Love Crash - Der Traum vom Neubeginn. Andreas Suchanek
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Название: Love Crash - Der Traum vom Neubeginn

Автор: Andreas Suchanek

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783958343955

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СКАЧАТЬ »Ich beobachte.«

      Erst jetzt sah sie Melissa, die drei Schritte entfernt auf dem Bordstein stand. Sie trug eine Sherlock-Holmes-Mütze und hielt eine Lupe in die Höhe, durch die sie Luca betrachtete.

      »Ich krieg schon raus, was er verheimlicht«, stellte Melissa klar, als Julie näherkam.

      »Bestimmt.«

      »Hilfst du mir?«

      »Ich muss noch die Scheiben putzen.«

      Im nächsten Augenblick stand Julie im Café, sprühte Putzmittel auf das Glas und wischte die Schlieren mit einem Tuch ab, auf dem ›Doktor Zimmerman‹ aufgestickt war.

      Hinter der Theke alberten Cullen und Simon herum. Auf der großen Kreidetafel an der Wand, auf der normalerweise Sonderangebote und Tagespreise geschrieben standen, war eine ›Liebes-Tabelle‹ aufgemalt.

      Eine Spalte enthielt Argumente, weshalb Julie total in Luca verliebt war. In der anderen Gegenargumente. Während sie die Worte betrachtete, erschienen weitere Zeilen auf beiden Seiten, wodurch der Punktestand immer ausgeglichen blieb.

      Dabei hätte sie so gerne das Ergebnis gesehen.

      »Alles klar, Jules?«, fragte Cullen.

      »Ich muss noch das Fenster putzen«, fuhr sie ihn an.

      Der Traum nahm eine seltsame Wendung, als ein Uber vor dem Café hielt und ihre Mum ausstieg.

      »Kindchen, ich wusste doch, dass man dich nicht allein nach New York lassen kann«, flötete sie. »Ich bleibe so lange hier, bis du wieder mit nach Hause kommst.«

      Panisch versuchte Julie, die Tür abzusperren, doch ihre Mum glitt wie ein Geist hindurch. Sie beachtete Julie gar nicht, hielt plötzlich einen Kreidestift in der Hand und begann, auf die Tafel zu schreiben. Diese war wieder leer. Ihre Mum begann damit, alle Peinlichkeiten zu notieren, die Julie im Verlauf ihres Erwachsenwerdens erlebt hatte.

      »Nein!«, brüllte Julie.

      Ruckartig fuhr sie auf.

      Der Schmerz schoss abrupt durch Brust und Unterleib, vertrieb den letzten Rest des Schlafs. Sie war über dem Laptop eingenickt, die Wange auf der Tastatur.

      »Mist.« Sie brachte ihren verräterischen Körper in eine aufrechte Position.

      In Sichtweite auf dem Tisch stand Fensterputzmittel, ein Lappen lag daneben.

      Im ersten Augenblick war sie unsicher. Konnte es sein, dass sie noch immer träumte?

      »Bevor du mich noch mal anfährst.« Cullen lehnte grinsend im Türrahmen. »Du darfst gerne so viele Fenster putzen, wie du willst. Meine hätten es besonders nötig.«

      Julie barg das Gesicht in ihren Händen. »Ich habe im Schlaf gesprochen?«

      »Es war eher ein aggressives Nuscheln.« Er lachte leise. »Ich habe uns Pizza gemacht, falls du noch mit uns essen willst.«

      Erst jetzt registrierte Julie den verführerischen Geruch nach gebackenem Teig, Käse und Kalorien, der in der Luft lag. Sie wuchtete ihren Körper in die Höhe und folgte Cullen.

      Melissa saß bereits am gedeckten Tisch und tippte eifrig in ihr Smartphone. »Es ist unglaublich. Ich finde wirklich nichts zu …« Sie blickte auf und zuckte bei Julies Anblick zusammen. »Um Himmels Willen, was hast du getan?«

      »Was?!« Julie betastete ihren Körper.

      Waren die Hämatome schlimmer geworden?

      »Es nennt sich ›Tastatur-Style‹«, brachte Cullen Licht ins Dunkel. »Wird meist auf der Wange getragen.«

      Melissa prustete los.

      Besagte Wangen brannten und Julie wusste, dass sie wie eine überreife Tomate aussah. Eine mit Tastaturmuster. »Ja, ja, macht euch nur lustig. Bekommt eine Sterbende wenigstens Pizza?«

      »Nur, wenn du die Fenster …«

      Julie unterbrach Cullen mit einem Geschirrhandtuch, das sie nach ihm warf.

      Was kam als Nächstes? Hämatome, Tastaturabdrücke …?

      Melissa schob das Smartphone in die Hosentasche und holte die Pizza aus dem Ofen, Cullen schenkte ihnen Limonade ein. Donnerstag war ›ungesunder Abend mit Seelenfutter‹. Außerdem richteten zahlreiche Studentenhäuser Partys aus, was erklärte, weshalb ein gewisser Footballer durchgestylt am Esstisch saß.

      »Wo geht es hin?«, fragte Julie.

      »Die Delta Neuner weihen ihr neues Verbindungshaus ein.«

      »Alkohol und heiße Jungs, wer braucht das schon.« Melissa winkte ab.

      »Willst du mit?« Cullen klimperte mit den Wimpern, wobei er provozierend grinste.

      Melissa zog eine Schnute. »Eigentlich bin ich beschäftigt.«

      »Du webstalkst Luca, das ist nicht ›beschäftigt‹, das ist ein bisschen krank.«

      Julie nickte nachdrücklich. »Er hat recht. Geh zur Party und vergiss die Sache.«

      Melissa tat natürlich erst einmal das Naheliegendste und erklärte Cullen, was sie hinter der Sporthalle beobachtet hatten.

      »Das ist wirklich seltsam«, gab er zu.

      »Siehst du.«

      »Vielleicht ist Luca auf der Party?«

      Julie hätte sich beinahe an der Pizza verschluckt. »Jetzt bestärke sie doch nicht auch noch!«

      »Na gut, ich komme mit.« Melissa schob sich langsam ein Pizzastück in den Mund. »Natürlich rein zu Recherchezwecken.«

      »Is klar«, sagte Cullen trocken.

      »Ihr seid die schrecklichsten Freunde, die es gibt«, hielt Julie fürs Protokoll in gespieltem Ernst fest. »Versprecht mir, dass ihr keine Dummheiten macht.« Auf die einsetzende Stille ergänzte sie: »Bezogen auf Luca!«

      »Versprochen«, sagte Cullen.

      »Ich verspreche, dass ich nur in deinem Sinne handeln werde«, erklärte Melissa unschuldig.

      Julie stöhnte frustriert, was ihre beiden besten Freunde in Gelächter ausbrechen ließ. Wenigstens folgte dann ein detaillierter Bericht der Vorlesungen, die sie verpasst hatte. Melissa hatte Wort gehalten und mitgeschrieben.

      »Wie lange nimmst du dir noch frei?«, fragte Cullen.

      »Morgen gehe ich zum Doc, mal sehen, was der sagt.«

      Im Stillen war sie dankbar für die Krankenversicherung, die sie dank Leo besaß. Ihr Bruder arbeitete bei einer Versicherung und hatte für seine Eltern und die Geschwister günstige Tarife bekommen. Keine Selbstverständlichkeit, viele von Julies Kommilitonen waren nicht versichert, gerade die Stipendiaten nicht.

      »Er wird dir das gleiche sagen wie СКАЧАТЬ