er mir nun hinschob. Ich lächelte, als ich sah, dass er genau die Kleinigkeiten darauf gehäuft hatte, die ich am liebsten mochte. Datteln im Speckmantel, Manchego mit Feigensenf, Sardellen, Oliven, kleine Hackbällchen in würziger Tomatensoße und dazu ein großer Korb von Tonis selbst gebackenem Weißbrot. Ich könnte ihn dafür küssen, dass er jederzeit so genau wusste, was ich brauchte. Tatsächlich wäre er für mich der perfekte Mann – wenn er nicht einen entscheidenden Haken hätte. Er war seit vier Jahren glücklich vergeben und Vater einer zauberhaften kleinen Tochter. Elena war gerade drei geworden und mit ihren schwarzen Kulleraugen und den blonden СКАЧАТЬ