Mami Staffel 4 – Familienroman. Diverse Autoren
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Название: Mami Staffel 4 – Familienroman

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740913892

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СКАЧАТЬ also bis morgen vormittag zur weiteren Beratung hier, damit ich die Aufträge für die Instandsetzung an die Firmen weitergeben kann«, sagte Gwendolyn, nun wieder ganz sachlich.

      »Gut. Und über meine Bitte – werden Sie nachdenken? Es war nur eine Bitte, Miß Roberts, aber eine ganz herzliche.«

      »Ich werde mir für das Wochenende etwas ausdenken. Zufrieden?«

      *

      Sie kannten sich schon seit einigen Jahren, Mike Jones und Gwendolyn Roberts. Als Hausverwalter hatte er der jungen Architektin schon gelegentlich Aufträge verschafft. Ihr Verhältnis zueinander war im Laufe der Zeit ein nahezu freundschaftliches geworden.

      Mike saß beim Mittagessen bei Joe, als Gwendolyn hereinkam. Grüßend hob er die Hand und deutete auf den freien Stuhl an seinem Tisch. »Auch keine Lust, dir selber was zu kochen«, bemerkte er lässig.

      Sie streifte die leichte Jacke von den Schultern und schoppte die Ärmel ihres Pullis hoch. »Ich habe in einer halben Stunde einen Termin in der Nähe, will nur rasch eine Suppe essen.« Sie setzte sich und bestellte sie bei der Bedienung. Der Wirt hatte in der Küche zu tun.

      »Läuft das Geschäft?« erkundigte sich Mike.

      »Ja, ganz gut.« Gwendolyn schenkte sich einen Schluck Wasser aus der Karaffe ein. »In Steven-House geht es auch vorwärts, da ist eine ganze Kolonne bei der Arbeit.«

      »Ich habe es schon gesehen. Der Besitzer ist ja immer noch da. Das wundert mich. Er wollte doch heimfliegen und erst wiederkommen, wenn alles in Ordnung wäre.«

      Gwendolyn zuckte die Achseln. »Das ist seine Sache«, sagte sie mit gespielter Gleichgültigkeit.

      »Wenn du dich ihm so nett widmest«, Mike entfernte vorsichtig eine Gräte von seinem Fisch, »braucht er ja auch keine Langeweile zu haben.«

      Ihre Haut färbte sich um einen Schein dunkler. »Wie meinst du das?«

      »Nun, ihr macht doch Ausflüge zusammen, du zeigst ihm die Gegend…«

      »Woher weißt du das denn schon wieder?« fragte sie leicht gereizt.

      »Es spricht sich herum.« Er legte sein Fischbesteck hin und sah sie an. »Gwen, es geht mich ja eigentlich nichts an, und ich will mich auch nicht in deine Angelegenheiten einmischen, aber ich bin viel älter als du, da wirst du mir vielleicht ein offenes Wort erlauben…«

      »Danke.« Gwendolyn nickte dem Kellner zu, der die Muschelsuppe vor sie hin stellte. »Worauf willst du hinaus, Mike?«

      »Ich möchte nicht, daß du Dummheiten machst und dich am Ende noch in Basler verliebst. Oder ist das schon geschehen?«

      Gwendolyn griff zum Löffel und rührte damit in der großen Suppentasse. »Wir mögen uns, Mike«, bekannte sie. »Bert ist kein alltäglicher Mensch.«

      »Einen reichen Mann umgibt immer ein gewisser Nimbus«, warf der Ältere sarkastisch ein.

      »Du weißt, daß das für mich nicht ausschlaggebend ist«, wies sie ihn zurück. »Wir verstehen uns sehr gut, wir sind froh zusammen und freuen uns über jede gemeinsame Stunde. Das mag man nennen, wie man will.« Sie lächelte in sich hinein, und das war ein beinahe glückliches, verträumtes Lächeln, wie Mike es kaum an ihr kannte.

      Er ließ sie ihre Suppe löffeln, vollendete geistesabwesend auch seine Mahlzeit. Sie war kein junges, dummes Mädchen mehr, aber wenn Verliebtheit oder gar Liebe ins Spiel kam, war niemand vor einer Torheit gefeit.

