Deutsche Syntax. Karin Pittner
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Название: Deutsche Syntax

Автор: Karin Pittner

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: narr studienbücher

isbn: 9783823302810

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СКАЧАТЬ genannt) treten in der Regel zusammen mit graduierbaren Adjektiven auf (selten auch mit Verben und Adverbien) und legen einen bestimmten Grad einer Eigenschaft oder eines Geschehens fest:

(18) a. zu/sehr/ungemein dumm
b. Er liebt sie sehr.

      2.1.3.8 Antwortpartikeln

      AntwortpartikelnAntwortpartikel können als Antwort auf Entscheidungsfragen (ja/nein-Fragen) dienen. Sie ersetzen vollständige Sätze, weswegen sie auch „Satzäquivalente“ genannt werden.

(19) a. Kommst du? Ja./Nein.
b. Geht sie? Vielleicht./Hoffentlich./Leider.

      Die Beispiele zeigen, dass auch Satzadverbien teilweise als Antwort auf Entscheidungsfragen auftreten können. Sie unterscheiden sich jedoch von den Antwortpartikeln dadurch, dass sie alleine vor dem finiten Verb in Aussagesätzen vorkommen können.

      2.1.3.9 Interjektionen

      InterjektionenInterjektion wie mmh, na ja, brr, gell haben neben rein expressiven (hurra, igitt, autsch) teilweise gesprächsgliedernde Funktionen, und werden daher auch Gesprächs- oder Diskurspartikeln genannt. Sie sind in der Regel syntaktisch isoliert, indem sie auch intonatorisch von Sätzen abgegrenzt sind und über eigene Intonationskonturen verfügen. Ihr Wortstatus ist umstritten, da sie auch phonologisch ungewöhnlich sind, weil sie z.B. im Deutschen sonst nicht auftretende Silbenstrukturen aufweisen (brr, mmh). Trotzdem sind sie sprachspezifisch und damit zum Wortschatz einer Sprache zu rechnen.

      Zu ihren gesprächssteuernden Funktionen gehören Sprechersignale, durch die Sprecher anzeigen, dass sie einen Redebeitrag übernehmen, weiterführen oder beenden möchten (z.B. ja, also, nun, äh), Hörersignale, durch die Hörer den Sprechern Rückmeldungen geben (z.B. mhm, ja jaja, aha) und Rückversicherungssignale, die ähnlich wie tag questions im Englischen funktionieren (z.B. oder?, ne?).

      2.2 Phrasenkategorien

      Die elementaren Bausteine der Syntax sind die Wörter, die wir aufgrund bestimmter Eigenschaften lexikalischen Kategorien zugeordnet haben.

      Nun setzt sich aber ein Satz nicht unmittelbar aus Wörtern zusammen, sondern es lassen sich Gruppen von Wörtern identifizieren, die enger zusammengehören und zusammen eine Phrase bilden. Intuitiv ist es zunächst einsichtig, dass in dem Satz

(20) Die Katze schläft gemütlich auf dem Sofa.

      z.B. die Wörter die Katze enger zusammengehören als etwa Katze schläft und die Wörter auf dem Sofa enger zusammengehören als etwa gemütlich auf. Die Katze und auf dem Sofa bilden Phrasen, die aufgrund ihrer grammatischen Eigenschaften bestimmten Phrasenkategorien zugeordnet werden können, nämlich den Nominalphrasen bzw. Präpositionalphrasen. Wie die einzelnen Wörter können auch Phrasen gegeneinander ausgetauscht werden, über ähnliche grammatische Eigenschaften verfügen und damit zur gleichen Kategorie gehören.

      Die Phrasenstruktur von Sätzen lässt sich in einem sogenannten Baumdiagramm (Abb. 3) darstellen:

      Abb. 3:

       BaumdiagrammStrukturbaum Baumdiagramm

      Eine alternative Darstellungsweise der Konstituentenstruktur, die weniger Platz beansprucht, ist die indizierte Klammerung, die für diesen Satz wie folgt aussieht:

(21) S[ NP[Die Katze] VP[liegt AdjP[gemütlich] PP [auf NP [dem Sofa]]]].

      Die Phrasenkategorien werden jeweils nach einem Wort benannt, das eine zentrale Rolle in ihnen spielt, dem Kern (oder Kopf) der Phrase.

      Die wichtigsten Phrasenkategorien sind:

       Nominalphrase (NP): Sie enthält mindestens ein deklinierbares Wort (in der Regel ein Substantiv oder Pronomen) als Kopf, z.B. die Katze, sie.

       Präpositionalphrase (PP): Sie enthält eine Präposition als Kopf, z.B. auf dem Sofa, neben dem Haus, der Kinder wegen.

       Verbalphrase (VP): Sie enthält ein Vollverb oder Kopulaverb als Kopf, z.B. gerne Bananen essen, am Strand liegen, faul sein.

       Adjektivphrase (AdjP): Sie enthält ein Adjektiv als Kopf, z.B. sehr gut, ziemlich sauer auf ihn.

       Adverbphrase (AdvP): Sie enthält ein Adverb als Kopf, z.B. unten am Bach, dort oben.

      2.2.1 Nominalphrasen

      NominalphrasenNominalphrase enthalten ein Substantiv oder ein Pronomen als Kopf. Zu einem Substantiv tritt in der Regel noch ein Artikel hinzu.

      Erweiterungen sind möglich durch

(22) a. Adjektive: die fette, faule Katze
b. Genitiv-NP: die Katze des Nachbarn
c. PP: die Katze vom Nachbarn
d. Adverbien: die Katze dort
e. Sätze (z.B. Relativsätze): die Katze, die gerade eine Maus gefressen hat

      Diese Erweiterungen einer NP werden traditionell Attribute genannt, je nach Art des erweiternden Elements spricht man daher von einem Adjektiv-Attribut, Genitiv-Attribut, PP-Attribut, Adverb-Attribut und einem Attributsatz.

      Die Phrasen in (22) können gegeneinander ausgetauscht werden, verfügen also über dieselbe Distribution und gehören somit zur selben Kategorie, nämlich NP. Anstelle von diesen Phrasen könnte jedoch auch lediglich das Pronomen sie auftreten. Auch dieses Pronomen ist somit eine – wenn auch vergleichsweise inhaltsleere – NP.

      Nun sind aber nicht beliebige Kombinationen der genannten Elemente, z.B. Artikel + Adjektiv + Substantiv NPs. So z.B. ist *das dicken Katze keine korrekte NP. Artikel, Adjektiv und Substantiv einer NP müssen in einer ganz bestimmten Relation zueinander stehen, sie müssen nämlich in Genus, Kasus und Numerus übereinstimmen. Eine solche Übereinstimmungsrelation in bestimmten grammatischen Merkmalen nennt man Kongruenz.

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