Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman. Viola Maybach
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Название: Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman

Автор: Viola Maybach

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der kleine Fürst Staffel

isbn: 9783740975685

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СКАЧАТЬ also beeil dich, damit wir wenigstens noch einen Teil davon mitkriegen.«

      »Du bist eine Nervensäge, Anna«, schimpfte der kleine Fürst, aber seine Stimme klang ganz friedlich dabei. Er schwang die Beine aus dem Bett.

      »Wenn wir schon aufstehen, will ich aber auch noch auf den Hügel«, sagte er. »Also muss Togo mit.«

      »Von mir aus. Hauptsache, ihr beeilt euch!«

      Togo war nicht begeistert davon, dass er seine Nachtruhe unterbrechen sollte, aber als er sah, dass Christian sich anzog, gähnte er ausgiebig und stand doch auf.

      »Endlich!«, murmelte Anna. Sie öffnete die Tür und lauschte, aber alles blieb still.

      Die Luft war also rein.

      *

      Als Eberhard Hagedorn aufsah und Florian entdeckte, reagierte er sofort. »Ich koche Ihnen noch einen Tee, Frau von Szanten«, sagte er ruhig.

      »Vielen Dank, Herr Hagedorn.« Ihre Stimme klang leise und erstickt, aber sie sah nicht einmal auf, und so merkte sie auch nicht, dass der alte Butler zielstrebig die Küche verließ, dem heimlichen Lauscher freundlich und ermunternd zunickte und dann seine Wohnung ansteuerte, denn in der Küche wurde er ja nun nicht mehr gebraucht.

      Florian schlug noch immer das Herz bis zum Hals. Er betrachtete Gabrielas gesenkten Hinterkopf. Wie unglücklich sie jetzt wieder aussah – und welch glänzende Schauspielerin sie offenbar war, hatte sie doch während des Abendessens alle getäuscht, auch ihn. »Nicht erschrecken, Gaby«, sagte er. »Herr Hagedorn ist gegangen.«

      Ruckhaft schoss ihr Kopf herum, ihre Augen weiteten sich. »Du?«, fragte sie. »Aber …«

      »Ich bin schon eine Weile da«, sagte er ruhig. »Ich konnte nicht schlafen und wollte eigentlich noch einen Gang durch den Park machen, als ich euch habe reden hören. Ich bin hierhergekommen und habe gehört, worüber ihr gesprochen habt. Als mich Herr Hagedorn gesehen hat, war ihm also klar, dass wir beide es sind, die miteinander reden müssen.«

      Er setzte sich an den Platz, an dem zuvor der alte Butler gesessen hatte. Gabrielas Augen schwammen in Tränen. »Ich habe alles falsch gemacht«, sagte sie. »Vielleicht hättest du dich in mich verliebt, wenn ich nicht so dumm und egoistisch gewesen wäre. Aber Annabelle ist natürlich toll, und ich verstehe dich, und …«

      Er ergriff ihre beiden Hände. »Alles Theater«, sagte er ruhig. »Ist dir denn immer noch nicht klar geworden, dass ich vor allem deinetwegen weggegangen bin, Gaby? Ich konnte einfach nicht länger dein bester Freund sein.«

      »Was meinst du denn damit?«, fragte sie unter Tränen.

      »Mir sind meine wahren Gefühle für dich auch erst spät klar geworden«, antwortete er. »Und als es so weit war, konnte ich plötzlich nicht mehr mit dir über Robert und Philipp reden und so tun, als …, als gäbe es meine Gefühle nicht. Ich liebe dich, Gaby, und ich habe mich einfach nicht getraut, es dir zu sagen, weil ich dachte, ich hätte überhaupt keine Chance.«

      »Du liebst mich?« Ihre Stimme war so leise wie ein Hauch. »Aber …«

      »Ja, ich weiß, die Sache mit Annabelle. Die Teenager meinten, wenn du eifersüchtig würdest, wüsste ich am schnellsten, woran ich bin. Annabelle ist frisch verliebt, aber nicht in mich. Alles Theater, wie gesagt.«

      Sie sah ihn an, die Augen noch immer voller Tränen. Ihre Hände ruhten in seinen, er sah, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Er wollte ihr Zeit lassen, sie nicht überrumpeln, denn er konnte sich vorstellen, wie es jetzt in ihr aussah. Da wirkte noch so viel Kummer nach, der erst einmal verarbeitet werden musste, auch wenn sich gerade herausstellte, dass es für diesen Kummer gar keinen Grund gegeben hatte.

