Die Pickwickier. Charles Dickens
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Название: Die Pickwickier

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783961183319

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СКАЧАТЬ wie unsern Freund, hierherkämen! Gewiß müßte die frühere Liebe zum Leben bald wieder zurückkehren." "Mir aus der Seele gesprochen", meinte Mr. Winkle.

      "Und in der Tat", fügte Mr. Pickwick nach einer halben Stunde, während der sie bei einem Dorfe angelangt waren, hinzu, "selbst für einen Welthasser muß dieser Park der schönste und lieblichste Aufenthalt sein, den man sich nur denken kann." Auch hiermit waren sowohl Mr. Winkle als Mr. Snodgraß einverstanden. Sie fragten nun nach der "Ledernen Flasche" und wurden an ein reinliches und bequemes Dorfwirtshaus gewiesen, in das sie sogleich traten, um sich nach einem Gentleman namens Tupman zu erkundigen. "Führe die Herren ins Gastzimmer, Tom", sagte die Wirtin.

      Ein stämmiger Bauernbursche öffnete am Ende des Hausflures eine Tür, und die drei Freunde traten in ein langes, niedriges Zimmer, in dem eine große Anzahl von gepolsterten Sesseln mit hohen, wunderlich geschnitzten Lehnen stand und eine Reihe alter Porträts und rohkolorierter Drucke die Wände zierte. Am oberen Ende befand sich eine gedeckte Tafel mit gebratenem Geflügel, Schinken, Bier und dergleichen, hinter dem Mr. Tupman in einer Weise beschäftigt war, die auf nichts weniger als auf einen lebensüberdrüssigen Menschen schließen ließ.

      Bei dem Eintritt seiner Freunde legte Mr. Tupman Messer und Gabel nieder und trat ihnen mit einer Miene voll Trauer entgegen. "Ich erwartete nicht, Sie hier zu sehen", sagte er, Mr. Pickwicks Hand ergreifend. "Wie gütig von Ihnen."

      "Ach", sagte Mr. Pickwick, setzte sich nieder und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Beendigen Sie Ihr Mahl und kommen Sie dann ein wenig mit mir ins Freie. Ich möchte gern ein Wort unter vier Augen mit Ihnen sprechen."

      Mr. Tupman tat, wie ihm geheißen; Mr. Pickwick labte sich inzwischen mit einer Kanne Bier, und dann gingen beide miteinander hinaus.

      Ungefähr eine halbe Stunde sah man sie auf dem Kirchhof auf und ab spazieren. Mr. Pickwick gab sich alle Mühe, den fürchterlichen Entschluß seines Freundes zu bekämpfen. Ob Mr. Tupman bereits seiner Einsamkeit 'müde war oder ob er der eindringlichen Beredsamkeit seines Freundes nicht widerstehen konnte – gleichviel, Tatsache ist, daß er nicht widerstand.

      Es kümmere ihn wenig, sagte er, wo er den Rest seines kümmerlichen Daseins hinschleppe, und da sein Freund nun einmal einen so großen Wert auf seine unbedeutende Begleitung lege, so sei er willens, ferner an seinen Abenteuern teilzunehmen.

      Mr. Pickwick lächelte. Sie drückten sich die Hände und gingen zurück, um sich mit ihren Gefährten zu vereinigen.

      In diesem Augenblick geschah es, daß Mr. Pickwick jene unsterbliche Entdeckung machte, die der Stolz und der Ruhm seiner Freunde wurde und die Altertumsforscher aller Länder mit Neid erfüllte. Sie waren eben an der Tür ihres Gasthauses vorbeigekommen und ein wenig ins Dorf hinuntergegangen, und als sie wieder umkehrten, fiel Mr. Pickwicks Auge auf einen kleinen zerbrochnen Stein vor der Tür eines Bauernhauses, der halb in der Erde stak.

      Er blieb stehen.

      "Das ist doch sonderbar", sagte er.

      "Was ist sonderbar?" fragte Mr. Tupman und sah jeden Gegenstand in seiner Nähe an, nur den rechten nicht. "Um Gottes willen, was gibt's denn?"

      Diese letzten Worte bildeten den Ausruf eines nicht zu bewältigenden Erstaunens, durch den Umstand veranlaßt, daß Mr. Pickwick, ganz begeistert von seiner Entdeckung, vor dem kleinen Stein auf die Knie niederfiel und mit seinem Taschentuch den Schmutz abzuwischen begann. "Da ist eine Inschrift", sagte er.

