Mami Staffel 4 – Familienroman. Diverse Autoren
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 4 – Familienroman - Diverse Autoren страница 31

Название: Mami Staffel 4 – Familienroman

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740913892

isbn:

СКАЧАТЬ

      »Ach, bei uns hat sich soviel getan, Beate, daß es mir vorkommt, als sei unser Leben von einem Wirbelsturm erfaßt worden!«

      »Nanu, wie soll ich das denn verstehen«, wunderte sich Beate. »Was ist denn passiert?«

      Ingeborg erzählte es ihr in einigen Sätzen. Danach trat ein kurzes Schweigen ein.

      »Ich mußte erst einmal tief Luft holen«, sagte Beate dann. »Das ist ja nicht zu fassen.«

      »Bei uns hat das auch eine Weile gedauert«, versicherte Ingeborg. »Wir waren tagelang wie betäubt. Nur unser Uli hat sich schnell mit der neuen Situation abgefunden. Er sieht sich schon auf einem teuren College in Amerika, schleppt Bücher an, um alles darüber zu wissen.«

      »Sag nur, daß ihr dorthin ziehen wollt«, stieß Beate hervor.

      »Nein, soweit denken wir gar nicht. Im Januar will Bertold erst mal hinfliegen und sich das Haus ansehen.«

      »Wenn man sich das vorstellt«, sagte Beate langsam, »dein ruhiger Bertold und plötzlich vor solche Aufgaben gestellt… Willst du nicht mitfliegen? Du wirst doch auch deine Arbeitsstelle aufgeben.«

      »Nicht sogleich. Ich warte erst mal ab. Ich mag Dr. Harmsen nicht so plötzlich im Stich lassen. Er ist ein guter Chef, und daß er mich damals, als ich von Fendrich wegging, vor anderen Bewerberinnen genommen hat, danke ich ihm noch heute. Außerdem hat Uli Schule. Wir könnten gar nicht so ohne weiteres weg und fort nach Florida.«

      »Florida«, wiederholte Beate. »Es soll ja traumhaft schön dort sein. Sonst wohnten nicht so viele reiche Leute dort. Und ihr gehört nun dazu. Weißt du«, jetzt war ein Lächeln in ihrer Stimme, »man liest mal von so etwas, oder sieht es im Film. Dann denkt man, na ja, das ist eben ein Märchen, wer erlebt das schon. Daß es einem selber, oder, wie in diesem Fall, den besten Freunden geschieht, daran denkt man nicht im Traum. Ich habe dich noch gar nicht beglückwünscht, Ingeborg, zu dem Füllhorn, das sich über euch ergossen hat. Wie kommst du dir denn nur vor?«

      »Ich weiß nicht… Ich bleibe dieselbe wie vorher, Beate.«

      »Das möchte ich sehen«, scherzte die Freundin. »Vielleicht wirst du auch eine mondäne, superelegante Frau, die das Geld mit vollen Händen ausgibt.«

      »Das müßte ich erst lernen, meine Liebe.«

      »Oh, ich glaube, das lernt sich schnell«, lachte Beate.

      »Meinst du? Aber nun zu dir. Wie geht es dir und dem zukünftigen Baby?«

      »Bestens, Ingeborg. Wir haben auch schon einen Namen dafür. Es wird Silvie heißen. Meine beiden haben sich den Namen mit ausgesucht.«

      »Haben sie sich inzwischen auch auf den Zuwachs eingestellt?«

      »Doch, ja. Nils ist sehr lieb zu mir und fürsorglich. Zur Zeit haben wir alle Geheimnisse voreinander, weil das Christkind bald kommt.«

      Sie würden an den Feiertagen noch telefonieren, bis dahin… »Haltet den Nacken steif, daß euch der plötzliche Reichtum nicht erdrückt«, schloß Beate in heiterem Ton.

      »Müssen wir die jetzt beneiden?« fragte Felix naiv, als die Mama ihnen davon berichtete.

      Beate zuckte die Achseln. »So viel Geld macht nicht unbedingt glücklich«, behauptete sie.

