Black Heart - Die gesamte erste Staffel. Kim Leopold
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Читать онлайн книгу Black Heart - Die gesamte erste Staffel - Kim Leopold страница 26

СКАЧАТЬ »Ich bin mir sicher, dass sich das schnell aufklärt und ich dich in Sicherheit bringen kann. Wir warten ab, was Tyros vorschlägt, aber ich gehe davon aus, dass wir eine befreundete Hexe aufsuchen werden, die uns schon so manches Mal weitergeholfen hat.«

      »Also bin ich eine Gefahr, und ich bin in Gefahr«, fasse ich seine Worte zusammen und nehme mir eins von den Dekokissen, um mit dem Zipfel zu spielen und mich von meiner Nervosität abzulenken.

      »Die Gestaltwandler an der Schule waren sicher nicht die Einzigen, die nach dir suchen. Tyros bringt dir ein Amulett mit, was dich für ein paar Tage vor Magie verbergen sollte, aber bis er hier ist, müssen wir wachsam bleiben.«

      »Ich, ähm …«

      »Entschuldige.« Alex lächelt mich vorsichtig an. »Das waren zu viele Informationen auf einmal.«

      Ich nicke.

      »Die Männer, die nach dir suchen, sind Gestaltwandler. Magische Wesen, die, wie der Name schon sagt, ihre Gestalt in jedes Lebewesen verändern können. Wir wissen nicht genau, wieso, aber sie machen Jagd auf Frischlinge wie dich«, erklärt er. »Das Amulett hat eine unserer Hexen für dich angefertigt. Es beinhaltet einen einfachen Zauber, der deine Kräfte vor Aufspürungsmagie schützen wird. Das wird allerdings nur funktionieren, wenn Gestaltwandler selbst Magie nutzen, um Hexen zu suchen.«

      »Das hört sich alles ziemlich verrückt an«, erwidere ich leise.

      Alex setzt sich in den Schneidersitz. »Du wirst dich schnell daran gewöhnen.«

      »Woher wusstest du, dass ich eine … eine Hexe bin?«

      »Deine Mutter ist auch eine.« Er lacht auf. »Das wusstest du nicht, oder? Das hab ich mir schon gedacht, als ich dich das erste Mal getroffen habe.«

      »Meine Mutter ist die normalste Frau auf der ganzen Welt«, sage ich ungläubig. Ich kann mir kaum vorstellen, wie die Frau, die ständig auf Benehmen und Aussehen bedacht ist, in der Dunkelheit ihre Zaubersprüche ausspricht. Wenn sie tatsächlich eine Hexe ist, wird sie diesem Teil von sich die kalte Schulter gezeigt haben.

      »Weil sie sich dafür entschieden hat,« bestätigt Alex meine stille Vermutung und macht eine kurze Pause. »Sie kannte deinen Vater schon, bevor sie in den Palast kam. Nach der Schulzeit konnte sie es kaum erwarten, in ein normales Leben zurückzukehren und mit ihm zusammenzuziehen. Sie konnte mit ihren magischen Fähigkeiten nie viel anfangen.«

      »Und meine Schwester? Wieso hat sie keine magischen Fähigkeiten?«

      »Sie ist eine Anchiarta.«

      Eine was? »An…«

      »Anchiarta«, wiederholt er und rollt dabei sowohl das ch als auch das r.

      Ich spreche ihm nach. »Wie schreibt man das?«

      Er steht auf, holt einen Block und einen Stift aus seiner Tasche und kritzelt etwas darauf, bevor er mir das Blatt zeigt.

      àn hjarta steht da geschrieben. Ich spreche es nochmal aus.

      »So nennen wir das Kind einer Hexe, das keine magischen Fähigkeiten hat.«

      »Eine Squib also«, stoße ich hervor, erfreut darüber, dass von den Harry-Potter-Büchern etwas hängen geblieben ist.

