Название: Das Attachment Parenting Buch
Автор: Марта Сирс
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783940596499
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Wenn das Wort nein ihre Welt betritt, reicht oft ein anderer Tonfall oder ein bestimmter Blick, um ihr unsere Botschaft mitzuteilen, denn sie vertraut uns und will uns erfreuen.
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Nancy, die Mutter eines ehemaligen 24-Stunden-Babys, das inzwischen ein willensstarker Vierjähriger ist, schrieb: »Anfangs brauchte Attachment Parenting mehr Energie und war weniger bequem. Inzwischen machte es das Leben mit Jonathan einfacher, weil die Disziplin zwischen uns leichter fließt. Ich sehe inzwischen, dass sich meine Investition auszahlt.«
Attachment Parenting fördert Vertrautheit
AP-Kinder fühlen sich in Gesellschaft anderer Leute wohl, da sie sich mit sich selbst wohlfühlen. Sie interessieren sich für andere und wissen, wie sie mit Familienmitgliedern, alten Freunden und neuen Bekanntschaften in Kontakt kommen können. Diese Fähigkeit, andere für sich einzunehmen, scheint so einfach wie die Fähigkeit, Augenkontakt zu halten. Ihr Blick ist anziehend, aber nicht aufdringlich. Sie haben ein tiefgehendes Verständnis von Beziehungen, das aus ihrer eigenen, engen Beziehung zu ihren Eltern stammt. Diese Fähigkeit, mit anderen vertraut oder emotional verbunden zu sein, hilft diesen Kindern durchs Leben.
Wie eine Sonnenblume dreht er sich zu den Menschen, die er sieht.
Psychologen und Therapeuten, die wir in den vergangenen Jahren kennengelernt haben, haben uns gesagt, dass viele ihrer Patienten Probleme mit Intimität haben und dass ein Großteil ihrer Therapie darin besteht, diese Patienten das Gefühl elterlichen Umsorgtseins während der Kindheit nachholen zu lassen. Kinder, die eine qualitativ hochwertige Beziehung zu ihren Eltern haben, bekommen alles, was sie brauchen, bereits in ihrer Kindheit. Die Lektionen, die sie in ihrer allerersten Beziehung lernen, machen sie schlussendlich zu besseren Freunden und Ehepartnern. Weil verbundene Kinder damit aufwachsen, eher Menschen als Dingen zu vertrauen, nehmen sie diese Fähigkeit ins Erwachsenenalter mit. Ich sah unsere zweijährige Lauren viele Nächte zu uns hereinkommen und sich in Marthas Bett kuscheln. Sogar in diesem jungen Alter lernte Lauren eine Lektion fürs Leben: die Möglichkeit, Nähe zuzulassen.
Beim Übergang vom Einssein zum Getrenntsein (der Prozess namens Individuation oder Abnabelung) baut sich das sicher gebundene Kleinkind eine Balance auf zwischen seinem Wunsch, neue Situationen zu erforschen und zu erleben und dem weiterhin bestehenden Bedürfnis nach Sicherheit und Zufriedenheit, welche ihm seine Mutter vermittelt. Während einer bisher unbekannten Spielsituation sendet die Mutter eine Art »mach weiter«-Botschaft, die dem Kleinkind die Selbstsicherheit vermittelt, die neue Situation zu erleben und damit umzugehen. Beim nächsten Mal in einer ähnlichen Situation hat das Kleinkind mehr Selbstvertrauen, mit der Situation alleine oder mit weniger Hilfe einer Bezugssperson zurechtzukommen. Die dauerhafte emotionale Verfügbarkeit der Mutter gibt Sicherheit, die dem Kind dabei hilft, eine sehr wichtige Eigenschaft zu entwickeln: die Fähigkeit das Alleinsein zu genießen.
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Auf lange Sicht gesehen
Eltern, vor allem Mütter, die wir befragt haben, äußern ein verbreitetes Gefühl zu ihrer eigenen Beteiligung am Attachment Parenting: »Ich habe das Gefühl, ich habe emotional in mein Kind investiert.« Auf kurze Sicht gesehen haben sie ein mitfühlendes und empathisches Kind, mit dem es Spaß macht, zusammen zu sein. Langfristig gesehen bringen sie ihrem Kind bei, stabile Bindungen sowohl als Kind als auch später als Erwachsener aufzubauen.
Wenn Sie von Anfang an Attachment Parenting mit Ihrem Kind praktizieren, muss es seine Zeit nicht damit zubringen, etwas aufzuholen – und Sie müssen das auch nicht. Ihre Kinder werden sich in der Gemeinschaft mit anderen wohlfühlen, sowohl jetzt als auch in der Zukunft. Sie werden angemessene Bindungen aufbauen und die Fähigkeit haben, Beziehungen langfristig zu pflegen. Diese Art Investment zahlt sich nicht nur für Ihre Kinder aus, sondern auch für deren Freunde, für den Menschen, den sie eines Tages heiraten, für ihre Kinder und für die zukünftigen Generationen.
