Forschungskreuzer Cimarron. Hubert Haensel
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Название: Forschungskreuzer Cimarron

Автор: Hubert Haensel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: HOPF Autorenkollektion

isbn: 9783863053710

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СКАЧАТЬ erwartest du? Piraten?«

      Lemonde erhielt keine Antwort.

      Die Bugdüsen wurden auf Volllast gefahren. Der Schub wäre stark genug gewesen, die CIMARRON zum relativen Stillstand zu bringen, jedenfalls zeigten die Verlaufskontrollen entsprechende Werte. Der Forschungskreuzer wurde dennoch weiter in die dichter werdende Materieballung hineingezogen.

      »Dagegen kommen wir nicht an«, stellte Lemonde fest. »Hoffentlich halten die Schirme, bis wir durch sind. Eigentlich kann es sich nur um einen Ausläufer der Dunkelwolke handeln.«

      »Die Schirme werden zusammenbrechen, bevor wir überhaupt das Zentrum der Ballung erreichen können.« Diana Rossfeldt zwang sich zur Ruhe. »Da: Es geht schneller los, als ich dachte …«

      Entladungen zuckten durch die optische Überwachung. Blitze tanzten auf der Außenhaut der CIMARRON einen wilden Reigen. Ein Messgerät schrillte rhythmisch.

      »Energie springt über, dringt ins Schiff ein!«, meldete José Ramirez.

      Lemonde blickte fragend zur Kommandantin. Seine Miene gefror, weil er sah, dass sie die Notschaltung aktivierte.

      »Nein!«, rief er. »Unsere Geschwindigkeit ist zu gering. Der Übertritt in den Überlichtflug wird uns in Stücke reißen.«

      Diana sah kurz auf ‒ ihre Blicke trafen sich, ruhten für Sekunden ineinander. Vielleicht hast du recht, schien die Kommandantin zu denken, und Duncan nickte auffordernd. Womöglich hätte sie ihre Entscheidung rückgängig gemacht, hätte nicht erneut die Ortung angesprochen.

      »Unbekannte Objekte auf Kollisionskurs!«, meldete Ruttloff.

      »Distanz?«

      »Zehn hoch fünf. ‒ Jetzt: neun.«

      »Diana, was ist das?«

      »Ich weiß es nicht«, antwortete sie. »Was auch immer, es könnte mit den verschollenen Frachtern zu tun haben. Jedenfalls bleibt uns keine andere Wahl. Mit der Sonne allein wären wir vielleicht klargekommen …«

      »Sonne?« Lemonde verstand nicht.

      »Was glaubst du, bedeutet die Materieballung? Ebenso die Energieentladungen und das starke Gravitationsfeld?«

      Begreifen huschte über Duncan Lemondes Züge. Die Geburt einer Sonne! Gab es nicht Wissenschaftler, die alle Dunkelwolken als potentielle Sternenwiegen einstuften? Sicher dauerte es Jahrmillionen, bis die Staubmassen sich derart verdichteten, dass ein erster Fusionsprozess zündete. Und ringsum spielte sich erst der Anfang dieses langwierigen Prozesses ab …

      Duncan Lemonde zuckte wie unter einem heftigen Schlag zusammen. Er öffnete den Mund zu einem Aufschrei, doch kein Laut drang über seine Lippen. Ein ungeheuerlicher Schmerz schwemmte jede Empfindung davon.

      Mit einem letzten schwindenden Gedanken erfasste Duncan Lemonde, dass Diana die Überlichtetappe einleitete.

      Die Geschwindigkeit der CIMARRON war für dieses Manöver viel zu gering.

      Schwärze schlug über Duncan zusammen, eine tiefe Bewusstlosigkeit. Er nahm nicht mehr wahr, dass der Kreuzer in den Hyperraum eindrang.

      2.

      »Wir leben noch?«

      Duncan Lemonde schien sich allen Ernstes zu fragen, weshalb die CIMARRON nicht explodiert war, als Wrack oder gar als halbmaterieller Impuls auf ewige Zeit durch die übergeordnete Dimension jagte. Sein Gesichtsausdruck sprach jedenfalls Bände.

