Название: Gott singt
Автор: Ulrike Gadenne
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783830118596
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Da wir über viele Jahre oft den größten Teil des Tages mit der göttlichen Inkarnation zusammen sein durften, schien es mir wichtig, die Kostbarkeit dieser Augenblicke, die unmittelbare Wirkung Seiner Nähe, Seiner bedingungslosen Liebe und berührenden Menschlichkeit, die sich in jeder Begegnung als Charme, Humor, Herzlichkeit und spielerische Fröhlichkeit (die Ernst und Strenge nicht ausschließt) zeigte, zu skizzieren. Darüber hinaus wollte ich meinen persönlichen spirituellen Weg notieren, wobei die Methode, wie Sri Balasai Baba Seine Universelle Botschaft gemäß der Persönlichkeit des Devotees lehrt, ins Zentrum meiner Aufmerksamkeit rückte.
Sri Balasai Baba ist bis jetzt der einzige Avatar, der Seine Botschaften im Alltagsleben mit Seinen Devotees lehrt – indem Er sie als lebendiges Beispiel vorlebt. Verbal in einem Buch zusammengefasst, klingen diese Botschaften nicht neu. Sie sind in allen heiligen Schriften ähnlich zu lesen. Sri Balasai Baba lehrt keine neue Religion. Auf dem spirituellen Weg mit Ihm geht es nicht um Einweihung, um Erleuchtung oder den Erwerb übernatürlicher Kräfte. Sri Balasai Baba führt den Menschen auf einem modernen Bewusstseinsweg in der Welt der Dualität, der in die Einheit mit Gott mündet. Der Anhänger muss diesen Weg in völliger Selbstverantwortlichkeit und Freiheit gehen – Gott nimmt ihm seine Probleme nicht ab, gibt ihm aber jede Hilfestellung, wenn der Devotee eigene Anstrengungen macht. Balasai Baba: »Macht der Devotee einen Schritt auf Gott zu, kommt dieser ihm 100 Schritte entgegen!«
Die duale Welt ist bei Balasai Baba nicht (wie in anderen Traditionen Indiens) »vergängliche Illusion«, sondern das Angebot Gottes, in dieser Welt, in der Gott in der Schöpfung präsent ist, das vergängliche Glück als Vorgeschmack auf die ewige Glückseligkeit zu genießen und den Weg zurück in die göttliche Einheit »bewusst« gehen zu können. Am Ende dieses Weges steht das Verschmelzen der Seele mit Gott – das kann (sehr selten) zu Lebzeiten sein, gewöhnlich geschieht es nachtodlich und beendet das Rad der Wiedergeburt.
Balasai Baba begibt sich als göttliche Inkarnation auf die Ebene der Menschen und hält ihnen als lebendiges Beispiel vor Augen: »Zwischen uns gibt es keinen Unterschied. Gott und Mensch sind eineiige Zwillinge. Der einzige Unterschied ist, dass ich es weiß und ihr nicht!«
Die Bibel drückt das so aus, dass der Mensch nach dem »Ebenbilde Gottes« geschaffen wurde. Gott und Seine Schöpfung – zwei Seiten einer Medaille. In jeder Minute Seines Zusammenseins mit den Menschen bezeugt Sri Balasai Baba diese Tatsache: »Ich bin der Devotee meiner Devotees.« In Balasai Babas Gegenwart wird jeder Mensch unablässig in seine Göttlichkeit erhoben – in die göttliche Liebe, Leichtigkeit und Freude. Erfahren muss das jeder selbst, aber oft genug stehen die eigenen Vorstellungen von Gott dem entgegen, besonders dann, wenn Balasai Baba auch die Bereiche nicht ausklammert, die persönlichen und gesellschaftlichen Tabus unterliegen. Gleichzeitig verhindern äonenlange Schuld- und Schmerzansammlungen in den Tiefen unserer Seele den Zugang zu unserer wahren göttlichen Natur.
