Название: Der exzellente Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der exzellente Butler Parker Staffel
isbn: 9783740953065
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»Ich werde sofort losfahren, Mister Parker.«
»Mylady sollten vorher vielleicht noch wissen, daß Mister Lem Stiller im Auftrag Mister Hogans einige Frauen observierte. Er konnte eine Liste zur Verfügung stellen, die meine Wenigkeit mit Mister Picketts Angaben verglich. Dabei stellten sich erstaunliche Gesetzmäßigkeiten heraus.«
»Jetzt bin ich aber gespannt.« Sie nickte gewährend.
»Mister McWarden nannte die Namen von fünf Frauen, die überfallen wurden, Mylady, dazu gehörte auch Miß Simmons. Die Namen dieser fünf Frauen befinden sich auf der Liste des Mister Stiller. Dazu werden auf dieser Liste noch weitere neun Frauen erwähnt. Sie alle bekleiden gut dotierte und verantwortliche Stellen im Staatsdienst oder bei privaten Firmen.«
»Und was folgere ich daraus, Mister Parker?«
»Mister Hogan dürfte der Frauenjäger sein, Mylady, daran besteht kaum noch ein Zweifel.«
»Ich wußte es«, erklärte sie wie selbstverständlich. »Mein anfänglicher Verdacht hat sich also bestätigt.«
»Mylady vermag man eben nicht zu täuschen«, meinte Josuah Parker. Sein Gesicht zeigte keine Regung.
»Aber warum hat man diese Frauen beschatten lassen?« wollte die ältere Dame nun wissen.
»Hinter den Namen der erwähnten und beobachteten Frauen stehen auch die Dienststellen, in denen sie arbeiten, Mylady. Es gibt da Damen, die mit Einkommensteuererklärungen zu tun haben, also Mitarbeiterinnen von Steuerpraxen, dann Damen, die im Bankgeschäft tätig sind und in Kreditabteilungen arbeiten, hinzu kommen weibliche Angestellte, die mit Ausschreibungen für Stadt- und Staatsaufträge befaßt sind.«
»Ich verstehe«, sagte sie ungeduldig. »Diese Frauen werden also durch Terror gezwungen, diesem Subjekt interne Vorgänge und Geheimnisse zu verraten, nicht wahr?«
»Treffender könnte man dies alles gar nicht beschreiben, Mylady, wenn meine Wenigkeit sich erkühnen darf, dies zu sagen.«
»Natürlich dürfen Sie das sagen«, meinte die Lady, »es ist ja schließlich die Wahrheit.«
*
»Er ist im Gästehaus«, sagte Horace Pickett leise zu Butler Parker, nachdem er auch Lady Simpson begrüßt hatte. »Ich war völlig überrascht, als er plötzlich auftauchte.«
Mylady, Parker und Horace Pickett, der ehemalige Eigentumsumverteiler, standen vor einer hohen Hecke, hinter der sich der weite, parkähnliche Garten des Restaurants befand.
»Seit wann befindet Mister Hogan sich im Gästehaus?« erkundigte sich der Butler.
»Schon seit Stunden«, berichtete Pickett weiter. »Ich habe mich übrigens nach den Frauen erkundigt, die sich da im Restaurant treffen. Da sind einige Namen zusammengekommen. Ich habe sie mir aufgeschrieben.«
»Könnten Sie sich an die Namen erinnern, falls meine Wenigkeit sie nennt?«
»Ich denke schon, Mister Parker.« Pickett blickte den Butler erwartungsvoll an.
Parker nannte umgehend einige Namen, zu denen Pickett jedesmal nickte.
»Wen sprachen sie wegen der Damen an, Mister Pickett,« fragte der Butler anschließend.
