Türchen öffne dich. Tobias Bachmann
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Название: Türchen öffne dich

Автор: Tobias Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783942602624

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СКАЧАТЬ Marx ist kein Mittzwanziger, der keine Ahnung hat. Er ist derjenige von uns beiden, der weiß, was er tut – und was er will.

      »Soll ich Ihnen ein Beispiel zeigen?« Wieder sein Atem an meinem Ohr.

      Die Doppeldeutigkeit seiner Worte lässt mich erkennen, dass er von meinen Fantasien weiß – und sich seiner eigenen Vorstellungskraft sicher sein kann.

      »Ja!«, hauche ich.

      Marx setzt sich auf den Stuhl neben meinem. Wieder zu nahe. Aber nicht sichtbar. Auf jeden Außenstehenden musste dies hier trotzdem wie ein normales Beratungsgespräch wirken.

      Nur unterhalb der Tischplatte, da berührt mich sein Oberschenkel, gleitet langsam an meinem entlang und reibt sich an ihm.

      Ich kann spüren, wie ich feucht werde.

      Er meint es wirklich ernst!

      Und wie gut, dass alles unterhalb der Tischkante Dank der Metallplatte in der Mitte der Sitzgruppe zum Gang und zum Foyer hin quasi unsichtbar ist.

      Marx’ Hand gleitet auf meinen Oberschenkel und schiebt meinen Rock langsam und andächtig nach oben. Wie gut, dass ich keine Strumpfhosen trage, sondern halterlose Strümpfe, denn der erste richtige, intime Hautkontakt lässt mich leise seufzen. Marx unterstützt meinen wortlosen Genuss, lässt seine Hand höher wandern, zur Innenseite meiner Schenkel. Zwischen sie. Er verharrt, als eine weibliche Angestellte das Büro betritt, uns grüßt und sich einen Ordner aus einem der Regale schnappt.

      Jetzt redet Marx wieder, geschäftsmäßig. Zeigt mir meine Firmenauswertungen, Skizzen und Diagramme, während sich seine Hand ungerührt zwischen meine Beine schiebt und ich schon lange nicht mehr zuhöre.

      Als er seine Handfläche auf meine Vulva legt, ignoriert er meinen erschrockenen Blick und schiebt seine Hand tiefer, bewegt die Hand in einem vollkommenen Rhythmus. Druck. Kein Druck. O ja, er weiß, wie man eine Frau verwöhnt.

      Ich hebe ein wenig mein Bein und spreize die Oberschenkel noch ein wenig mehr, als ich begreife, dass Marx’ Arbeitskollegin den Raum wieder verlassen wird, ohne etwas zu bemerken.

      Im Gegensatz zu Marx, denn der nutzt die Gelegenheit und erforscht mich weiter, kaum dass die Tür hinter der Ordner-Kollegin zugefallen ist. Er schiebt den störenden Stoff meines Strings zur Seite und sein Daumen gleitet über meine Knospe. Grundgütiger! Ich bin schon jetzt fast soweit!

      Marx schenkt mir ein wissendes Lächeln, als ich erschrocken meine Beine wieder schließen will, und dringt mit einem Finger in mich ein.

      Ich schließe die Augen.

      »Sie können sich die Papiere in Ruhe ansehen – ich warte, bis Sie fertig sind!«, meint er. Ein doppeldeutiger Hinweis für mich und die Erlaubnis zu genießen.

      Ich nehme einen der Zettel in die Hand. Sie zittert.

      Marx, dessen Daumen geschickte Kreise um meinen Lustknoten zieht, während er seinen Finger tief in mir bewegt, schlägt mich völlig in seinen Bann.

      »Du hältst es falsch herum!«, flüstert er zufrieden.

      Hastig drehe ich das Blatt um.

      »Gehöre mir!«, bittet er, immer noch leise. »Sei mein perfektes Weihnachtsgeschenk!«

      Seine heiser gemurmelten Worte tragen mich in ungeahnte Höhen. Wehrlos überlasse ich mich ihm und seiner Hand, vergesse den Mistelzweig, den Advent und Heiligabend und verglühe im herrlichen Weihnachtsrausch.

       5.Das Klavier

       Lara Sailor

      Nach seinem Einzug hatte der neue Nachbar zu spielen begonnen. Sanfte Töne, die vollendet durch die Wände hallten und Iris’ Körper ins Schwingen brachten, bis jede Zelle zu vibrieren schien.