      "Ist es denn möglich?" versetzte Mr. Tupman.

      "Ich unterscheide", fuhr Mr. Pickwick fort, indem er aus Leibeskräften rieb und mit höchster Spannung durch seine Brille spähte, "ich unterscheide ein Kreuz und ein B und dann ein T. Das ist höchst wichtig", fügte er, aufspringend, hinzu. "Es ist irgendeine sehr alte Inschrift, vielleicht viel älter als die alten Armenhäuser dieses Ortes. Sie darf nicht verlorengehen."

      Er klopfte an die Tür des Bauernhauses. Der Besitzer öffnete.

      "Wissen Sie nicht, wie dieser Stein hierherkam, mein Freund?" fragte wohlwollend Mr. Pickwick.

      "Nein, Sir", antwortete der Mann höflich. "Er lag schon hier, lange, ehe ich oder einer von uns geboren wurde."

      Mr. Pickwick warf einen triumphierenden Blick auf seinen Gefährten.

      "Sie – Sie – hängen vermutlich nicht allzusehr an ihm?" fragte er, zitternd vor innerer Erregung. "Würden Sie ihn nicht verkaufen?"

      "Na, wer möcht denn den kaufen?" fragte der Mann mit einer Miene, die wahrscheinlich sehr pfiffig sein sollte.

      "Kurz und gut, ich gebe Ihnen zehn Schilling, wenn Sie mir ihn dafür herausgraben wollen", entgegnete Mr. Pickwick.

      Man kann sich das Erstaunen des ganzen Dorfes vorstellen, als Mr. Pickwick den Stein, der mit einem einzigen Spatenstich herausgehoben war, mit nicht geringer körperlicher Anstrengung eigenhändig nach dem Wirtshaus trug und ihn, nachdem er ihn zuvor sorgfältig gewaschen, auf den Tisch legte.

      Das Frohlocken und die Freude der Pickwickier kannten keine Grenzen, als endlich ihre Geduld und ihre Emsigkeit im Waschen und Abkratzen von Erfolg gekrönt war. Der Stein war uneben und zerbrochen, die Buchstaben standen schief und unregelmäßig, dessenungeachtet aber ließ sich das folgende Bruchstück einer Inschrift deutlich entziffern:

      †

       BILST

       UM

       PSSEIN

       NGRAE

       NZZ

       EICH

       EN.

      Mr. Pickwicks Augen leuchteten vor Entzücken, als er sich niedersetzte und den aufgefundenen Schatz von allen Seiten betrachtete. Er hatte eins der höchsten Ziele seines Ehrgeizes erreicht. In einer wegen der Überreste aus früheren Jahrhunderten berühmten Grafschaft, in einem Dorfe, in dem sich gegenwärtig noch einige Denkwürdigkeiten älterer Zeiten vorfanden, hatte er, er, der Präsident des Pickwick-Klubs, eine seltsame und merkwürdige Inschrift von unzweifelhaft antikem Charakter entdeckt, die den Blicken so vieler gelehrter Forscher vor ihm entgangen war. Kaum wollte er seinen Augen trauen.

      "Dies – dies", sagte er, "ist bestimmend für mich. Wir kehren morgen nach London zurück."

      "Morgen?" riefen seine verwunderten Begleiter.

      "Ja, morgen. Dieser Schatz muß rasch nach einem Orte gebracht werden, wo er mit Muße gründlich untersucht und gehörig gewürdigt werden kann. Auch habe ich noch einen andern Grund für diesen Schritt. In einigen Tagen findet eine Parlamentswahl in dem Flecken Eatanswill statt, wo Mr. Perker, ein Herr, den ich kürzlich kennenlernte, als Agent für einen der Kandidaten auftreten wird. Wir wollen Zeugen davon sein und eine Szene, die für jeden Engländer von so hoher Wichtigkeit ist, aufs sorgfältigste beobachten."

      "Ja, das wollen wir", stimmten die drei Freunde aufs lebhafteste ein.

      Mr. Pickwick blickte um sich. Die Wärme und Anhänglichkeit seiner Jünger entzündeten die Glut seiner Begeisterung. Er war ihr Führer, und er fühlte es.

      "Wir wollen dieses glückliche Zusammentreffen mit einem Gläschen feiern", sagte er.

      Auch dieser Vorschlag wurde mit einstimmigem Beifall aufgenommen, und nachdem Mr. Pickwick den wichtigen СКАЧАТЬ