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AP-Eltern und ihre Kinder arbeiten besser zusammen
Attachment Parenting lehrt Eltern und andere Betreuer, Unterstützer ihrer Kinder zu sein. Unterstützer sagen Kindern nicht, was sie zu tun haben, sondern helfen dem Kind dabei zu lernen, was zu tun ist. Wenn Eltern unterstützen, geben sie keine Anweisungen oder folgen nur ihrem eigenen Zeitplan. Stattdessen nehmen sie die Signale ihres Kindes auf.
Die einfachste Möglichkeit zu lernen findet spontan statt, wenn das Interesse des Kindes durch seine Umgebung angefacht wird. Möglichkeiten, dem Kind etwas beizubringen, tauchen spontan während des Tages auf und ein Elternteil/Unterstützer greift sie auf. Ein Kind bemerkt etwas Neues und ein feinfühliger Erwachsener hilft ihm dabei, es zu verstehen. Wenn ein Kleinkind den Welpen der Nachbarn kennenlernt, hält die Mutter seine Hand und zeigt ihm, wie es vorsichtig den Hund streicheln kann. Der selbstgebaute Turm eines Vorschulkindes fällt um, der Vater gibt Tipps für die Konstruktion und lässt seine Tochter ein wenig experimentieren. Verbundene Eltern wissen, wie sie angemessen reagieren können. Sie wissen, wann sie sagen können »Das kannst du alleine!« und wann sie ihre Hilfe anbieten müssen. Weil das Kind ihnen vertraut, hört es ihnen auch zu.
Unterstützer machen Frustrationen erträglicher. Eltern oder Unterstützer bieten dem Kind auch emotionale Unterstützung an, wenn das Lernen frustrierend ist. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, dass es wichtig ist, Kinder auch Frustration erleben zu lassen, damit sie lernen, damit umzugehen.
Unterstützer fördern Disziplin. Unterstützung ist auch ein wichtiges Element bei der Disziplinierung verbundener Kinder. Sie kreieren eine Atmosphäre in ihrem Zuhause, die es dem Kind einfacher macht zu gehorchen. Spielzeug wird so aufbewahrt, dass es einfach und mit mehr Spaß aufzuräumen ist. Mutter oder Vater bei der Hausarbeit zu helfen ist ein lustiger Weg, etwas über Hausarbeiten zu lernen. Wenn die Eltern die Mitarbeit des Kindes brauchen, um sich zum Rausgehen oder zum Ins-Bett-Gehen fertig zu machen, leiten sie vorsichtig dessen Aufmerksamkeit von einer zur nächsten Tätigkeit. Sie erreichen das mit wenig Aufwand, weil sie ihre Kinder so gut kennen. Schlussendlich lernen diese Kinder Selbstdisziplin, denn die Regeln der Eltern, denen sie vertrauen, werden Teil ihrer selbst.
Unterstützer fördern Unabhängigkeit. Immer im Hintergrund verfügbar zu sein hilft Ihrem Kind dabei, unabhängig zu werden. Das Erreichen von Unabhängigkeit läuft über einen »zwei Schritte vorwärts, einen zurück«-Prozess. Wenn Sie Ihr Kleinkind gut kennen, können Sie einfach vorhersagen, in welche Richtung Sie sich bewegen müssen, um mit seinen Fortschritten Schritt zu halten. Lernen Sie diesen Tanz jetzt und er wird einfacher sein, wenn das Thema Unabhängigkeit in der Teenagerzeit noch einmal aufkommt.
In den meisten Familien ist der Unterstützer vor allem die Mutter, auch wenn sie mit einem weiteren Betreuer oder ihrem Ehemann zusammenarbeitet. Wenn die Kinder älter werden, suchen sie sich weitere Unterstützer: Großeltern, Lehrer, Trainer, Jugendbetreuer und andere wichtige Personen. Das verbundene Kind findet problemlos Anschluss an andere Unterstützer, denn seine Eltern haben ihrem Kind die Fähigkeit, Anschluss zu finden, bereits beigebracht.
Gegenseitige Abhängigkeit zu lernen bereitet ein Kind auf das Leben vor, vor allem auf Beziehungen im Arbeitsleben. Berater lehren das Konzept der gegenseitigen Abhängigkeit, um die Produktivität zu steigern. Stephen Covey, Autor des Bestsellers »Die sieben Wege zur Effektivität«, betont, dass gegenseitige Abhängigkeit das Charakteristikum der erfolgreichsten Menschen ist. Sogar ein Zweijähriger lernt gegenseitige Abhängigkeit: »Ich kann das alleine, aber ich kann es besser mit Hilfe!« So lernt ein Kind »erfindungs-voll« zu werden. Also, wenn ein Kind Sie bittet, ihm bei einem Projekt СКАЧАТЬ