Название: Tarzan – Band 2 – Tarzans Rückkehr
Автор: Edgar Rice Burroughs
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Tarzan bei Null Papier
isbn: 9783962817961
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Machen Sie es ihnen leicht, zu verstehen, was Sie getan haben. Sonst würde ich mich sehr in Bezug auf Sie irren, denn ich halte Sie für einen wackeren Menschen, und ein solcher gilt ja auch mit Recht als großmütig.
Die weitere Unterredung wurde unterbrochen durch das Erscheinen der vier Polizisten. Als ihr Blick auf Tarzan fiel, sah man, dass sie höchst erstaunt waren.
Leute, sagte der Polizeidirektor, hier ist der Herr, mit dem Sie vorige Nacht in der Maule-Straße zusammengetroffen sind. Er ist freiwillig gekommen, um die Sache aufzuklären. Ich bitte Sie, aufmerksam die Erzählung des Leutnants d’Arnot anzuhören, der Ihnen einen Teil der Lebensgeschichte dieses Herrn erzählen wird. Er wird seine Haltung Ihnen gegenüber in der vergangenen Nacht erklären. Nun, reden Sie, mein lieber Leutnant.
D’Arnot sprach eine halbe Stunde lang zu den Polizisten. Er erzählte ihnen einiges aus dem wilden Dschungelleben Tarzans. Er erklärte, wie er sich trainierte, sodass er, wenn er sich selbst verteidigen musste, wie ein wildes Tier kämpfte. Es wurde den Polizisten dann auch klar, dass er bei seinen Angriffen auf sie eher vom Instinkt als vom Verstand geleitet worden war. Er hatte ihre Absichten nicht verstanden. Für ihn waren sie lediglich etwas anders aussehende Lebewesen, als er sie in seinem Dschungel traf, wo die meisten seine natürlichen Feinde waren.
Ihr Stolz ist verletzt, sagte d’Arnot zum Schluss. Dieser Mann hat sie überwältigt, und das kränkt Sie am meisten. Aber Sie brauchen sich nicht zu schämen. Sie brauchten Ihre Niederlage nicht zu erklären, wenn Sie in einem engen Raum mit einem afrikanischen Löwen oder mit einem großen Gorilla aus dem Dschungel eingesperrt gewesen wären. Und doch haben Sie mit diesem Mann gekämpft, dessen eiserne Muskeln stets siegreich waren gegenüber diesen Schrecken des schwarzen Erdteils. Es ist keine Schmach, der übermenschlichen Kraft Tarzans zu erliegen.
Und dann, als die Polizisten dastanden und einmal Tarzan ansahen und das andere Mal ihren Vorgesetzten, tat der Affenmensch das einzige, was noch nötig war, um den letzten Rest des Ärgers zu beseitigen. Mit ausgestreckter Hand ging er ihnen entgegen.
Es tut mir leid, dass ich einen Missgriff begangen habe, sagte er, lassen Sie uns gute Freunde sein!
Das war das Ende der ganzen Geschichte, nur dass Tarzan noch lange der Gegenstand des Gesprächs in den Polizeistationen war und die Zahl seiner Freunde um vier wackere Polizisten sich vermehrte.
*
Bei der Rückkehr in seine Wohnung fand d’Arnot einen Brief von seinem englischen Freund William Cecil Clayton, Lord Greystoke. Die beiden waren in brieflichem Verkehr geblieben, seitdem sie auf der missglückten Expedition zur Befreiung der von dem Affen Terkop geraubten Jane Porter Freundschaft geschlossen hatten.
In etwa zwei Monaten sollen sie in London heiraten, sagte d’Arnot, als er den Brief sorgfältig durchgelesen hatte. Er brauchte Tarzan nicht zu sagen, wen er mit dem »sie« meinte. Tarzan antwortete nicht darauf, und auch den ganzen Rest des Tages war er schweigsam und nachdenklich.
Am Abend gingen sie in die Oper. Tarzan war aber während der Vorstellung ganz von seinen trüben Gedanken in Anspruch genommen. Er achtete fast gar nicht auf die Vorgänge auf der Bühne. Er sah nur die liebliche Vision eines schönen amerikanischen Mädchens und hörte nichts als die traurige süße Stimme, die ihm versicherte, dass seine Liebe erwidert werde. Und jetzt sollte sie einen anderen heiraten!
Er suchte sich selbst aus den unliebsamen Gedanken aufzurütteln. Im selben Augenblick fühlte er, dass Augen auf ihn gerichtet waren, und als er aufblickte, sah er das lächelnde Gesicht der Gräfin Olga de Coude. Als Tarzan ihren Gruß erwiderte, war er überzeugt, dass der freundliche Ausdruck ihres Gesichtes für ihn eine Einladung bedeutete.
In der nächsten Pause begab er sich in ihre Loge.
Ich habe so sehr gewünscht, Sie zu sehen, sagte sie. Es hat mich nicht wenig geärgert, dass wir Ihnen nach den Diensten, die Sie meinem Manne und mir geleistet haben, keine Erklärung dafür geben konnten, weshalb wir keine Schritte unternahmen, um eine Wiederholung der Angriffe seitens der beiden Männer zu verhindern. Das muss Ihnen gewiss als Undankbarkeit erschienen sein.
Sie beurteilen mich falsch, erwiderte Tarzan. Ich habe nur mit lebhaftem Vergnügen an Sie gedacht. Sie schulden mir keine Erklärung. Sie sind noch weiter belästigt worden?
Die Verfolgung hat nicht aufgehört, antwortete sie. Ich fühle, dass ich mit jemand darüber sprechen muss, und ich weiß keinen, bei dem ich mich so gut aussprechen könnte, wie bei Ihnen. Sie müssen mir das erlauben. Es mag auch von Nutzen für Sie sein, denn ich kenne Nikolaus Rokoff genug, um zu wissen, dass er Sie nicht das letzte Mal gesehen hat. Er wird schon Mittel finden, sich an Ihnen zu rächen.
Was ich Ihnen sagen werde, kann Ihnen vielleicht gute Dienste leisten, um seinen Racheplänen zu entgehen. Mehr kann ich Ihnen hier nicht verraten, aber morgen um fünf Uhr werde ich für Sie zu Hause sein.
Das wird mir wie eine Ewigkeit vorkommen – bis morgen um fünf, sagte er und wünschte ihr gute Nacht.
Aus einer Ecke des Theaters hatten Rokoff und Pawlowitsch ihn in der Loge der Gräfin gesehen, und beide hatten gelächelt.
Am folgenden Nachmittag um halb fünf klingelte ein dunkelfarbiger bärtiger Mann am Dienstboteneingang des Palastes des Grafen de Coude. Der Diener, der zum Öffnen kam, zog die Augenbrauen hoch, als er sah, wer dort stand. Beide sprachen leise.
Zuerst zögerte der Lakai bei einem Vorschlag, den der Mann ihm machte, СКАЧАТЬ