Forschungskreuzer Cimarron. Hubert Haensel
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Forschungskreuzer Cimarron - Hubert Haensel страница 3

Название: Forschungskreuzer Cimarron

Автор: Hubert Haensel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: HOPF Autorenkollektion

isbn: 9783863053710

isbn:

СКАЧАТЬ ausgedrückt!« Ruttloff holte tief Luft, seine Anspannung trieb ihm die Röte ins Gesicht. »Willst du behaupten, dass dieser Kohlensack, den wir anfliegen, mit dem Verschwinden der Schiffe zu tun hat? Wenn ich richtig informiert bin, tangiert die Frachtroute höchstens einen Randbereich der Wolke.«

      Die Kommandantin lächelte entwaffnend. »Ganz recht«, bestätigte sie. »Aber zumindest die XB-18 verschwand in diesem Gebiet. Die letzten im Bordbuch gespeicherten Koordinaten bezeichnen eine Position knapp innerhalb der Dunkelwolke.«

      »Und wie kommen wir an die Aufzeichnung?«, fragte José Ramirez, der Waffentechniker.

      »Das ist einer der großen Zufälle, die es nach logischem Ermessen gar nicht geben dürfte, und die deshalb meist als Schicksal ausgelegt werden. Ein Beiboot des Frachters wurde nach einem Hypersturm im Gebiet der Doppelsonne Aldeera aufgefunden …«

      »Das ist fünftausend Lichtjahre von hier entfernt!«, platzte Duncan Lemonde erschrocken heraus, der Erste Offizier der CIMARRON. Er war zugleich langjähriger intimer Freund der Kommandantin. »Ein Beiboot, dessen Aktionsradius keine fünfhundert Lichtjahre erreicht, kann unmöglich so eine Entfernung zurückgelegt haben. Der Grund für einen Flug bis Aldeera würde mir ohnehin nicht einleuchten. Einige unserer Stützpunkte liegen wesentlich näher.«

      »Das Diskusboot war von seiner Besatzung verlassen, falls du das meinst«, antwortete Diana. »Die Kontrolle lag beim Autopiloten. Und der wies eine Fülle von Fehlfunktionen aus.«

      »Trotzdem«, beharrte Lemonde. »Fünftausend Lichtjahre, das ist entschieden zu viel für ein Rettungsboot.«

      »Sag das nicht!«, fiel ihm die Kommandantin ins Wort. »Keinesfalls aus eigener Kraft, da pflichte ich dir bei. Aber den Schäden nach zu urteilen, die der Diskus aufwies, erscheint es durchaus denkbar. Offenbar wurde er während einer Überlichtetappe von einer Energiewoge erfasst und erst im Aldeera-System wieder freigegeben.«

      »Ein Hypersturm?«

      Diana Rossfeldt zuckte die Schultern. »Hast du eine bessere Erklärung?«

      »Für ein derartiges Ereignis stehen die Chancen eins zu einer Million. Oder noch unwahrscheinlicher.«

      »Was ist schuld am Verschwinden der Frachter?«, platzte Ramirez heraus. »Piraten? Damit rechnen heutzutage die wenigsten.«

      Die Kommandantin hob den Blick. Die Brauen leicht zusammengekniffen, musterte sie den Waffentechniker.

      »Piraten oder jedenfalls kriminelle Plünderer gab es zuletzt vor einem halben Jahrhundert. Der Flottenstab scheint der Ansicht zu sein, dass damals gründlich mit dem Gesindel aufgeräumt wurde, andernfalls hätte man nicht uns, sondern ein Dutzend Schlachtschiffe auf das Problem angesetzt.«

      »Aber was …?«

      Diana winkte ab. »Das sollen wir herausfinden. Und das Bordbuch ist zweifellos eine wichtige Spur. Bislang gibt es keine Analyse.« Sie hob die Schultern und lächelte vage. »Die Feinarbeit wurde großzügig wieder einmal uns überlassen. – Das war’s in aller Kürze.«

      Sie wandte sich zu dem hufeisenförmigen Kommandoplatz in der Mitte der geräumigen Zentrale um. Abschätzend wog sie die Kassette in der Hand, legte sie in die Lesevorrichtung und nahm die Bild-Ton-Haube zur Hand, die eine dreidimensionale Wiedergabe der Aufzeichnungen erlaubte.

