Alles Liebe - zum Fest der Hiebe. Tobias Bachmann
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Alles Liebe - zum Fest der Hiebe - Tobias Bachmann страница 6

Название: Alles Liebe - zum Fest der Hiebe

Автор: Tobias Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783942602617

isbn:

СКАЧАТЬ hingegen sonnenklar. Die Stunden mit Jo vergingen wie im Flug und sie freute sich inzwischen darauf. Allmählich gewann sie zudem den Eindruck, dass vielleicht doch sie diejenige war, die sich in eine falsche Meinung verrannt hatte. Tagsüber beobachtete sie ein wenig genauer, welche Käufer vor dem Regal mit den erotischen Romanen standen und diese kauften, und das waren am wenigsten gelangweilte Hausfrauen, wie sie bislang vermutet hatte. Die meisten waren selbstbewusste, moderne Frauen verschiedenen Alters. Ein Drittel der Käufer waren Männer, und Sabrina glaubte inzwischen nicht mehr, dass diese die Bücher zum Verschenken kauften.

      Sie achtete darauf, welche Bücher bevorzugt gekauft wurden und nahm heimlich einige davon mit nach Hause. Das Geld legte sie in die Kasse, wenn gerade keine ihrer Kolleginnen in der Nähe war. Niemand brauchte zu wissen, für welche Lektüre sie sich neuerdings interessierte.

      Es wurden lange Nächte mit wenig Schlaf, denn nach jedem Treffen mit Jo war Sabrina viel zu aufgewühlt, um gleich ins Bett zu gehen. Stattdessen fing sie an zu lesen – um sich abzulenken. Ob es ihm wohl genauso ging wie ihr? Ruhelos, entsetzt und zugleich fasziniert jagten ihren Augen über die Zeilen, fraßen sich durch die Geschichten und versetzten ihren Körper in einen nie gekannten Strudel aus Sehnsucht und Lust. Es gelang ihr nicht länger, sich dagegen zu sträuben. Die Bücher zogen sie in ihren Bann und sie fühlte sich hoffnungslos darin verloren.

      Und dann war die Vorweihnachtszeit zu Ende und ein turbulenter vierundzwanzigster Dezember erwachte. Panikkäufer gaben sich den ganzen Vormittag über die Klinke der Buchhandlungstür in die Hand und wollten trotz der allgemeinen Hektik persönlich beraten werden. Sabrina und ihre Kolleginnen hetzten zwischen Bücherregalen, weihnachtlichem Geschenkpapier und der Kasse hin und her. Das »Ho, Ho, Ho« des amerikanischen Weihnachtsmannes ging an diesem Tag völlig im Stimmengewirr unter. Eine Girlande mit kleinen Weihnachtskugeln löste sich von der Decke und verteilte auf dem Fußboden bunte Splitter. Ein von der Vorfreude auf Geschenke überdrehtes Kind riss einen Bücherstapel um … Dann fiel endlich die Ladentür hinter dem letzten Käufer ins Schloss und auch für Sabrina begann der gemütlichere Teil des Tages.

      Ein nervöses Kribbeln nahm sie in Besitz, als Sabrina vor dem Haus ankam. Jo hatte sie wie immer abholen wollen. Aber da Sabrina nicht wusste, ob sie den Laden an diesem besonderen Tag pünktlich schließen würden, hatte sie ihn überredet, zuhause auf sie zu warten. In seinem Zuhause. Denn – Jo hatte sie zum ersten Mal zu sich, in seine Wohnung eingeladen.

      Er begrüßte sie mit einem sanften Kuss auf die Lippen, dann nahm er ihr den Mantel ab und bat sie herein. Seine Drei-Zimmer-Neubau-Wohnung war geschmackvoll eingerichtet. Alles war modern und praktisch, aber mit Stil ausgewählt. Die Wände waren weiß oder in pastelligen Farben gestrichen, das Wohnzimmer von einer roten Ledercouch und einem langen schwarzen Bücherregal dominiert. Alles in allem eine Wohnung zum Wohlfühlen.

      Ein paar Accessoires würden allerdings nicht schaden, überlegte Sabrina. So ein bisschen Schnickschnack, der da oder dort herumsteht. Dinge, die man nicht braucht, die einfach nett fürs Auge und die Seele sind. Wahrscheinlicher waren Männer in diesem Punkt nüchterner veranlagt als Frauen, oder dachten einfach nur an lästiges Staubwischen. Aber wenigstens zu Weihnachten wäre ein wenig Deko angebracht. Hätte sie das gewusst …

      Kaum hatten sie ihre Besichtigung beendet zog Jo Sabrina in seine Arme und küsste sie diesmal länger und intensiver. Eine Hand fuhr langsam ihren Rücken hinab und blieb auf ihrem Po liegen. Sabrina seufzte leise in seinen Mund. Von einer Sekunde zur anderen wurde ihr heiß. Seine Hand knetete sanft ihre Pobacke und sie verspannte sich. Mit Kleidung ließ sich so manches kaschieren, was zu üppig geraten war. Würde er sie auch noch wollen, wenn sie nackt vor ihm stand?

