Die Göttliche Komödie. Dante Alighieri
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Читать онлайн книгу Die Göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 35

Название: Die Göttliche Komödie

Автор: Dante Alighieri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783736428577

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СКАЧАТЬ ziehn mit langsam-schweren Tritten,

       Matt und erschöpft, von Tränen ganz benetzt.

       Verhüllt die Augen von Kapuzen, schritten

       Sie träg dahin in Kutten, gleich der Tracht

       Der Mönch in Köln am Rheine zugeschnitten;

       Gold außen, blendend durch des Glanzes Pracht,

       Von innen Blei, schwer, daß von Stroh erscheinen,

       Die Friedrich für den Hochverrat erdacht.

       O Mantel, lastend unter ewgen Peinen!

       Wir gingen, folgend, zu der Rechten mit,

       Aufmerksam auf ihr jammervolles Weinen.

       Doch so erschwert war durch die Last ihr Tritt,

       Daß neben uns, so oft wir vorwärts traten,

       Ein neuer Sünder durch das Dunkel schritt.

       Ich sprach: "Oh sieh dich um! ist wohl durch Taten

       Und Namen mir von diesen wer bekannt?

       Und sage mirs, sobald wir einem nahten!"

       Und einer, der Toskanisch wohl verstand,

       Rief hinter uns: "Oh bleibt ein wenig stehen,

       Ihr, die ihr rennt durch dieses dunkle Land.

       Was du verlangst, kann wohl durch mich geschehen!"

       Da wandte sich mein Herr und sprach: "Halt an

       Und suche langsam, wie er selbst, zu gehen."

       Ich stand und sah nun zwei, die, um zu nahn,

       Sich sehr anstrengten und sich weidlich plagten.

       Gehemmt von schwerer Last und enger Bahn;

       Dann, angelangt, mit keinem Worte fragten,

       Vielmehr nach mir den scheelen Blick gedreht,

       Sich unter sich besprechend, dieses sagten:

       " Der lebt, wie ihr am Zug des Odems seht,

       Und welcher Freibrief dient zu ihrem Schilde,

       Daß der und jener ohne Bleirock geht?"

       Zu mir dann: "Tusker, der du zu der Gilde

       Der Heuchler kommst, zu ihrem trüben Leid,

       Wer bist du? Sag es uns mit Huld und Milde."

       Und ich: "Mich hat die Stadt voll Herrlichkeit

       Am Arnostrand geboren und erzogen,

       Und diesen Körper trug ich jederzeit.

       Doch wer seid ihr, von deren Wang in Wogen

       Ein Tränenstrom so schmerzlich niederrinnt?

       Und was hat euch solch Übel zugezogen?"

       Und einer sprach: "Die gelben Kutten sind

       Von Blei, so schwer, daß ihr Gewicht der Wage,

       Dies trägt, ein heulend Knarren abgewinnt.

       Lustbrüder waren wir von gleichem Schlage,

       Ich Catalano, Loderingo er,

       Von deiner Stadt erwählt an einem Tage,

       Weil sich zum Friedensstifter eignet, wer

       Parteilos selber ist—und wer wir waren,

       Zeigt beim Gardingo noch sich ringsumher."

       Und ich begann: "Das Leid, das ihr erfahren—"

       Doch schwieg und mußt an dreien Pfählen dort

       Gekreuzigt einen auf dem Grund gewahren.

       Als er mich sah, verrenkt er sich sofort

       Und haucht in seinen Bart mit lautem Stöhnen,

       Und Bruder Catalan sprach dieses Wort:

       "Der Angepfählte, dessen Klagen tönen,

       Gab einst den Pharisäern diesen Rat:

       Mög eines Tod fürs Volk den Zorn versöhnen;

       Nun liegt er nackt und quer auf unserm Pfad,

       Und fühlen muß er, wenn wir drüberwallen,

       Wieviel Gewicht von uns ein jeder hat.

       So wird sein Schwäher auch gestraft, mit allen

       Vom Pharisäerrat, durch den so viel

       Der schlimmen Saat für Judas Volk gefallen."

       Und wie ich sah, erstaunte selbst Virgil,

       Daß er gestreckt am Kreuz an diesem Orte

       So schmählich lag im ewigen Exil.

       Zum Bruder richtet er dann diese Worte:

       "Sagt, wenn ihr dürft, ist rechts die Straße frei,

       Und ist wohl eine Schlucht dort, die als Pforte

       Zu brauchen ist zum Ausgang für uns zwei,

       Ohn einen von den Teufeln erst zu bannen,

       Daß er zum Weitergehn uns Führer sei?"

       Und jener drauf: "Ihr geht nicht weit von dannen,

       So seht ihr einen Stein vom großen Rund

       Als Steg sich über alle Täler Spannen.

       Er ist nur eingestürzt ob diesem Schlund,

       Allein ihr könnt die Trümmer leicht ersteigen,

       Denn, schief sich lagernd, stehn sie aus dem Grund."

       Ich sah den Herrn das Haupt ein wenig neigen.

       Drauf sprach er: "Mußte doch der Teufel hier

       Sich wiederum in schlechtem Ratschlag zeigen."

       Und jener: "In Bologna merkt ichs mir,

       Der Teufel sei ein Lügner stets, ein dreister,

       Ja, aller Lügen Vater für und für."

       Nun ging davon mit großem Schritt mein Meister

       Und schien ein wenig zornig und erbost,

       Und ich verließ die bleibeschwerten Geister

       Und folgte der verehrten Spur getrost.

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