Elfenzeit 4: Eislava. Verena Themsen
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Название: Elfenzeit 4: Eislava

Автор: Verena Themsen

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Elfenzeit

isbn: 9783946773245

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СКАЧАТЬ begannen, sich hervorzuschälen. »Los, erzähl schon, was du gesehen hast. Mach es nicht so spannend.«

      »Wir sind in einer Holzhütte. Ziemlich grobe Bauart, aber massiv, und die Tür ist mit mindestens drei dicken Querbalken von außen verschlossen. Nicht so leicht zu durchbrechen, insbesondere, da wir keinen Zugriff auf Magie haben.« Rian sah, dass David eine Hand nach ihrem Arm ausstreckte, und im nächsten Moment spürte sie kaltes Metall an ihrer Hand. Bevor David ihn nach vorn geschoben hatte, war der Ring wegen ihres Pullovers nicht zu spüren gewesen. Sie erschauderte unter der Berührung und schob das Metall schnell wieder zurück. Dabei spürte sie grobe Gravuren auf der Oberfläche, vermutlich Runen, die dafür sorgen sollten, dass die Ringe nicht so leicht zu öffnen waren. Vielleicht verstärkten die Symbole sogar die blockierende Wirkung des Eisens.

      »Jetzt verstehe ich, warum mein Kopf so wehtut.«

      »Ich glaube, das liegt nicht nur daran, sondern ist auch eine Nachwirkung der Sporen, mit denen sie uns betäubt haben.«

      »Sporen?« Blinzelnd sah Rian zu David hoch. Ihr Bruder nickte.

      »Wir sind auf einem riesigen Pilz gelandet«, erklärte er. »Dabei haben sich Sporen gelöst, und denen haben wir das Lichterspiel in unseren Köpfen zu verdanken, und die Bewusstlosigkeit. Du bist nicht nur erst später ins Traumland geschickt worden, sondern hast zusätzlich sowohl deine eigene Ladung als auch noch die Reste von meiner abbekommen. Darum hat es dich heftiger erwischt als mich.«

      »Wer hat jemals behauptet, irgendeine Welt sei gerecht«, murmelte Rian. »Und weiter?«

      »Ich habe nicht gesehen, wer uns da unten in Empfang genommen hat, aber ich schätze, es ist schon einmal ein guter Anfang, dass wir noch leben. Unsere Sachen sind allerdings weg, wir sind ausgeraubt bis auf das, was wir am Leib haben.«

      »Dein Dolch?«

      »Weg.« Sie konnte sich Davids säuerliche Miene lebhaft vorstellen, auch wenn sein Gesicht für sie immer noch kaum mehr als ein verwaschener Punkt war.

      »Und hast du irgendetwas darüber herausgefunden, wo diese Hütte steht?«

      »Wenig. Ich vermute, dass wir immer noch unter der Oberfläche sind, und wenn du ganz still bist, kannst du das Rauschen des Flusses hören.«

      Rian spitzte die Ohren. Sie waren anscheinend weniger von den Pilzsporen beeinträchtigt als die Augen, denn sie konnte tatsächlich ein fernes gleichmäßiges Rauschen ausmachen, das nach schnell fließendem Wasser klang.

      »Meinst du, das hier ist die Höhle, durch die der Fluss fließt?«

      »Möglich. Aber ich hoffe, dass wir bald mehr erfahren, denn wenn man sich schon den Aufwand gemacht hat, uns gefangenzunehmen, dann wird man auch etwas von uns wollen.«

      Rian neigte den Kopf und rieb sich erneut mit beiden Handballen heftig die Augen. Langsam wurde ihre Sicht klar. Sie konnte die groben Bohlen des Bodens erkennen, wenn auch noch nicht deren Maserung. Die Wände waren ebenfalls aus grob behauenem Holz zusammengesetzt, das wie bei einem Blockhaus aufeinandergesetzt war. Pilzschwämme wuchsen an den Balken, und Moos in den Zwischenräumen. Die Decke bestand ebenfalls aus mit leichter Schräge über die Wände gelegten Bohlen.

      »Die kann man nicht hochstemmen«, kam David Rians Gedanken zuvor. »Ich habe es versucht. Entweder sind sie stabil befestigt, oder es sind Felsen drauf gelegt. Sie haben sich nicht einmal ein Fingerbreit bewegt.«

      Rian senkte den Blick wieder. David hatte sich abgewandt und setzte sich auf sein Lager. Ein grobes Leinentuch, das vermutlich noch nie gewaschen worden war, lag über einem schwammigen weißen Oval, das in der Mitte eine leichte Kuhle aufwies und Rian seltsamerweise an Marshmallows erinnerte. Es war durchaus bequem, wie Rian eingestehen musste, und hätte das Tuch nicht so vor Dreck gestarrt, wäre sie versucht gewesen, sich wieder für eine Weile in der Kuhle einzurollen.