      »Die nächste Etappe ist programmiert?«, fragte sie.

      »Sprung erfolgt in fünfzehn Minuten«, bestätigte Duncan Lemonde. »Distanz zweihundert Lichtjahre. Wir werden im Randbereich der Wolke materialisieren, ziemlich genau fünf Lichtwochen von den letzten Koordinaten der XB-18 entfernt.«

      Diana Rossfeldt gab ihr Okay-Zeichen, dann setzte sie sich die Haube auf und widmete sich den Aufzeichnungen. In mehr oder weniger kurzen Abschnitten klinkte sie sich ein, überging von Störungen verzerrte Passagen und zwei Hyperetappen des Frachters.

      Nach gut zehn Minuten fand sie einen Abschnitt, der ihre Aufmerksamkeit fesselte.

      *

      Die Bildschirme in der Zentrale des Frachters zeigten jenes monotone, scheinbar in unaufhörlicher Bewegung befindliche Grau, das typisch war für den Flug innerhalb einer Dunkelwolke. Aufflammende Farbreflexe, für Sekunden nur und Wetterleuchten gleich, mussten als Energieentladungen im Entstehen begriffener Sterne erklärt werden.

      »Restfahrt bei fünfzigtausend.«

      »Konstante Beschleunigung und nächsten Hypersprung programmieren! Belastung des Schutzschirms?«

      »Energiezufuhr ausreichend für Eintauchgeschwindigkeit. Die Dichte der Wolkenmaterie liegt weit unter der kritischen Konzentration.«

      Routinemäßig der Ablauf der folgenden Minuten, das Summen der Konverter und der Triebwerke, die das Schiff auf die zur Transition erforderliche Geschwindigkeit beschleunigten. Dann eine erste vage Veränderung, ein Schatten, der über die Bildschirme huschte und Irritationen auslöste. Gleich darauf das Heulen des Alarms, ausgelöst vom Ersten Offizier der XB-18, der mitsamt seinem schweren Sessel herumfuhr und durch den Raum schrie: »Sprungvorbereitung abbrechen! Sofort!«

      Der Pilot reagierte ohne jede Rückfrage, drosselte die Energieerzeugung und löschte mit einer hastigen Wischbewegung über sein Kontrollpult die angezeigten Zielkoordinaten.

      Die Konverter reagierten jedoch nicht auf die Schaltungen. Obwohl die Triebwerke ausliefen, arbeitete die Versorgung unverändert auf Volllast. Dutzende von Kontrollanzeigen schnellten in den Warnbereich – ein flackerndes Stakkato griff um sich.

      »Keine Reaktion!«, meldete der Pilot. »Völliger Kontrollverlust!«

      »Ich übernehme die Notschaltung!«

      Für Sekunden ebbte der Alarm ab, als der Kapitän alle Funktionen übernahm. Ein Aufatmen der Zentralebesatzung wäre trotzdem zu früh gekommen. Auf sämtlichen Schirmen erschien die blutrot blinkende GAU-Warnung.

      110 Sekunden bis zum Zusammenbruch aller Abschirmungen im Maschinenraum der XB-18 und Freisetzung enormer Energiemengen.

      »Raus!«, brüllte der Kapitän. »In die Beiboote!«

      104 Sekunden …

      Zwei Männer waren aufgesprungen, ließen sich jedoch wieder in ihre Sessel sinken. Ihnen musste klar geworden sein, dass sie es nicht schaffen konnten. Selbst wenn sie die Beiboote erreichten, würden sie kaum schnell genug ausschleusen können, um dem alles verzehrenden Glutball der Explosion zu entkommen.

      Unerbittlich schmolz die Zahl auf den Schirmen. Eben noch 60 Sekunden, im nächsten Moment nur mehr 20 …

      Der Kapitän schlug auf die Schaltflächen vor ihm ein, dann gab er auf und ließ sich im Sessel zurücksinken.

      10 Sekunden …

      Die Anzeige blieb konstant.

      10 …

      »Eigentlich …«, sagte jemand bebend.

      Die Zahl erlosch.

      »Wir leben noch?« Das klang eher fragend, keineswegs wie eine Feststellung.

      Der Kapitän stemmte СКАЧАТЬ