Faithless Love. Jana Reeds
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Название: Faithless Love

Автор: Jana Reeds

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Treasure Hunters

isbn: 9783968160092

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СКАЧАТЬ fallen.

      „Sie wollte dich eifersüchtig machen und es hat funktioniert.“

      „Glaubst du?“

      Statt einer Antwort schüttelte ich nur den Kopf und rollte mit den Augen. Ich wusste, dass ich mich wie ein Teenager benahm, aber manchmal schaffte er es, meine pubertäre Seite hervorzuholen.

      „Was tust du hier? Du warst gestern erst da. Jetzt nervst du mich schon wieder. Hast du nichts Besseres zu tun?“ Okay. Ich klang wie ein Arschloch, aber allmählich nervte mich diese Besuchsorgie, die meine Kollegen und mein Boss hier abzogen. Und wenn es mich nicht ärgerte, wurde mir ganz warm ums Herz, was ich noch weniger gebrauchen konnte.

      „Nein, ich habe nichts Besseres zu tun. Außerdem ist es auf der Jacht ziemlich langweilig.“

      „So, so. Ihr seid also wieder auf der Jacht. Da habt ihr ja Pech gehabt“, murmelte ich sarkastisch.

      „Ja, nicht wahr?“ Dylan grinste mich an, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er sah aus wie jemand, der nicht so schnell gehen wollte.

      „Und warum seid ihr nicht auf der Sea Shadow? Ich meine, da unten auf dem Meeresboden liegt ein verdammter Schatz rum, der geborgen werden will, und ihr geht in Cadiz vor Anker und langweilt euch?“

      „Wir dürfen nichts tun, solange Tyler mit der Regierung verhandelt. Die Spanier wollen ein Stück vom Kuchen abhaben. Dank der Piraten wissen sie jetzt, was wir hier so treiben. Die Fundstelle befindet sich zwar außerhalb der Drei-Meilen-Zone und damit nicht in spanischen Gewässern, aber anscheinend ist das egal, wenn es um dreistellige Millionenbeträge geht.“

      „Oh.“

      „Ja, oh. Also sitzen wir hier rum, drehen Däumchen und langweilen uns.“

      „Na, mir würde da bestimmt was einfallen, wenn ich mir so eine Frau wie Marli geangelt hätte.“

      „Tja, das ist Pech, denn sie gehört mir.“ Dylans Grinsen wurde noch breiter. Und warum auch nicht, der Arsch hatte mich dazu verpflichtet, bei seiner Hochzeit den Trauzeugen zu spielen. Seitdem sah ich meiner Genesung mit gemischten Gefühlen entgegen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, sofort abzuhauen, sobald die mich endlich von den blöden Schläuchen abmachten und mich nach Hause schickten. Aber jetzt?

      Die Vorstellung, auf der Jacht aufzutauchen und all meine Kollegen zu sehen, um bei der Hochzeit von Dylan und Marli eine wichtige Rolle zu spielen, ließ Übelkeit in mir aufsteigen. Andererseits brachte ich es auch nicht über mich, Dylan im Stich zu lassen. Genauso wenig wie Marli.

      Immerhin besuchten sie mich jeden Tag im Krankenhaus. Hielten mich für einen Helden, weil ich die Kugel abgefangen hatte, die für Lou, Dylans Schwester, bestimmt gewesen war und …

      Scheiße.

      Die ganze Situation war total verfahren. Also schloss ich die Augen und tat das, was ich am besten konnte. Schlafen.

      3

      Carmen

      Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich in meinem Schreibtischstuhl zurück und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen, während ich über die gerade gelesenen Berichte nachdachte.

      „Hey, nicht einpennen!“, riss Paco mich nach kurzer Zeit aus meinen Überlegungen. Ich öffnete die Augen und schaute zu ihm auf. Er saß auf meiner Schreibtischkante und grinste auf mich herab. „Oh, hab ich dich etwa geweckt?“, fragte er ironisch und ich rollte mit den Augen.

      „Nein, hast du nicht. Aber trotzdem, danke, dass du mir einen Kaffee mitgebracht hast.“ Bevor er reagieren konnte, nahm ich ihm seine Tasse aus der Hand und nippte an dem heißen Getränk.