      Mühsam richtete er sich auf, doch ein Schwächeanfall ließ ihn taumeln. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren und rann ihm in die Augen. Er blinzelte dagegen an, dann hatte er sich endlich wieder gefangen.

      Die CIMARRON befand sich wohl tief in der Dunkelwolke, die Gefahr schien vorerst gebannt zu sein.

      Duncan stemmte sich aus seinem Sessel hoch. Zielstrebig, wenngleich unsicheren Schrittes, ging er zum Kursschreiber und rief die Aufzeichnung ab. »Eineinhalb Lichtjahre«, stellte er fest.

      »Sind alle wohlauf?« Das war die Kommandantin. Sie schien am meisten von allen unter der Hyperetappe gelitten zu haben, ihre Blässe verriet das deutlich. Sie beugte sich über den Interkom: »Schadensaufnahme! Ausfälle melden!«

      »Diana …«

      »Serge?«

      »Ich habe eigenartigen Funkempfang! Verstümmelte Symbolgruppen auf der Hyperwelle. Achtundzwanziger Band ‒ das heißt, der Sender kann nicht weit entfernt sein.«

      »Ein Raumschiff?«

      Serge Ruttloff antwortete mit einer Gegenfrage: »Wer würde auf einer Frequenz senden, die nur über wenige Lichtstunden empfangen werden kann?«

      Duncan kam der Kommandantin zuvor. »Auf Lautsprecher umlegen, Serge!«, verlangte er.

      Kurze, rhythmische Töne klangen gleich darauf durch die Zentrale. Sie wiederholten sich in gleichbleibendem Abstand und ergaben eine kleine Melodie …

      »Ein Erkennungszeichen?«, fragte Diana verwundert. »Haben wir ein irdisches Raumschiff in der Nähe? Duncan, was sagen deine Instrumente dazu?«

      Lemonde schaltete mit knappen Bewegungen. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf.

      »Nicht der schwächste Reflex. Aber wenn du mich fragst: Das kann nicht normal sein.«

      Diana sah ihn fragend und auffordernd zugleich an. »Du meinst, dort draußen ist mehr? Etwas Ungewöhnliches?«

      »Als würden die Tasterstrahlen hängen bleiben.«

      »Hyper- und Normalortung?«

      Duncan Lemonde kratzte sich am Hinterkopf. »Die Normalortung zeichnet, bringt aber ebenfalls keine Ergebnisse herein.«

      »Das hier dürfte von Interesse sein!« Serge Ruttloff schwenkte triumphierend einen Symbolstreifen. »Was da über Funk hereinkommt, stammt tatsächlich von einem unserer Schiffe. Und – haltet euch fest – es ist das Erkennungszeichen der XB-18.«

      Diana Rossfeldt nickte keineswegs erstaunt. »Ziemlich genau das habe ich erwartet«, sagte sie. »Oder wenigstens erhofft. Wie auch immer.«

      Als hätte es nur dieser Feststellung bedurft, die das Ziel der CIMARRON in scheinbar greifbare Nähe rückte, brach Sekunden später das Chaos über den Kreuzer herein. Es war, als würde der Weltraum aufreißen. Gleißende Helligkeit sprang von den Bildschirmen herab; ein gigantischer Blitz brach sich im Schutzschirm der CIMARRON und ließ die Belastung bis an die Toleranzgrenze hochschnellen.

      Diana hatte Mühe, den zweihundert Meter langen, schlanken Kreuzer auf Kurs zu halten. Es gelang ihr nur unvollkommen, die CIMARRON war zum Spielball entfesselter Naturgewalten geworden.

      Urplötzlich schwebte die erste Kugel vor dem Schiff …

      Sie wirkte wie eine überdimensionierte, in allen Farben des Spektrums schillernde Seifenblase. Unbeweglich trotze sie dem tobenden СКАЧАТЬ