»Einen Koch, Mister Parker. Ich fing ihn in einem Pub ab und horchte ihn aus. Der Mann ist ahnungslos und hat bestimmt keinen Verdacht geschöpft.«
»Und wem gehört nun dieses Restaurant?«
»Einem Robert Hiltway, Mister Parker. Von dem habe ich bereits früher mal gehört. Hiltway war vor Jahren der Pächter eines Nachtlokals, in dem gespielt wurde. Dann verschwand er in der Versenkung. Hier scheint er sein Geld krisensicher angelegt zu haben.«
»Demnach könnten Mister Hogan und Mister Hiltway sich also durchaus gut kennen?«
»Darauf können Sie sich verlassen, Mister Parker.«
»Was sollen diese Einzelheiten jetzt?« fragte die Detektivin grollend. »Ich werde jetzt dieses Gästehaus stürmen, Mister Parker. Und Sie, Mister Pickett, dürfen mich dabei begleiten.«
»Es gibt auf der Rückseite ein Tor«, sagte Pickett. »Man könnte es mit dem Wagen eindrücken.«
»Und dann nichts wie durch bis zum Gästehaus«, verlangte Lady Agatha munter. »Dieses Subjekt muß völlig überrascht werden.«
Sie wandte sich um und marschierte energisch zurück zum hochbeinigen Monstrum, gefolgt von Parker und Pickett. Der Butler setzte sich ans Steuer und ließ sich ein weisen. Nach einigen Minuten stand das hochbeinige Monstrum vor einem Holztor.
»Ich verlange, daß die Bretter fliegen«, ließ die energische Dame sich vernehmen.
»Vielleicht könnte man das Tor auch weniger spektakulär öffnen, Mylady«, schlug der Butler vor. Bevor er eine Antwort darauf erhielt, stieg er bereits aus und benutzte sein kleines Spezial-Besteck, um das Schloß zu öffnen. Er brauchte dazu nur wenige Augenblicke, ging zum Wagen zurück, setzte sich ans Steuer und schob dann mit der Stoßstange vorsichtig die beiden Torflügel auf.
»Da sitzt er«, stieß Pickett hervor. Er saß auf dem Beifahrersitz und deutete auf einen Mann, der in einem Liegestuhl lag und Zeitung las.
Es war eindeutig Hogan.
Er nahm plötzlich die Zeitung herunter, erblickte das hochbeinige Monstrum und sprang auf.
Parker gab Vollgas und ließ den Wagen vorspringen. Er hielt genau auf den Flüchtenden zu, schnitt ihm den Weg ab und trieb ihn zu einem kleinen Zierteich.
Einige Augenblicke später saß Andrew Hogan im Wasser, wurde umrankt von Seerosen und aufgeregt umschwommen von Goldfischen.
Er machte eine jämmerliche Figur.
*
»Hiltway betätigte sich als Frauenjäger«, sagte Chief-Superintendent McWarden einige Stunden später. Er hatte sich im Haus der älteren Dame eingefunden. »Aber dieser Mann ist zweitrangig, der eigentliche Täter ist Hogan.«
»Was ich ja schon immer gesagt habe«, warf die Detektivin ein.
»Natürlich«, erklärte McWarden höflich, »als Hogan wieder mal bei Hiltway war, entdeckte er den Damen-Zirkel und hatte dann den Einfall, diese Frauen terrorisieren zu lassen. Hiltway machte den Frauenjäger und spielte nur zu gern mit. Die beiden Gangster haben nach unseren bisherigen Ermittlungen bereits horrende Summen kassiert.«
»Sie haben schlicht und einfach erpreßt, wie?« fragte Mike Rander.
»Sie hatten von den Frauen genau die Unterlagen bekommen, die sie dazu brauchten«, bestätigte der Chief-Superintendent. »Es war Hogans Pech, daß sein Observant Stiller sich quasi selbständig machte und dabei ausgerechnet an Mylady geriet.«
»Mit einer Lady Simpson darf man sich eben nicht anlegen«, stellte die ältere Dame klar. »So etwas СКАЧАТЬ