      »Bei mir auch, heute Abend«, flüsterte sie. »Ich wollte einfach nicht noch einmal so ein Jammerbild abgeben wie auf der Terrasse. Wenn du wüsstest, wie schwer mir das gefallen ist.«

      Er musste plötzlich lachen. »Es kommt dir vielleicht komisch vor, dass ich in dieser Situation danach frage, aber was ist aus Robert und Philipp geworden? Triffst du dich noch mit ihnen?«

      Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte viel früher erkennen sollen, was für eine Kinderei das war. Aber seit ich weiß, dass ich dich liebe, frage ich mich manchmal, ob ich dich nicht vielleicht aus der Reserve locken wollte mit meinen ständigen Berichten über das, was ich mit den beiden erlebt habe. Blöd, oder?«

      »Wir waren beide blöd. Oder eher blind«, sagte er nachdenklich.

      Sie stand auf, umrundete den Tisch und blieb einen Moment lang vor ihm stehen, bevor sie sich kurz entschlossen auf seinen Schoß setzte. Er schlang seine Arme um sie und verbarg sein Gesicht an ihrer Brust. Eine Zeit lang saßen sie so da, bis Florian anfing, Gabrielas Hals mit sanften Küssen zu bedecken, bis er endlich ihren Mund gefunden hatte. Ihre Lippen öffneten sich sofort und erwiderten die Liebkosungen seiner Zunge auf eine Art und Weise, die auch den letzten Zweifel an ihren Gefühlen für ihn im Keim erstickte.

      Später standen sie auf, um die Küche zu verlassen, aber sie kamen auf dem Weg zur Tür kaum vorwärts, denn immer wieder mussten sie stehen bleiben und sich mit einem weiteren Kuss versichern, dass es Gabriela und Florian, die guten Freunde, nicht mehr gab, sondern nur noch Gabriela und Florian, die Liebenden.

      *

      »Verrückt, mitten in der Nacht auf den Hügel zu gehen«, sagte Christian.

      »Aber so kannst du deinen Eltern gleich das Allerneueste erzählen, noch bevor es die anderen erfahren«, widersprach Anna. »Außerdem, wenn wir nicht nach unten gegangen wären, hätten wir diesen Wahnsinnskuss nicht gesehen, Chris.«

      Der kleine Fürst lächelte. »Stimmt, der war es schon wert. Aber wenn sie uns erwischt hätten, wäre das sehr peinlich gewesen.«

      »Finde ich nicht. Letzten Endes haben sie es uns zu verdanken, dass sie zusammengekommen sind. Hätten wir nicht diese super Idee gehabt, Gabriela eifersüchtig zu machen …«

      »Ich weiß nicht, ob es wirklich so eine super Idee war, Anna«, bemerkte Christian skeptisch.

      Sie erreichten den Hügel, Togo war bereits oben und wartete auf sie. Christian stellte sich vor die fürstliche Gruft, Anna blieb zwei Schritte hinter ihm stehen, um ihn nicht zu stören.

      Er brauchte lange, um seinen Eltern in Gedanken die Geschichte von Gabriela und Florian zu erzählen, aber schließlich hob er doch den Kopf, drehte sich halb zu Anna um und sagte: »Ich bin fertig. Ich glaube, meine Eltern freuen sich mit uns über den Erfolg.«

      »Ganz bestimmt tun sie das!«, sagte Anna.

      Togo flitzte den Hügel bereits wieder hinunter, er hatte es eilig, auf seinen Platz vor Christians Bett zurückzukehren, wo er so unsanft aus angenehmen Träumen gerissen worden war.

      Anna und der kleine Fürst warteten noch, bis plötzlich eine Haselmaus über die Marmorplatte vor der Gruft huschte. Sie hielt einen Moment inne, während sie die beiden Menschen furchtlos betrachtete, dann verschwand sie in einer Steinspalte.

      Der kleine Fürst war glücklich, er sah in der Haselmaus das Zeichen seiner Eltern, dass sie ihn gehört hatten.

      Sie verließen den Hügel und durchquerten den Park wieder. Das Schloss lag ruhig und kaum beleuchtet vor ihnen, als sie darauf zugingen. Togo hatte СКАЧАТЬ