Название: Die Totenbändiger - Äquinoktium - Die gesamte erste Staffel
Автор: Nadine Erdmann
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die Totenbändiger - Die gesamte Staffel
isbn: 9783958344105
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Sie war zu überrumpelt, um zu schreien. Das sah er in ihren Augen, als er das Messer aus ihrem Rücken zog, sie zu sich herumdrehte und langsam mit ihr zu Boden sank.
In ihrem Blick lag pures Entsetzen.
Und Todesangst.
Wieder wurde es ziemlich eng in seiner Hose.
Besonders, als er sich jetzt rittlings auf die kleine Nutte setzte und ihr langsam … fast zärtlich … die Kehle aufschlitzte.
Kapitel 15
Cam riss die Augen auf.
Da war nichts. Nichts außer widerlicher, eiskalter Finsternis.
Er war starr. Wie erfroren.
Konnte nicht schreien.
Sich nicht bewegen.
War gefangen in seinem Körper.
Panik lag tonnenschwer auf seiner Brust. Quetschte sie zusammen. Ließ ihn kaum atmen.
Doch er brauchte Luft.
Dringend!
Sofort!
Er kämpfte mit aller Macht gegen den unerträglichen Druck um seine Lungen.
Schaffte einen kleinen Atemzug.
Schnappte nach einem weiteren.
Noch einem. Und noch einem.
Nur flach und viel zu schnell.
Sein Herz hämmerte so heftig gegen seine Rippen, dass es wehtat.
Die Angst aus seinem Traum hielt ihn fest in ihrer Klaue.
Keine Erinnerungen. Nur grauenhafte Empfindungen hallten in ihm nach und ließen Körper und Geist noch nicht frei.
Eisige Kälte.
Hilflosigkeit.
Verzweiflung.
Todesangst.
Weil etwas ihm sein Leben hatte entreißen wollen.
Sein Atem ging noch immer zu schnell und sein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Moment aus seiner Brust springen.
Aber auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte, wie er es geschafft hatte: Er war aus dem Albtraum entkommen.
Alleine.
Ohne fremde Hilfe.
Und nicht zum ersten Mal.
Er konnte das.
Er musste nur noch Panik und Angststarre besiegen.
Doch das war wahnsinnig schwer, wenn man kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.
Konzentrier dich! Du schaffst das!
Seine Augen waren noch immer starr, doch er erkannte jetzt mehr als nur Finsternis und Schatten. Über ihm war seine Zimmerdecke und aus den Augenwinkeln heraus erkannte er neben sich an der Wand die Regalbretter, auf denen einige seiner Bücher, Comics und Computerspiele lagen.
Er schaffte es, zu blinzeln.
Er war zu Hause. In seinem Bett. In Sicherheit.
Nichts und niemand konnte ihm hier etwas antun.
Sein Herz stolperte voller Erleichterung und die Kralle, die es zusammenquetschte, schien sich zu lockern.
Sein Fluchtplan.
Er musste sich an seinen Fluchtplan halten.
Kontrolliere deinen Atem.
Er schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, aus dem schnellen flachen Keuchen tiefere ruhige Atemzüge werden zu lassen.
Ein … aus.
Ein … aus.
Der Druck um seine Brust ließ nach.
Ein … aus.
Ein … aus.
Er konzentrierte sich auf seinen Herzschlag. Spürte, wie auch der ruhiger wurde und wie er die Kontrolle über seinen Körper zurückbekam, je mehr er es schaffte, sich zu entspannen. Seine Finger hatten sich in seine Bettdecke gekrallt, doch es gelang ihm, sie zu lösen. Auch seine Beine konnte er wieder bewegen. Die Muskeln kribbelten, als sich die Verkrampfungen lockerten.
Ein letztes Mal sog Cam tief die Luft ein und hielt sie an. Dann öffnete er die Augen und atmete langsam aus.
Er hatte es geschafft.
Albtraum und Starre waren vorbei.
Doch die Erleichterung darüber verflog schnell und er fühlte sich miserabel.
Er wandte den Kopf. Die Leuchtziffern seines Weckers schimmerten in mattem grünen Licht.
Kurz nach zwei.
Es war kaum eine Stunde her, dass Jules ihn aus dem ersten Albtraum herausgeholt hatte.
Zwei Attacken in einer Nacht?
Das war neu.
Und nicht gut.
Gar nicht gut.
Ächzend setzte er sich auf.
Kopfschmerzen pochten gegen seine Schläfen und er spürte leichten Schwindel.
Unwirsch wischte er sich über die Augen. Seine Arme fühlten sich bleischwer an und seine Hände zitterten.
Er angelte nach seiner Wasserflasche.
Seine Kehle war wie ausgedorrt und jeder Schluck fühlte sich an, als würde er Reißzwecken hinunterwürgen.
Doch der Schmerz tat gut.
Er half gegen Wut und Frust, die in seiner Seele zu brennen begannen.
Cam hatte sich daran gewöhnt, dass er seit Monaten kaum mal eine Nacht ohne Anfall durchschlafen konnte. Hatte es hingenommen und akzeptiert. Viele Menschen hatten in Unheilige Zeiten mit Ängsten, Albträumen und Schlaflosigkeit zu kämpfen. Kein Grund, ein großes Ding daraus zu machen. Wenn andere damit klarkamen, schaffte er das auch.
Er СКАЧАТЬ