Sherlock Holmes - Seine Abschiedsvorstellung. Arthur Conan Doyle
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Название: Sherlock Holmes - Seine Abschiedsvorstellung

Автор: Arthur Conan Doyle

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783955012403

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СКАЧАТЬ daß ich der Mitteilung selbst nicht eben viel entnehmen kann, außer daß da etwas im Busch war und daß, wie üblich, eine Frau dahintersteckt.«

      Mr. Scott Eccles war während dieses Gesprächs unruhig auf seinem Stuhl hin und her gerutscht.

      »Ich bin froh, daß Sie den Brief gefunden haben«, sagte er, »da er das, was ich Ihnen erzählt habe, bestätigt. Ich möchte nun aber doch darauf hinweisen, daß man mir noch immer nicht gesagt hat, was Mr. Garcia widerfahren ist und was aus seiner Dienerschaft geworden ist.«

      »Was Garcia betrifft«, erwiderte Gregson, »das läßt sich rasch beantworten. Man hat ihn heute früh tot aufgefunden, auf der Allmende von Oxshott, beinahe eine Meile von seinem Haus entfernt. Sein Kopf war regelrecht zu Brei gehauen, durch wuchtige Schläge mit einem Sandsack oder einem ähnlichen, nicht scharfkantigen, sondern stumpfen Gegenstand. Es ist einsam dort, im Umkreis von einer Viertelmeile findet sich kein einziges Haus. Offensichtlich ist er zuerst von hinten niedergestreckt worden; sein Angreifer muß jedoch noch weiter auf ihn eingeschlagen haben, als er schon längst tot war. Eine ungeheuer wütende Attacke. Fußspuren oder andere Hinweise auf die Täter konnten wir keine ausmachen.«

      »Ist er ausgeraubt worden?«

      »Nein, es gab keine Anzeichen von Raub.«

      »Das ist sehr schmerzlich – sehr schmerzlich und furchtbar«, sagte Mr. Scott Eccles mit kläglicher Stimme, »aber mich trifft es wirklich ganz besonders hart. Ich hatte doch nichts damit zu tun, daß mein Gastgeber sich auf einen nächtlichen Ausflug begeben und dabei ein so trauriges Ende gefunden hat. Wie kommt es denn, daß ich in diesen Fall hineingezogen werde?«

      »Ganz einfach, Sir«, erwiderte Inspektor Baynes. »Das einzige Schriftstück, das wir in der Tasche des Toten gefunden haben, war ein Brief von Ihnen, in welchem geschrieben stand, daß Sie ihn besuchen würden, in der Nacht seines Todes. Durch den Umschlag dieses Briefes haben wir Namen und Adresse des Toten erfahren. Als wir dann heute morgen kurz nach neun bei seinem Haus anlangten, fanden wir weder Sie noch sonst jemand darin vor. Ich kabelte Mr. Gregson, er solle Sie in London aufspüren, während ich Wisteria Lodge unter die Lupe nahm. Darauf bin ich in die Stadt gefahren, um mich Mr. Gregson anzuschließen, und da sind wir nun.«

      »Ich glaube, es wäre jetzt angebracht, der Sache mehr offizielles Gepräge zu geben«, sagte Gregson und erhob sich. »Wollen Sie so gut sein, Mr. Scott Eccles, uns zum Polizeirevier zu begleiten, damit wir Ihre Aussage schriftlich festhalten können?«

      »Aber gewiß, ich komme sofort. Ihre Dienste, Mr. Holmes, möchte ich jedoch weiterhin in Anspruch nehmen. Ich wünsche, daß Sie weder Kosten noch Mühen scheuen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.«

      Mein Freund wandte sich an den Inspektor vom Lande.

      »Ich hoffe, Sie haben gegen meine Mitarbeit nichts einzuwenden, Mr. Baynes?«

      »Ganz im Gegenteil, Sir, ich fühle mich hoch geehrt.«

      »Ich habe den Eindruck erhalten, daß Sie in allem, was Sie bisher unternommen haben, sehr rasch und professionell vorgegangen sind. Darf ich fragen, ob es irgendeinen Hinweis darauf gibt, wann genau der Mann den Tod gefunden hat?«

      »Er muß seit ein Uhr dort gelegen haben. Um diese Zeit hat es zu regnen angefangen, und sein Tod ist ohne jeden Zweifel vor dem Regen eingetreten.«

      »Aber das ist doch völlig unmöglich, Mr. Baynes«, rief unser Klient. »Seine Stimme ist unverwechselbar. Ich könnte schwören, daß er es war, der um eben diese Zeit in meinem Schlafzimmer das Wort an mich gerichtet hat.«

      »Bemerkenswert allerdings, jedoch keineswegs unmöglich«, entgegnete Holmes lächelnd.

