Black Heart - Die gesamte erste Staffel. Kim Leopold
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Black Heart - Die gesamte erste Staffel - Kim Leopold страница 25

СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      »Hab ich mich eigentlich schon bedankt?«, frage ich, weil ich mich wieder an meine gute Erziehung erinnere. »Dafür, dass du mich vor dem Absturz bewahrt hast.«

      »Das ist mein Job. Ich würde sehr viel Ärger bekommen, wenn dir etwas geschehen würde.« Dennoch sieht es aus, als würde er sich über meinen Dank freuen.

      »Ist das so?«

      Erzähl weiter. Na los.

      »Ich bin ein Wächter«, erklärt er, als hätte er meine unausgesprochene Aufforderung gehört. »Männer wie ich passen auf Frauen wie dich auf.«

      »Das hört sich irgendwie sexistisch an.« Ich ziehe eine Braue hoch. »Ich dachte immer, ich könnte auf mich selbst aufpassen.«

      »Nun, vor normalen Menschen in einem normalen Leben könntest du das ganz bestimmt. Aber nicht vor dem, was da draußen noch schlummert.«

      Ich pruste los und verteile Blätterteig auf dem ganzen Tisch.

      Oh Gott, wie peinlich. Schnell presse ich mir eine Hand auf den Mund und schlucke runter, bevor ich die Krümel zusammensammle und auf den Teller fallen lasse. »Das hört sich an, als würdest du von Monstern reden.«

      »Vielleicht tue ich das«, erwidert er ernst und reicht mir eine Serviette. Wenigstens lacht er mich nicht aus.

      Aber seine Worte jagen mir einen Schauder über den Rücken. Ich wische mir über den Mund und lehne mich mit verschränkten Armen zurück. »Wer waren die beiden Männer, die uns verfolgt haben?«

      »Nicht uns.« Er deutet auf mich. »Sie wollten dich.«

      »Aber warum?«, flüstere ich nervös.

      »Weil du eine Hexe bist.«

      »Okay, jetzt wird es wirklich verrückt.« Ich balle meine zitternden Hände zu Fäusten. Das sagt er nur, um mich zu ärgern.

      »Hm.« Er schmunzelt schon wieder. Ich hasse dieses Schmunzeln! Es ist viel zu hübsch für ihn! »Was ist passiert, als der Mann dich erreicht hat?«

      »Du meinst, bevor du ihm …«, setze ich schlagfertig an und verstumme dann doch. Auszusprechen, was er getan hat, macht es nur noch realer.

      »Bevor ich ihn geköpft habe, ja.« Alex verschränkt die Arme vor der Brust und wartet meine Reaktion auf seine Worte ab. Er will, dass ich das Gesicht verziehe. Er will, dass ich ihm zeige, dass ich nicht ganz so taff bin, wie ich gerade vorgebe, zu sein. Aber da hat er sich die Falsche gesucht.

      »Das war Mord.«

      Er nickt ernst.

      »Du hast zwei Menschen geköpft, als wären sie Puppen.«

      Er nickt nochmal. Seine grünen Augen suchen mein Gesicht ab.

      »Gab es keine andere Möglichkeit, sie von mir abzulenken?«

      Er schüttelt den Kopf und greift nach seiner Kaffeetasse. »Nein, gab es nicht. Wir würden dich ja verstecken, aber solange wir nicht wissen, wie sie dich gefunden haben, geht das nicht.«

      Das macht sogar Sinn. Auch wenn ich ihm immer noch nicht glauben will, dass sie mich suchen, weil ich eine Hexe bin. Wie verrückt ist das bitte?

      »Wenn das die einzige Möglichkeit ist, solltest du mir zeigen, wie das geht.«

      Er spuckt den Kaffee zurück in seine Tasse. »Ich soll dir zeigen, wie man einen Menschen köpft?«

      Die Intensität seiner Stimme lässt mich zusammenzucken. Meine taffe Haltung löst sich in Luft auf. Ich weiß nicht, was ich ihm eigentlich beweisen wollte, aber ich hab’s nicht geschafft. Stattdessen schleichen sich jetzt Tränen in meine Augen.