      »Aber es beruhigt ungemein«, hielt ihr Mann dagegen. »Es läßt einem alle Freiheit, zu tun und zu lassen, was man will.«

      Aufmerksam sah Felix seinen Vater an. »Was würdest du denn damit tun, Papa, wenn du auf einmal riesig viel hättest?«

      »Ich würde mir ein großes Schiff kaufen und damit über die Meere fahren«, antwortete Nils.

      Beate gab ihm einen raschen Blick. »Wolltest du das wirklich?«

      Da rief ihr Felix schnell dazwischen: »Aber uns würdest du doch mitnehmen?!« Und er faßte den Papa bei der Hand.

      »Aber sicher«, sagte Nils mit einem halben Lächeln. »Was sollte ich denn ohne euch?«

      *

      Wie angenehm es doch war, wenn man nicht nach den Kosten fragen mußte.

      Als Bertold Basler an diesem Tag Ende Januar auf dem Flughafen von Palm Beach landete, nahm ihn der Verwalter von Steven-House in Empfang und fuhr mit ihm zum Hilton-Hotel, wo ein Apartment für den ankommenden Gast reserviert war.

      Der Mann hieß Mike Jones, Bertold schätzte ihn auf Mitte Fünfzig. Er sprach deutsch mit starkem amerikanischem Akzent.

      »Ich habe dafür gesorgt, daß Ihnen ein Wagen zur Verfügung steht, damit Sie hier unabhängig sind«, sagte er unterwegs. »Aber ich stehe Ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.«

      Zu einer ersten Unterredung verabredeten sich die beiden Herren in der Halle. Bertold wollte sich nach dem langen Flug erst frischmachen. Die Besichtigung der Villa sollte am nächsten Tag stattfinden.

      Ungewohnt fühlte er sich in der luxuriösen Umgebung, aber nicht unwohl. Er hatte sich neu eingekleidet, die Anzüge trugen das Etikett eines Nobelschneiders, ebenso wie alles Zubehör vom Feinsten war. Er kam sich darin vor, als sei er in eine neue Haut geschlüpft.

      Ingeborg daheim hatte bewundernd die Hände zusammengeschlagen. »Jetzt erkenne ich erst die Wahrheit des Wortes, daß Kleider Leute machen!« hatte sie ausgerufen. »Nein, was habe ich doch für einen gutaussehenden Mann.« Sie hatte gelacht und ihm einen herzhaften Kuß auf die Wange gegeben, eine spontane Geste, wie es sie schon lange nicht mehr zwischen ihnen gab.

      »Echt super, total verändert, Papa«, hatte Ulli ihr beigepflichtet. »Und da hast du noch gemeckert, daß der neue Haarschnitt bei dem ›Starfriseur‹ sauteuer war«, kicherte er. »Als ob’s bei uns noch drauf ankäme.«

      »Bertold mußte daran denken, als er zufrieden sein Spiegelbild betrachtete, bevor er mit dem Lift hinunterfuhr. Wahrhaftig, er brauchte sich vor den anderen Gästen, dessen Luxuskarossen vor dem Hotel standen, nicht zu verstecken. Würde er etwa noch eitel werden auf seine alten Tage?

      Mike Jones hatte einige Papiere bei sich, unter anderem den Grundriß von Steven-House, die er dem neuen Besitzer unterbreiten wollte.

      »Es war ursprünglich ein prachtvoller Besitz«, erklärte er, »aber ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß der Zahn der Zeit daran genagt hat. Wir sind zwar hier im sonnigen Florida, aber wir werden auch von tropischen Regengüssen und Wirbelstürmen heimgesucht, die Schäden anrichten und behoben werden müssen. An diesem Haus ist seit zwanzig Jahren nichts mehr gemacht worden, seit Mrs. Steven das Land verlassen hat.«

      »Aber es waren doch die Mittel dazu vorhanden«, wunderte sich Berthold.

      »Daran ich keinen Zugang hatte«, sagte Jones. »Ich bekam mein Gehalt, und damit fertig.«

      »Haben Sie die Besitzerin denn nicht davon unterrichtet, wenn Reparaturen fällig waren«, warf Bertold ein.

      »Doch, das habe ich«, betonte der andere. »Aber ich erhielt nie eine Antwort darauf.« Er hob die Schultern. »Man darf wohl nicht vergessen, daß Mrs. Steven schon hochbetagt war. Es mag ihr ferngerückt und gleichgültig СКАЧАТЬ