      »Er hat doch mit Sicherheit eine Frau zu Hause«, sagte er.

      »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte Gwendolyn überzeugt. »Er würde sonst einen Ring tragen, oder es mal erwähnen.«

      »Aber er hat einen dreizehnjährigen Sohn. Er fragte mich einmal nach einer Schule für ihn.«

      »Das kann schon sein. Ich werde ihn gelegentlich danach fragen.« Sie winkte den Kellner herbei und bezahlte.

      »So eilig heute, Miß Roberts?« fragte Joe von hintenher.

      »Die Arbeit ruft«, antwortete sie. »Good by, Mike.« Sie lächelte ihm flüchtig zu, er gab ihr ein Kopfnicken zurück. Sein Blick folgte ihr, wie sie mit raschen Schritten davonging.

      Es wäre schade um sie, wenn sie tiefer in diese Sache mit Basler hineingeriet. Er war nüchtern genug, um keine Chance für sie zu sehen.

      *

      »Verstehst du das, warum der Papa so lange wegbleibt?« fragte Uli seine Mutter. Mit gerunzelter Stirn sah er sie an.

      Aber sie nahm den Blick nicht vom Bildschirm. Immer lief abends der Fernseher, ganz gleich, was da kam.

      »Er überwacht die Arbeiten am Haus«, sagte sie.

      »Aber dafür ist doch der Verwalter da«, begehrte der Junge auf. »Außerdem müßte es jetzt bald fertig sein, findest du nicht?«

      »So schnell wird es nicht gehen, wenn viel zu machen war«, meinte Ingeborg. Es klang vage wie vorher. Uli fand das merkwürdig. Machte ihr das denn nichts aus, daß sein

      Vater sie hier so einfach warten ließ?

      »Anrufen tut er auch immer seltener«, fuhr Uli verdrossen fort, »und wenn du ihn im Hotel anrufst, ist er meistens nicht da. Wo ist er denn bloß immer? Er kann doch nicht immer in der Gegend herumfahren.«

      »Wahrscheinlich ist er im Haus, und da ist noch kein Telefon…«

      »Versteh’ ich nicht«, beharrte Uli. »Sieht grad so aus, als hätte er uns vergessen.«

      »Unsinn. Hör jetzt auf damit, Uli. Der Papa wird schon wiederkommen.«

      »Na hoffentlich! Sonst fliegen wir hin«, sagte Uli in seinem Sessel und schwang die Beine über die Lehne.

      Ingeborg suchte ihren Mann in Gedanken, wie es häufig der Fall war. Um ihnen zu entgehen, ließ sie sich Abend für Abend von belanglosen Spielfilmen »berieseln«. Das Fernsehen war ja immer vorrangig in ihrer Freizeit gewesen. Nun hatte ihren Berthold ein neues Leben gefangengenommen. Das Leben in einem Luxushotel, wie sie es sich kaum vorzustellen vermochte. In einem Sonnenland, mit weißen Traumstränden und subtropischer Natur. Sie versuchte ihm nachzufühlen, daß er sich davon kaum zu lösen vermochte, ihn nichts in die kalte, unwirtliche Heimat zurückzog.

      Auch seine Familie nicht?

      Ach, sie würden ja bald wieder zusammensein. Aber sie waren noch nie wochenlang getrennt gewesen, und er fehlte ihr doch. Wenigstens schreiben oder anrufen könnte er öfter, um sie teilhaben zu lassen an allem, was dort war. So fühlte sie sich irgendwie beiseitegeschoben, und Uli machte es ihr auch nicht leichter mit seinen ewigen Fragen.

      Auch reiche Leute, zu denen sie jetzt gehörten, hatten eben ihre Sorgen. Doch die waren nur selbstgemacht von ihr, denn um ihren braven Mann brauchte sie sich bestimmt nicht zu sorgen. Dem ging es jetzt doch gut wie nie.

      Mit letzterem hatte Ingeborg allerdings recht. Nur mit der »Bravheit« ihres Ehemannes war es nicht so weit her.

      Wenn СКАЧАТЬ