      »Ich hab’s nicht so gemeint«, flüstere ich ergeben.

      »Du solltest besser auf das achtgeben, was du sagst.« Der autoritäre Klang in seiner Stimme sorgt dafür, dass ich mich jämmerlich fühle. »Im Moment ist es vielleicht noch nicht wichtig. Aber bald wird es das. Bald wird ein Wort von dir sehr viele Dinge ändern können, und es wäre gut, wenn du dich schnell daran gewöhnst.«

      Um ihn von meiner Scham abzulenken, tue ich das einzig Alberne, was mir einfällt. Ich strecke ihm die Zunge raus.

      Er schüttelt den Kopf, bevor er schließlich anfängt zu lachen. »Das wird ein hartes Stück Arbeit.« Er seufzt. »Iss auf. Dein Unterricht beginnt nach dem Frühstück.«

      »Unterricht?« Ich reiße die Augen auf. »Das mit dem Köpfen war ein Witz. Das will ich nicht wirklich lernen.«

      »Wirst du auch nicht«, erwidert er. »Wir fangen mit Geschichte an.«

      ❤

      Nach dem Frühstück und einem kurzen Besuch im Bad setze ich mich zu Alex aufs Bett. Er trägt eine schwarze Sporthose und ein lockeres graues T-Shirt. Seine grünen Augen blitzen zufrieden auf, als ich die Beine unterschlage und ihn erwartungsvoll anschaue. Er fährt sich mit einer Hand über die stoppelige Wange, bevor er noch einmal sein Handy checkt und es dann neben sich legt.

      »Also gut«, setze ich an. »Dann mal los, Herr Lehrer.«

      Er rollt mit den Augen. »Wenn wir im Palast sind, wird das aufhören müssen.«

      »Jetzt weiß ich nicht, wonach ich zuerst fragen soll. Palast oder aufhören?« Unschuldig schaue ich ihn an. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Als würde ich es darauf anlegen, dass er mich rauswirft. So würde ich vielleicht endlich wieder nach Hause kommen.

      »Der Palast der Träume«, erklärt er. »So nennen wir die Schule, zu der ich dich früher oder später bringen werde.«

      »Ich hatte gehofft, ich wäre nach dem Abitur fertig mit meiner Ausbildung.«

      Er starrt mich an, bis mir klar wird, dass ich endlich die Klappe halten und zuhören sollte. Spielverderber!

      Ich nicke ihm zu, damit er fortfährt, und presse die Lippen aufeinander, um ihn nicht noch einmal zu unterbrechen.

      »Also, normalerweise würde ich dich zum Palast bringen, und dort würde Emma deine Einführung übernehmen, aber leider geht das nicht. Ich weiß nicht, ob du dich noch so genau an die Nacht erinnerst, aber wenn ja, weißt du, dass du den Wald beinahe abgeholzt hättest. Deine Macht ist … zu groß.«

      Ich will zuerst laut auflachen, doch die Erinnerung ist noch zu greifbar, als dass ich seine Worte einfach abtun könnte. Er hat recht. Was da passiert ist, ist nicht normal.

      »Eine Hexe bekommt ihre magischen Fähigkeiten mit ihrem achtzehnten Geburtstag. Normalerweise dürfte deine Magie noch gar nicht so ausgeprägt sein. Eigentlich würdest du die kommenden drei Jahre damit verbringen, dich langsam daran zu gewöhnen und immer mehr dazuzulernen. Was da gestern Nacht passiert ist, ist mehr als ungewöhnlich.« Er schaut mich so ernst an, dass ich seinen Worten Glauben schenken muss. »Deswegen möchte mein Chef nicht, dass ich dich zu den anderen bringe. Wir wollen erst herausfinden, ob du …«

      »Ob ich eine Gefahr für euch bin«, beende ich seinen Satz verblüfft. Wie könnte ich eine Gefahr für jemanden СКАЧАТЬ