Hier steigt Balasai Baba mit hinab in die Abgründe unseres Seins, damit wir unsere Dunkelheiten (unser Nicht-Licht) durchleben und auflösen können – die wichtigsten Schritte zur Selbstrealisation. »Das Schlechte im Menschen kann nur zerstört werden, indem es dem Licht ausgesetzt wird. Das ist Babas Arbeit. Er zerrt alles, was so kunstvoll seit Ewigkeiten verborgen wird, ins göttliche Licht, breitet es dort aus und löst es auf. Das Ego empfindet dies als äußerst schmerzhaften Vorgang, doch das ist die einzige Möglichkeit, mit dem höchsten Selbst – Gott – wieder vereinigt zu werden«, so schreibt Bernida Zangl in ihrem Buch Göttliche Diamanten. »Die Tiere kann ich von oben segnen, für die Menschen muss ich auf die Erde kommen« – um eine Brücke zu sein, die eigene Göttlichkeit zu entdecken und als Liebe und Menschlichkeit in der Welt zu verbreiten. Als moderner AVATAR spielen bei Ihm Rituale und Askese, Bewusstseinsformen früherer Zeiten, keine Rolle. Balasai Baba bietet dem Suchenden einen Weg von Herz zu Herz an: »Seid glücklich, genießt das Leben, aber vergesst mich nicht!«
Ulrike Gadenne, Sommer 2018
Sri Balasai Baba und die Autorin am 14. Januar 2016
Noch bevor dieses Buch veröffentlicht werden konnte, legte der Avatar Sri Balasai Baba (geboren 14. Januar 1960 in Kurnool) am 27. November 2018 in Hyderabad Seinen physischen Körper ab.
Während der täglichen »Runden« – so genannt, weil die Besucher gewöhnlich mit Balasai Baba einen Kreis bildeten –, saß Baba wie alle auf dem Boden. So, immer »auf Augenhöhe« mit den Menschen, erlebte ich den Avatar, der inkarniert hatte, um die Menschen wieder an ihr göttliches Erbe zu erinnern. Jeden Tag der 21 Jahre, die ich in Seinen Ashrams in Kurnool und Hyderabad lebte, durfte ich dabei sein, wenn Balasai Baba den Besuchern die Wahrheit des Göttlichen zeigte: unbegrenzte Geduld, die nicht der Zeit unterworfen ist; statt menschlicher Antipathie und Sympathie bedingungslose universelle Liebe, die nicht wertet, weil Er jenseits der Dualität der Schöpfung steht; eine menschliche Form, die weder Abhängigkeiten noch Bindungen kennt, weil sie niemals mit etwas identifiziert war – nicht einmal mit dem eigenen Körper. Wenn Er mit uns aß oder Tee trank, war das eine Verbeugung vor unseren menschlichen Bedürfnissen.
Das höchste Licht nahm das Gefängnis des menschlichen Körpers an – um der erste Diener der Menschen sein zu können und in unendlicher Demut tief auf die menschliche Ebene herabzusteigen. Die immerwährende Nähe Gottes zu erfahren, die Angst vor Gott aufzugeben, das, was jeder als sein Höchstes Göttliches erfährt, in den Bereich der Sehnsucht eintreten zu lassen und als bedingungslose Liebe anzunehmen, war der Sinn der täglichen Treffen. Fragen nach Seiner Göttlichkeit wich Balasai Baba gewöhnlich aus oder machte einen ablenkenden Witz.
Über viele Jahre saß Balasai Baba von den späten Vormittagsstunden oft bis in die frühen Morgenstunden mit uns zusammen. Er nutzte jede Minute, um mit den Besuchern auf allen Ebenen zu arbeiten. Äußerlich erschien das spielerisch und unterhaltsam, innerlich betrat Er alle Bewusstseinsfelder der Besucher und transformierte, was jeweils möglich war. Der Devotee musste seinen Teil dazu tun. Bei der Arbeit am eigenen Charakter oder Bewusstsein durfte selbst der Avatar nicht eingreifen, aber helfen, wenn er gebeten wurde.
Schon vor vielen Jahren hatten die Ärzte Ihm geraten, nicht viel zu sitzen oder zu stehen, aber in Seine strenge Disziplin, Seine »regelmäßige Routine«, ließ Er sich nicht hineinreden. In den letzten Jahren beschränkte Balasai Baba Seine Treffen auf die drei- bis vierstündigen täglichen »Singabende«, die seit 1998 mit seltenen Ausnahmen den ausländischen Besuchern vorbehalten waren. Balasai Baba war ein Weltklassesänger und die Abende vibrierten vor Energie. Vierzig Jahre lang (21 davon kann ich bezeugen) ging Er täglich weit über die Grenzen dessen, was ein physisches System ohne gesundheitliche Folgen ertragen kann. Seit Jahren wurde deutlich, dass diese übermäßige Belastung nicht folgenlos blieb: Am 27. November 2018 fand Ihn frühmorgens Sein langjähriger Devotee und Manager der Projekte, Mr. Rama Rao. Balasai Baba hatte Seinen Körper schon verlassen.
»Die großen spirituellen Führer aller Zeitalter haben ihren Teil an menschlichen Katastrophen auf sich genommen und ihn durchlebt, ohne willkürlichen Gebrauch von den ihnen zur Verfügung stehenden kosmischen Kräften zu machen. Die höchste Funktion der großen spirituellen Wesen liegt nicht in dem, was sie außerhalb der Gesetze unserer physischen Welt tun, sondern was sie innerhalb leisten.« (Meher Baba: СКАЧАТЬ