      »Ich weiß nicht, was das ist.«

      »Was?« Schockiert starre ich ihn an. »Sag nicht, du hast Harry Potter nicht gelesen!«

      Entschuldigend zieht er die Schultern hoch. »Muss ich das?«

      »Das sind die Bücher unserer Generation schlechthin! Natürlich musst du das! Wenn du das nicht gelesen hast, fehlt dir ein Stück literarischer Ausbildung.«

      »Oh«, macht er und beginnt zu grinsen. »Dann sollte ich das schleunigst nachholen.«

      »Aber hallo.« Ich deute auf sein Handy. »Am besten lädst du es dir gleich runter. Jede Sekunde, in der du nicht liest, ist verschwendete Lebenszeit.«

      »Ich glaube, du dramatisierst das Ganze ein bisschen«, erwidert er belustigt, aber ich gebe nicht nach, bis er sich geschlagen gibt, und das E-Book auf sein Handy lädt.

      Zufrieden grinse ich ihn an. »Du wirst es nicht bereuen.«

      ❤

      Zum Mittagessen lädt Alex mich auf eine Pizza vom Hotelservice ein. Während wir auf unser Essen warten, rufe ich bei meinen Eltern an, um ihnen zu sagen, dass es mir gut geht.

      »Warum hast du mir nichts gesagt, Mama?« Meine Stimme klingt anklagend, aber das ist mir egal. Sie hat mich achtzehn Jahre lang belogen. Ich kann ja verstehen, dass sie nicht wollte, dass ich damit aufwachse, aber spätestens nach der Sache mit Liam hätte sie mir sagen sollen, dass wir nicht einfach nur Menschen sind. Dann hätte ich mir die letzten fünf Jahre lang wenigstens keine Sorgen darüber machen müssen, ob ich vielleicht den Verstand verliere. Scheinbar ist es für Hexen nicht ungewöhnlich, Gestalten zu sehen, die nicht existieren.

      »Ich habe gehofft, dass du wie deine Schwester eine àn hjarta bist«, erklärt sie mir. »Weißt du, ich hab die Magie noch nie gemocht und war froh, als ich sie aus meinem Leben verbannt hatte. Ich wollte nicht, dass du dein Leben verlassen musst. Und noch weniger wollte ich, dass du mit den Schattenseiten dieses Lebens in Berührung kommst.«

      »Meinst du nicht, es wäre sicherer gewesen, wenn ich gewusst hätte, wer ich bin?«

      Sie schweigt betreten.

      Ich lasse mich aufs Bett fallen. »Wie geht es jetzt weiter? Wann kann ich zurück zu euch?«

      »Lou …«

      »Lou mich nicht«, fahre ich sie an. »Sag mir einfach nur die Wahrheit.«

      »Alex nimmt dich mit zum Palast der Träume. Du wirst dort dein Abitur abschließen und eine Ausbildung deiner magischen Fähigkeiten bekommen. Wenn deine Ausbildung abgeschlossen ist, steht es dir frei, zu gehen.«

      »Wann ist das?«

      »In zwei Jahren«, flüstert sie, als würde es dadurch weniger real.

      »Zwei Jahre?!« Mein Blick fliegt zu Alex, der mich wachsam beobachtet. Er hebt entschuldigend die Schultern. »Was ist mit meinem Flugschein? Und Thomas? Und Alina?«

      »Deine Ausbildung ist jetzt wichtiger.« Mama klingt, als hätte sie das auswendig gelernt. »Wenn du im Palast fertig bist, kannst du all die Dinge nachholen, die du machen wolltest. Dir entgeht nichts. Im Gegenteil, du gewinnst dazu.«

      Ich seufze. »Du klingst nicht gerade überzeugend.«

      »Ich bin nicht du.« Ich höre das Lächeln in ihrer Stimme. »Sieh es einfach so, als hättest du gerade deinen Hogwartsbrief bekommen, okay? Es wird dir gefallen.«

      Ich atme laut aus. »Okay.«

      Mir bleibt ja sowieso nichts anderes übrig. Wir verabschieden uns voneinander, und ich gebe Alex sein Handy zurück. »Danke, dass ich mit ihr telefonieren durfte.«

      Sein Blick ist mitfühlend und geht mir unter die Haut. Ich kann mich glücklich СКАЧАТЬ