      »Haben Sie schon einen Anhaltspunkt?« fragte Gregson.

      »Auf den ersten Blick erscheint dieser Fall nicht sonderlich kompliziert, wenngleich er einige neuartige und interessante Züge aufweist. Ehe ich mich jedoch darauf einlasse, ein eindeutiges und endgültiges Urteil darüber abzugeben, muß ich erst weitere Fakten in Erfahrung bringen. Übrigens, Mr. Baynes, haben Sie bei Ihrer Untersuchung des Hauses außer diesem Brief sonst noch etwas Bemerkenswertes gefunden?«

      Der Detektiv schaute meinen Freund mit einem eigenartigen Blick an.

      »Es gab da ein, zwei sehr bemerkenswerte Dinge«, erwiderte er. »Hätten Sie vielleicht Lust, mit mir hinauszufahren, sobald ich auf der Wache fertig bin? Dann könnten Sie mir sagen, was Sie davon halten.«

      »Ich stehe voll und ganz zu Ihren Diensten«, sagte Sherlock Holmes und läutete die Glocke. »Wollen Sie bitte diese Gentlemen hinausgeleiten, Mrs. Hudson, und seien Sie doch so freundlich und schicken Sie den Jungen los mit diesem Telegramm. Er soll fünf Shilling für die Rückantwort bezahlen.«

      Nachdem unsere Besucher gegangen waren, saßen wir eine Zeitlang schweigend da. Holmes paffte heftig vor sich hin; seine Brauen über den wachsamen Augen waren zusammengezogen und sein Kopf in der für ihn so charakteristischen Weise energisch vorgereckt.

      »Nun, Watson«, fragte er, indem er sich unvermittelt mir zuwandte, »was halten Sie von der Sache?«

      »Was ich von dem Verwirrspiel mit Scott Eccles halten soll, das weiß ich überhaupt nicht.«

      »Und das Verbrechen?«

      »Nun, wenn man das Verschwinden der Gefährten dieses Mannes in Rechnung stellt, so würde ich meinen, daß sie wohl auf irgendeine Weise mit diesem Mord zu tun hatten und vor der Justiz geflohen sind.«

      »Das ist gewiß ein möglicher Standpunkt. Sie müssen allerdings zugeben, daß es auf den ersten Blick höchst seltsam anmutet, daß diese zwei Bediensteten, falls sie sich gegen ihren Herrn verschworen haben, ausgerechnet diese eine Nacht, in der er einen Gast hatte, ausgewählt haben sollten, um ihn umzubringen. An jedem anderen Abend der Woche wäre er ihnen ja ganz allein ausgeliefert gewesen.«

      »Aber warum sind sie dann geflohen?«

      »Genau das ist die Frage. Warum sind sie geflohen? Ein gewichtiges Faktum. Ein anderes, nicht minder gewichtiges Faktum ist das merkwürdige Erlebnis unseres Klienten Scott Eccles. Nun, mein lieber Watson, sollte es wirklich die Grenzen menschlichen Scharfsinns übersteigen, eine Erklärung zu finden, die diese beiden gewichtigen Fakten umfaßte? Falls sie dann zudem noch so beschaffen sein sollte, daß sie auch diesen geheimnisvollen Brief mit seinem höchst kuriosen Wortlaut einbezöge, wohlan, dann könnte man sie gar als vorläufige Hypothese gelten lassen. Und sollten sich dann auch noch die neuen Fakten, auf die wir stoßen werden, alle in dieses Schema einfügen, dann könnte aus unserer Hypothese nach und nach eine Lösung werden.«

      »Aber wie lautet denn unsere Hypothese?«

      Holmes lehnte sich mit halbgeschlossenen Augen in seinem Lehnstuhl zurück.

      »Sie müssen zugeben, mein lieber Watson, daß die Idee, es könnte sich um einen Streich handeln, unhaltbar ist. Wie die weitere Entwicklung gezeigt hat, waren schwerwiegende Dinge im Gang; und die Tatsache, daß Mr. Scott Eccles nach Wisteria Lodge gelockt worden ist, steht in irgendeinem Zusammenhang damit.«

      »Aber welcher Art könnte dieser Zusammenhang sein?«

      »Lassen Sie uns einmal Schritt für Schritt vorgehen. Schon auf den ersten Blick hat man doch das Gefühl, daß an dieser seltsamen und plötzlichen Freundschaft zwischen Scott Eccles und dem jungen Spanier etwas faul war. Letzterer war es, der der Sache Dampf СКАЧАТЬ