      Schon nach Tagen gab es keinen Ort in ihrer Wohnung mehr, in dem ihre geschärften Sinne nicht Tonleitern und Fingerübungen erkannten. Selbst wenn sie schlief, träumte sie von sanften Melodien und wunderschönen Elegien.

      Doch es gab keinen Grund zur Beschwerde, »J. Anderson« hielt sich an die Regeln und selbst die zänkische Frau Meyer von unten liebte ihn. Genau wie alle Nachbarn berichtete die Alte davon, wie nett der junge Mann war, wie einfühlsam.

      Iris jedoch schien er aus dem Weg zu gehen, blieb eine Spukgestalt, die sich hinter Noten und verführerischen Liedern verbarg. Nach zwei Wochen begann Iris ihn zu hassen und zu fürchten, zu lieben und zu verehren.

      Seine Musik verfolgte und bedrängte sie. Sie schlich sich in ihre Gedanken und Sehnsüchte. Immer wieder trafen die Spielarten Iris unvermutet und ohne jede Deckung.

      Wie Samstagabend im warmen Bad. Schwermütig und verführerisch verlockte die Musik sie dazu, sich hinzugeben. Iris ertappte sich dabei, wie ihre Finger den Rhythmus aufnahmen und auf ihrem Körper spielten. Dabei, wie sie sich die geübten Finger des Musikers auf ihrer weißen Haut vorstellte – und in ihren schwarzen Locken. Weibliche Klavierseiten, die unter gekonnten Berührungen und den sanften, aber bestimmten Fingern meisterhaft gespielt wurden. Er würde ihr Töne entlocken, wie es nur ein wahrhaftiger Künstler konnte.

      Sie sank tiefer in das Wasser und nutzte die Melodie, um ihre Hände über ihre Haut gleiten zu lassen, den Rhythmus, um sich zu fingern, und den Takt, um sich tiefer und tiefer in die selbstversunkene Hingabe fallen zu lassen, bis sie eins wurde mit der Musik, der spielerischen Hingabe und der vollkommenen Selbstauflösung in den allumfassenden Noten.

      »Du bist verrückt!«, behauptete Nina, als Iris ihren besten Freundinnen beim wöchentlichen Kaffeeklatsch von ihren Fantasien erzählte. Dann lauschten sie der verlockenden Musik, die an diesem Sonntagnachmittag das Haus erfüllte.

      Als die Töne abrupt verstummten, maulte Judith: »Und deswegen haben wir uns hier getroffen, statt die halbe Stunde im Café Belagios zu nutzen, um Jorge zu bewundern?«

      »Jorge, immer nur Jorge…«, murmelte Iris. Träume von ihm hatte sie schon vor Monaten aufgegeben. Doch erst seit es den neuen Nachbarn gab, fiel es ihr nicht mehr schwer, den gut aussehenden Mittvierziger zu verdrängen. Schließlich hatte er sie nie beachtetet, kannte nach all den Jahren nicht einmal ihren Namen, obwohl sie jeden Sonntag um 16 Uhr mit ihren Freundinnen in sein Café kam. Und jeden Sonntag eine Waffel mit Eis und Kirschen und einen Latte Macchiato bestellte.

      Der schöne Jorge … Iris’ Gedanken schweiften ab. Plötzlich waren es Jorges Finger, die sich auf ihrer Haut bewegten, seine Elegien, die sie verzauberten, seine Musik, die sie verführte und sein Rhythmus, der sie zum Schreien brachte.

      Entschlossen schüttelte Iris den Kopf und den Tagtraum von Jorge, seinem perfekten Körper, dem perfekten Mund und dem perfekten Sex ab. Schließlich flirtete er mit jeder Frau, nur sie ignorierte er. Wahrscheinlich war Iris ihm nicht schlank genug oder zu durchschnittlich.

      »Lade deinen Nachbarn doch zum Kaffee ein«, schlug Nina vor und riss Iris aus ihren Gedanken.

      »Jetzt?« Iris sah an sich hinab und musste lachen. Ihr gemütlicher Hausanzug lud wahrlich zu vielem ein – flirten zählte nicht dazu. Auch wusste sie, dass sie ohne Makeup, mit nachlässig СКАЧАТЬ