      Auch sonst wirkte der Raum bis auf das Fehlen von Fenstern nicht wie ein Gefängnis. Es war warm, umhertreibende Leuchtkügelchen tauchten alles in schummriges Blaugrün, und auf dem Boden lag zwischen den Lagern etwas, das wie ein unregelmäßiger Moosteppich aussah. Ein großer Baumstumpf stand mitten im Raum, der wohl als Tisch gedacht war, wie auch die kleineren Baumstümpfe darum vermuten ließen, auf die man sich setzen konnte. In einer Ecke waren Schachteln aufgestapelt.

      »Spielkarten, Würfel- und Brettspiele«, erklärte David. »Einige davon eindeutig aus der Menschenwelt.«

      »Oh!« Rian lächelte und schüttelte den Kopf. »Irgendwie kommt mir das nicht wie ein Gefängnis vor, sondern eher wie eine für uns geräumte Wohnung.«

      »Kommt mir auch so vor. Und das lässt mich hoffen, dass unsere Lage nicht so schlecht ist, wie man annehmen könnte.« Er wies auf den Kistenstapel. »Lust auf ein Spiel, während wir warten?«

      Sie waren bei der zweiten Runde Backgammon, als jemand an die Tür hämmerte.

      »Na, sind die Vögelchen wach?«, krächzte eine Stimme. »Wir wollen euch zur großen Vogelfängerin bringen.« Leises Kichern erklang, und das Kratzen von Holz auf Holz sowie ein anschließendes Poltern bewiesen, dass die Balken vor der Tür weggenommen wurden. Rian und David standen auf und sahen sich an. Die Elfe bemerkte die Angriffslust in den Augen ihres Bruders.

      »Ich schätze, wir verlieren nicht viel dabei, wenn wir uns erst einmal ansehen, was los ist«, meinte sie leise. »Lass uns mitgehen und ruhig bleiben, bis wir mehr wissen.«

      David verzog die Mundwinkel, nickte jedoch.

      Als die schwere Holztür aufgeschoben wurde, fiel von draußen helleres Licht herein, das ebenfalls nur aus Blau- und Grüntönen bestand. Vor der Tür standen in einem Halbkreis mehrere Gestalten, von denen keine der anderen glich. Sie alle hielten Waffen bereit, und alle fünf waren nach Rians Einschätzung Trolle.

      »Kommt raus aus dem Käfig, meine Vögelchen«, sagte der größte und winkte mit seiner freien Hand. In der anderen hielt er einen langen Speer mit Widerhaken. Er war mindestens zwei Köpfe größer als Rian, hager, und hielt sich leicht gebeugt. Eine spitze Nase stach wie ein Rabenschnabel aus seinem Gesicht nach vorn, und die Augen glühten in raubtierhaftem Grün. Alle sichtbare Haut war mit kurzem blauem Fell bedeckt, in dem sich in kleinen Kügelchen Dreck angesammelt hatte. Sein langes Haar hatte er mit einem Band am Hinterkopf zusammengefasst und zu verfilzten Zöpfen geflochten, die Rian an Rastas erinnerten. Auf den Wangenknochen wuchs das Haar ebenfalls länger und in Locken.

      Dazu passte das schäbige schwarze T-Shirt, das er trug. Silberketten baumelten daran herunter, und eine rote Aufschrift besagte: Ich trage Schwarz, bis es eine dunklere Farbe gibt. An seinen spitzen, nach hinten ragenden Ohren hingen in dichter Reihe silberne Ohrclips mit herunterbaumelnden Totenköpfen, Schwertern, Pentakeln und anderen Symbolen. Zwei breite schwarze, mit spitzen Silbernieten besetzte Lederbänder um die Handgelenke und eine schwarze Lederhose mit weiteren Silberketten daran vervollständigten die Seltsamkeit des Bildes, das er abgab. Seine haarigen Füße hingegen waren bloß, und die Dreckränder auf und unter den spitzen Zehennägeln ließen vermuten, dass sie das immer waren.

      Der deutlich kleinere Troll neben ihm trug Springerstiefel, khakifarbenes Hemd und Hose aus Stoff. Er hatte seine orangen Haare so kurz geschnitten, dass sie von seinem Kopf abstanden. In der Rechten hielt er ein Messer mit langer Klinge, und die Linke umschloss einen Schlagring. Seine Augen funkelten angriffslustig, als würde er sich wünschen, dass sie einen Fluchtversuch unternahmen.

      Die anderen drei Trolle waren weniger bemerkenswert, obwohl auch sie fleckige und СКАЧАТЬ