      Da hob er mit einer Hand ihr Kinn und schaute sie prüfend an. »Bist du mutig genug für ein kleines erotisches Abenteuer?«

      Sabrinas Zuversicht sank. Bis zu diesem Augenblick hatte sie gehofft, er könne an einer langfristigen Beziehung interessiert sein, sonst hätte er sie doch bestimmt schon vor Tagen in sein Bett gelockt und wäre nicht nur mit ihr ausgegangen. Und nun war er doch nur an einem Abenteuer interessiert? Es fiel ihr schwer, ihm zu widerstehen, aber was diesen Punkt betraf, hatte sie ihre Prinzipien und es war bestimmt besser, sie beizubehalten, sonst würde sie es später bereuen.

      Mit aller Kraft, die sie aufbrachte, schob sie ihn von sich. »Ach so ist das, du willst dich nicht binden. Also für ein Abenteuer hättest du dir nicht so viel Mühe …«

      Jo legte einen Finger auf ihre Lippen und lachte leise. »Warte, du hast mich falsch verstanden. Ich habe mich vielleicht zu ungenau ausgedrückt. Ich will keinen One-Night-Stand. Ich meinte – willst du ein erotisches Erlebnis riskieren, wie es in den von dir abgelehnten Romanen steht?« Er zwinkerte belustigt. »Es ist doch nicht bei dem einen geblieben – du hast doch längst mehr davon gelesen, nicht wahr?«

      Sabrinas Herz drohte auszusetzen. Das konnte er unmöglich ernst meinen.

      Jo streckte seine Hand aus und streichelte ihr über die Wange. »Oder willst du leugnen, dass du beim Lesen feucht geworden bist – und ein wenig neugierig?«

      Stumm schüttelte sie den Kopf. Es war, als läge ihr Innerstes offen vor ihm, als gäbe es nichts, was sie vor ihm verbergen könnte. Dennoch – vom Lesen und sich Vorstellen, wie es sein könnte, wenn, war es noch ein großer und mutiger Schritt bis zum Ausprobieren, und sie war sich nicht sicher, ob sie das wirklich wollte.

      »Hast du Angst?«, flüsterte Jo.

      Sie nickte.

      »Angst vor mir?«

      Sabrina schüttelte den Kopf.

      »Wo vor dann? Dass es dir nicht gefallen könnte?«

      »Ja.«

      »Das hat jeder beim ersten Mal«, erwiderte er mit einem Vertrauen erweckenden Lächeln. »Aber das brauchst du nicht. Ich werde dich zu nichts zwingen, das verspreche ich dir. Wenn du willst, dass ich aufhöre, verwendest du das Safeword: Game Over.«

      Sabrina sog hörbar die Luft ein. Der Gedanke, in eine neue sexuelle Welt einzutauchen, war durchaus reizvoll. Andererseits kannten sie sich erst kurz und ihr schossen mehrere Erinnerungsfetzen durch den Kopf, was die Männer mit den Frauen in diesen Romanen machten – oder eben auch in der Realität. Sie hatte es nicht glauben wollen, aber mit wenigen Stichwörtern und Klicks hatte sie eines Abends im Internet gefunden, was sie suchte. Es war nicht nur eine aufregende Story. Eine ganze Erotikindustrie befriedigte die Bedürfnisse nach dem Spiel mit der Lust und dem Schmerz. Es war beängstigend, was es alles gab.

      Als Jo sie erneut küsste, fest an sich presste und seine Hände ihren Rock hochschoben, unter ihren Slip glitten, ihn herabstreiften und ihre Pohälften umfassten, streichelten und kneteten, sank ihr letzter Rest Widerstand. Sie wollte ihn so sehr, dass es schmerzte. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss und knöpfte dabei sein Hemd auf. Er ließ sie gewähren, als sie es aus der Hose zog und ihm über die Arme abstreifte. Langsam öffnete er den Reißverschluss ihres Kleides, küsste ihren Hals und – ließ sie auf einmal los. Sein Blick war durchdringend und das Lächeln, das sie an ihm so liebte, nur noch zu erahnen.

      »Zieh dich aus, ganz langsam, wie bei einem Striptease«, forderte er leise, mit einer Strenge in der Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

      Ein Hauch von Peinlichkeit befiel Sabrina. Er hatte sie ihres Schutzes beraubt, ihr Kleid geöffnet, ihren Po entblößt und das Höschen einfach mitten an ihren Oberschenkeln hängen gelassen. Es war ein wenig entwürdigend. Sie fühlte noch immer die Hitze seiner Hände auf ihrer Haut und schluckte. Hätte er sie weiter ausgezogen, ihr die Kleidung vollkommen abgestreift, wäre es weniger unangenehm gewesen.

      Wie СКАЧАТЬ