Deutsche Syntax. Karin Pittner
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Название: Deutsche Syntax

Автор: Karin Pittner

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия: narr studienbücher

isbn: 9783823302810

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      2.1.2 Konjugierbare Wortarten

      Zu den konjugierbaren WörternWortkonjugierbares gehören alle Verben. Aufgrund ihrer Semantik und ihrer Kombinatorik unterscheidet man traditionell folgende Gruppen von Verben:

      2.1.2.1 Vollverben

      VollverbenVollverb sind alle diejenigen Verben, die ohne Hilfe eines anderen Verbs das Prädikat bilden können. Vollverben heißen sie u.a. deswegen, weil sie eine eigene vollständige Semantik besitzen. Dies ist die weitaus größte Klasse von Verben.

      Alle übrigen Arten von Verben sind demgegenüber sehr eingeschränkte Klassen.

      2.1.2.2 Hilfsverben

      HilfsverbenHilfsverb (auch AuxiliareAuxiliarHilfsverb genannt) werden zur Bildung von bestimmten Tempus- und Modusformen und zur Bildung der Passivformen eingesetzt.

      Mit Hilfe von Hilfsverben gebildete TemporaTempusanalytisches (= analytische Tempora):

       PerfektPerfekt (gebildet aus der Präsensform von haben oder sein + Partizip II): er hat geschlafen, sie ist gekommen

       PlusquamperfektPlusquamperfekt (gebildet aus der Präteritumform von sein oder haben + Partizip II): er hatte geschlafen, sie war gekommen

       Futur IFutur I (gebildet aus der Präsensform von werden + Infinitiv Präsens): sie wird kommen

       Futur IIFutur II (gebildet aus der Präsensform von werden + Infinitiv Perfekt): sie wird gekommen sein

      Der KonjunktivKonjunktiv wird häufig mit Hilfe von würde gebildet:

(2) Ich würde es verstehen, wenn es besser erklärt wäre.

      PassivPassivformen werden im Deutschen generell mit Hilfsverben und dem Partizip II gebildet:

       VorgangspassivVorgangspassiv (gebildet mit werden + Partizip II): Anna wird von Otto bewundert.

       ZustandspassivZustandspassiv (gebildet mit sein + Partizip II): Das Fenster ist geöffnet.

       RezipientenpassivRezipientenpassiv (gebildet mit kriegen/bekommen + Partizip II): Sie bekommt das Buch geschenkt.

      2.1.2.3 Modalverben

      Modalverben sind diejenigen Verben, die eine Möglichkeit, Notwendigkeit, Erlaubnis, Fähigkeit u.ä. bezeichnen. Zu den ModalverbenModalverb gehören im Deutschen können, dürfen, müssen, sollen, wollen, mögen. Diese Verben treten in Verbindung mit infiniten Vollverben oder Kopulaverben (im reinen Infinitiv ohne zu) auf:

(3) a. Er kann warten.
b. Sie musste arbeiten.
c. Morgen dürfte Hans da sein.

      Außerdem weisen diese Verben eine Besonderheit bei der Perfektbildung auf. Sie bilden ihr Perfekt nicht mit dem Partizip II, sondern mit dem Infinitiv (daher auch als „ErsatzinfinitivErsatzinfinitiv“ bezeichnet):

(4) Er hat kommen müssen/*gemusst.

      In semantischer Hinsicht unterscheidet man zwei Verwendungsweisen der Modalverben.

       Das Modalverb Modalitätdeontischebezeichnet eine Beziehung zwischen dem Subjekt des Satzes und dem Sachverhalt, wie Verpflichtung, Notwendigkeit, Erlaubnis, Fähigkeit, Möglichkeit (subjektbezogene Modalität, auch deontische Modalität genannt):

(5) Eva muss/kann/darf arbeiten.

       Das Modalverb bezeichnet eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit seitens des Sprechers (sprecherbezogene, auch epistemische oder inferentielle ModalitätModalitätModalitätepistemische genannt):

(6) Hans muss/kann/könnte in der Bibliothek sitzen.

      In semantischer Hinsicht eng verwandt mit den Modalverben sind die sog. HalbmodalverbenHalbmodalverb.

(7) a. Petra scheint zu schlafen.
b. Das Wetter verspricht schön zu bleiben.
c. Die Sache drohte ihm aus der Hand zu gleiten.

      Ein klarer Unterschied zu den Modalverben besteht jedoch darin, dass sich diese Verben nicht mit dem reinen InfinitivInfinitivreiner, sondern mit dem zu-Infinitivzu-Infinitiv verbinden.

      2.1.2.4 Kopulaverben

      Eine kleine Gruppe von Verben dienen als KopulaverbenKopulaverb. Sie sind selbst relativ bedeutungslos, bezeichnen lediglich einen Zustand (sein) oder das Eintreten bzw. die Fortdauer eines Zustands (werden, bleiben). Sie bilden das Prädikat zusammen mit anderen Elementen wie Adjektivphrasen, Nominalphrasen im Nominativ, u.a. (Hans ist/wird/bleibt gesund/ein guter Fußballer). Durch diese erhält das Prädikat erst seine volle Bedeutung. Den Kopulaverben kommt vor allem eine verbindende Funktion zu, daher ihre Bezeichnung (lat. copulare ‚verbinden‘).

      2.1.3 Unflektierbare Wortarten

      2.1.3.1 Überblick über die Unflektierbaren

      Zu den unflektierbaren WörternWortunflektierbares gehören Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen, Partikeln und Interjektionen. Während Adverbien alleine eine Phrase darstellen können, die in der Regel die syntaktische Funktion eines Adverbials ausübt, ist das für alle anderen unflektierbaren Wortarten nicht möglich. Konjunktionen verbinden Phrasen oder Sätze, Präpositionen verbinden sich in der Regel mit einer Nominalphrase, deren Kasus sie regieren. Partikeln können aufgrund ihrer Stellungs- und Betonungseigenschaften weiter differenziert werden in Modal-, Fokus-, Steigerungs- und Antwortpartikeln.

      Unflektierbare Wortarten werden in älteren Grammatiken auch unter dem Begriff Partikeln zusammengefasst (Achtung: Als grammatischer Terminus ist das Wort feminin: die Partikel!).

      Da morphologische Kriterien hier zur weiteren Unterscheidung natürlich entfallen, können diese Wörter nur nach distributionellen und semantischen Kriterien weiter subklassifiziert werden (Abb. 2).

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