Название: Star Trek - Legacies 2: Die beste Verteidigung
Автор: David Mack
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783966583282
isbn:
Ungeachtet dessen hatte Una gehofft, sie hätte genug Zeit, um ihre Freunde zu retten und mit dem Transferschlüssel zu entkommen. Zu ihrer Bestürzung waren die fünf Mitglieder ihres Landetrupps von Usilde und die vier anderen Offiziere, die mit einem Aufblitzen von der Brücke der Enterprise verschwunden waren, nirgendwo zu sehen gewesen, nachdem das Tor zwischen den Universen erneut offen war. Und so hatte sie eine schicksalhafte Entscheidung getroffen: Sie hatte ein Abkommen mit Kirk und Spock geschlossen. Die beiden würden den Transferschlüssel sicher vor den Klingonen verwahren und in sechzig Tagen nach Usilde zurückkehren, um das Tor zwischen den Universen erneut zu öffnen. Das bedeutete, Una hatte exakt diesen Zeitraum und nicht einen Tag mehr, um ihre verschollenen Schiffskameraden zu finden und sie für ihre längst überfällige Heimkehr an ihren Ankunftsort in der Wüste zurückzubringen. Diesen hatte sie mit einem X markiert, das sie mit dem Phaser, den sie sich von Kirk geliehen hatte, in das Salz gebrannt hatte.
Es war ein haarsträubendes Vorhaben. Eine Mission, die zum Scheitern verurteilt war. Doch das war Una egal. Sie hatte schon früher scheinbar unüberwindliche Hindernisse bewältigt.
Sie würde entweder ihre Schiffskameraden nach Hause holen … oder hier mit ihnen sterben.
ZWEI
Captain James T. Kirk marschierte zielstrebig durch die Korridore der Enterprise. An den meisten Tagen und unter normalen Umständen achtete er sorgfältig darauf, vor seiner Mannschaft entspannt zu wirken. Hin und wieder sah man sogar, wie er jungen Offizieren und Unteroffizieren, an denen er auf seinem Weg durch das Schiff vorbeikam, ein freundliches Lächeln zuwarf.
Heute war keiner dieser Tage.
Er war merkwürdig geistesabwesend und hing den düsteren Erinnerungen an die jüngsten Ereignisse nach. Erst vor einer Woche hatte die Enterprise Argus X untersucht und dabei ein altes Schreckgespenst aus Kirks Vergangenheit wieder zutage gefördert – eine gasförmige Kreatur, die lebendigen Wesen auf Eisen basierende Blutkörperchen entzog. Im Grunde war sie ein Vampir in Gestalt einer süßlich riechenden Wolke. Es handelte sich um dasselbe fremdartige Monster, das elf Jahre zuvor mehr als zweihundert von Kirks Schiffskameraden, einschließlich seines kommandierenden Offiziers Captain Garrovick, auf der Farragut getötet hatte.
Diese Rechnung war jetzt beglichen. Die Kreatur aus Dikironiumwolken war ausgelöscht. Obwohl er sich weiterhin der Kernmission der Sternenflotte, friedliche Erkundung zu betreiben, zutiefst verpflichtet fühlte, empfand Kirk keine Reue, diesen gasförmigen Unhold getötet zu haben. Dieser war in der Lage gewesen, interstellare Reisen zu unternehmen, was ihn zu einer unberechenbaren Bedrohung für die Sicherheit humanoiden Lebens in der gesamten Galaxis gemacht hatte. Sollte Kirk jemals wieder anderen seines Schlags begegnen, würde er sie genauso gnadenlos erledigen.
Wären doch nur alle meine Führungsentscheidungen so eindeutig.
Wochen waren vergangen, seit er und Spock Captain Una – früher Erster Offizier der Enterprise unter Chris Pike und in jüngster Zeit Captain der Yorktown – geholfen hatten, durch ein Portal in ein Paralleluniversum zu gelangen. Zu dem Zeitpunkt hatte Kirk ihre beinahe fanatische Hingabe ihren verschollenen Schiffskameraden gegenüber skeptisch betrachtet. Als Captain konnte er es ihr nachfühlen. Sie war ein Lieutenant gewesen, der zum ersten Mal einen Landetrupp befehligt hatte, als ihre Kameraden verschwunden waren. Aber sie waren seit achtzehn Jahren verschollen. War es nicht an der Zeit, dass sie nach vorne sah?
Dann war ihm letzte Woche auf Argus X dieser widerlich süße Geruch in die Nase gestiegen und all sein Zorn und seine Trauer von vor zehn Jahren hatten ihn wieder übermannt. Jedes Wort und jede Tat waren davon beseelt gewesen, bis der Gerechtigkeit Genüge getan war. Im Zuge dieser furchtbaren Ereignisse verstand er Captain Unas Verhalten besser denn je.