      „Ey, das war meiner! Hol dir selbst einen“, protestierte er.

      Nun war ich es, die breit grinste. „Stimmt, aber die Betonung liegt auf ‚war‘.“

      „Wie die kleinen Kinder, bis einer heult“, mischte sich nun Carlos ein und gesellte sich zu uns. „Ihr solltet euch lieber mal um die Piraten kümmern. Seht zu, dass ihr was aus denen rauskriegt. Bisher schweigen sie alle standhaft.“

      Ich nahm noch einen Schluck von dem gemopsten Kaffee, dann stellte ich die Tasse auf den Tisch und griff nach den aufgeschlagenen Berichten zu dem Überfall auf diesen reichen Amerikaner.

      „Mal ernsthaft, Jungs. Glaubt ihr echt, dass wir es hier mit Piraterie zu tun haben? Irgendwas passt da doch nicht.“ Ich hieb mit dem Finger auf den Stapel protokollierter Aussagen der Crew. „Das kommt mir alles irgendwie komisch vor. Euch etwa nicht?“

      Paco zuckte mit den Schultern, unser Geplänkel von eben war vergessen, jetzt waren wir beide wieder im Ermittler-Modus.

      „Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst“, meinte er. „Was passt dir daran nicht?“

      „Ich kann es nicht genau sagen, es ist ein Bauchgefühl. Irgendwie ergibt das Ganze für mich kein schlüssiges Bild. Ich meine – Piraterie? Hier? Das ist schon mal das Erste, worüber ich stolpere.“ Ich nickte zu der Wand im hinteren Teil des Büros, an dem mehrere Fotos mit Fahndungsaufrufen hingen. „Wir haben es hier mit Menschenhändlern zu tun, mit Schleuserbanden, die Flüchtlinge ins Land bringen, aber Piraten? Hat einer von euch schon mal davon gehört, dass es hier einen Überfall durch Piraten gab?“

      Carlos holte Luft und setzte zum Sprechen an, doch ich ahnte, was kommen würde, und unterbrach ihn sofort. „Ich meinte in diesem Jahrtausend, Carlos. Nicht die Geschichten, die dir dein Großvater zum Einschlafen erzählt hat.“

      „Was soll denn das heißen? Mein Großvater stammte nachweislich von einem der größten Piraten des achtzehnten Jahrhunderts ab.“ Empört schaute er mich an.

      „Alter, das sind irgendwelche Kindermärchen. Du glaubst das doch nicht immer noch?“, fragte Paco und warf mir einen amüsierten Blick zu, den ich kichernd erwiderte.

      „Doch, Carlos ist fest davon überzeugt, dass er Freibeuterblut in den Adern hat.“

      „Ja, lacht ihr ruhig. Ist mir egal. Ich glaube meinem Großvater. Punkt!“ Ärgerlich, weil wir uns über ihn lustig machten, verzog er das Gesicht. „Wir sollten uns lieber um den Fall kümmern.“

      „Wir waren gerade dabei, als du uns mit den Geschichten deines Opas unterhalten wolltest. Also, zurück zum Thema. Dein Bauchgefühl, Carmen. Sprich weiter.“ Paco schaute mich auffordernd an.

      „Richtig … Die Tatsache, dass es hier bisher niemals Piraten gegeben hat, macht mich stutzig. Außerdem … Ich frage mich, wie sie ausgerechnet auf diese Schatztaucher gestoßen sind. Woher wussten sie, dass der alte Fischkutter in Wahrheit ein getarntes Bergungsschiff ist?“

      Paco nickte nachdenklich, aber Carlos schien nicht zu begreifen, warum ich der Sache nicht so recht traute.

      „Das haben die Leute von der Crew doch selbst erklärt. Sie hatten Besuch von Paparazzi. Irgendjemand ist auf die Jacht und den reichen Amerikaner aufmerksam geworden, der hier auf den High-Society-Events aufgetaucht ist. Die wollten mehr über diesen Tyler erfahren und haben dabei durch Zufall den Tauchroboter entdeckt. Entweder СКАЧАТЬ