Die Vergangenheit gerät nie in Vergessenheit, sie ist immer bei uns.
Jüngere Offiziere bemühten sich sichtlich, Kirks durchdringendem Blick auszuweichen, während er mit schnellen Schritten durch die geschwungenen grauen Korridore des Raumschiffs der Constitution-Klasse ging. Doch ein Offizier wollte unbedingt einen Moment seiner Aufmerksamkeit: sein neuer Yeoman, Ensign Kalliope Dalto. Die dunkelhaarige Frau mit den brauen Rehaugen kam aus der Kolonie auf Rigel IV. Sie wirkte zerbrechlich, war aber blitzgescheit und in ihrem Streben nach Perfektion unnachgiebig. Hartnäckig und mit unermüdlicher Geduld folgte sie Kirk mit einer unter den Arm geklemmten Datentafel, auf der sich der Schreibkram des Schiffs befand.
Wäre Kirk in gnädigerer Stimmung gewesen, hätte er die Verfolgung schon hinten beim Turbolift beendet und ihr gestattet, ihm die Berichte über den Treibstoffverbrauch und die Anforderungen des Quartiermeisters in die Hand zu drücken. Zu Daltos Pech steckte Kirk der Verrat seines letzten Yeomans, Ensign Lisa Bates, immer noch in den Knochen. Sie hatte sich mit einem mächtigen und gefährlichen außerweltlichen Artefakt von der Enterprise abgesetzt. Dem Transferschlüssel. Das Gerät war Kirk von Captain Pike anvertraut worden, der die Verantwortung dafür von Captain April übernommen hatte.
Und ich war derjenige, der ihn verloren hat.
Ein romulanischer Bird-of-Prey hatte Bates von der Enterprise heruntergebeamt, was offenbarte, auf welcher Seite sie wirklich stand. Im Anschluss hatte sie ihm auch noch unter die Nase gerieben, dass er nicht bemerkt hatte, dass ein Spion monatelang an seiner Seite gedient hatte. So kurz nach der Beförderung und Versetzung von Lieutenant Janice Rand – dem vielleicht besten Yeoman, mit dem Kirk jemals gedient hatte – war Bates’ Verrat ein besonders schwerer Tiefschlag gewesen. Natürlich war es nicht fair, seinen Unmut an diesem neuen Yeoman auszulassen, aber die Geschichte lehrte ihn, dass diese Tradition so alt wie das Meer war.
Allerdings wirkte es so, als hätte man Dalto diese Tatsache vorenthalten.
Sie holte Kirk kurz vor der Tür zum Konferenzraum ein. Ihre Stimme war höflich, aber bestimmt und ohne eine Spur von Respektlosigkeit. »Entschuldigen Sie, Captain.« Als er stehen blieb und sich zu ihr umdrehte, hielt sie ihm die Datentafel und den Stift mit einem höflichen Lächeln hin. »Die heutigen Berichte, Sir.«
Er runzelte die Stirn, unterdrückte aber einen Seufzer und unterzeichnete einen Bericht nach dem anderen. Dann gab er ihr Stift und Tafel wieder zurück. »Ich danke Ihnen, Yeoman.«
Sie verstaute den Stift im Einschub an der Seite der Tafel. »Commander Spock und Lieutenant Uhura warten in Besprechungsraum eins auf Sie.«
Kirk hob eine Augenbraue und warf einen Seitenblick auf die Tür hinter sich. Auf der Plakette an der Wand daneben stand eindeutig: BESPRECHUNGSRAUM 1.
Er zwang sich zu einem freudlosen Lächeln. »Danke, Yeoman. Wegtreten.«
Dalto ging ohne Eile und anmutig den Weg zum Turbolift zurück, den sie gekommen waren. Kirk setzte seinen Weg in den Besprechungsraum fort, in dem, wie Dalto ihm so pflichtbewusst mitgeteilt hatte, sein Erster Offizier und der leitende Kommunikationsoffizier auf seine Ankunft warteten. Sie waren ein Bild der Gegensätze: der Halbvulkanier Spock mit seiner blassen, beinahe grünlich schimmernden Haut und dem schwarzen Topfschnitt – und die menschliche Uhura mit ihrer makellosen braunen Haut und ihrer eleganten Frisur. Beide sahen zur Tür, als Kirk eintrat. Er bedeutete ihnen, sich zu entspannen. »Weitermachen.« Sie gingen zu ihren angestammten Plätzen an dem asymmetrischen fünfeckigen Konferenztisch.
Obwohl Kirk den fensterlosen СКАЧАТЬ