Mami Staffel 4 – Familienroman. Diverse Autoren
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Название: Mami Staffel 4 – Familienroman

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740913892

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СКАЧАТЬ war er erst begeistert, als sie, zunächst nur zur Wohnungsbesichtigung, nach Hamburg fuhren, er den Hafen sah mit den großen Schiffen, die da lagen. »Da gehen wir auch mal drauf?« fragte er aufgeregt seinen Vater. »Die kann ich mir mal näher begucken?«

      »Aber sicher«, nickte Nils. »Hier liegt doch mein zukünftiges Arbeitsgebiet.« Aber erst ging es noch einmal in die alte Heimat zurück.

      Sie heirateten standesamtlich und ohne viel Aufhebens. Für eine Hochzeitsfeier war jetzt nicht die Zeit. Für Beates hübsche Wohnung fand sich im Handumdrehen ein Nachmieter. Felix mußte aus der Schule genommen werden, die er gerade nur zehn Wochen besucht hatte. Ihm machte das überhaupt nichts aus. Er würde schnell neue Freunde finden!

      Auch Beate begann ohne Wehmut, mit Nils’ Hilfe, ihre Sachen zusammenzupacken. Ihre Möbel würden auch in die neue und größere Wohnung passen, nur dieses und jenes mußte dort noch angeschafft werden. »Vor allem ein größeres Schlafzimmer«, meinte der junge Ehemann hintergründig.

      Doch bevor der Umzugswagen kam, galt es Abschied zu nehmen von den Menschen, die ihr nahestanden. Da waren vor allem die Baslers, Ingeborg, Bertold und Uli. Die Freundinnen umarmten sich. Sie würden in Verbindung bleiben, bestimmt einander auch irgendwann einmal besuchen.

      »Dir werden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn du Hamburg siehst, Uli«, behauptete Felix. »Dagegen ist das hier echt Provinz.«

      »Ha, ha«, machte Uli, »gib nur nicht so an!« Die Buben knufften sich, um zu überspielen, daß es ihnen ja doch leid tat, sich fortan nicht mehr zu sehen. Es gab ein langes Abschiedswinken.

      Beate war froh, die Gewißheit zu haben, daß es auch in dieser Familie wieder Harmonie und Zusammenhalt gab. Bertold hatte seiner Frau den Treuebruch nie mehr vorgeworfen, und Ingeborg dankte es ihm.

      Dr. Fabrizius hatte Beate und ihren Mann zu einem Abschiedstrunk am späten Nachmittag in sein Haus eingeladen. »Damit es unseren Kindern nicht so schwer wird, sich Adieu zu sagen«, meinte er.

      Aber so war es dann gar nicht. Schön war es im Frühling und Sommer gewesen, in der Spielecke im Garten, doch in der herbstlichen Kühle hatten sie nicht mehr draußen sein können und es schien ihnen schon weit zurückzuliegen. Überdeckt worden war es von den Ereignissen, die ihre Kinderherzen bewegt hatten.

      »Ich werde ein Brüderchen haben«, sagte Sandra. »Ich kann schon fühlen, wie es sich bewegt.« Triumphierend sah sie sich im Kreis um.

      Sie holte hervor, was sie schon mit ihrer Mama dafür eingekauft hatte, so winzigkleine weiche Sächelchen zum Anziehen für das Baby. Felix beäugte sie kritisch. Er konnte sich nicht vorstellen, daß er in so was ganz früher auch mal reingepaßt haben sollte. Ansonsten interessierte es ihn nicht besonders. Da gab es ganz andere Dinge!

      »Mir wird mein Vater die großen Pötte zeigen, die da oben am Hafen liegen«, erzählte er. »Nich’, Papa, das machst du doch?«

      »Versprochen ist versprochen«, lächelte Nils.

      Schmunzelnd betrachtete Clemens Fabrizius den Jungen, der mit Begeisterung der Zukunft entgegensah. »Vielleicht fährst du auch dereinst zur See wie dein Vater«, bemerkte er.

      Ein Glas Champagner hatte der Hausherr für jeden eingeschenkt, die Kleinen bekamen ein Fruchtsaftgetränk, das genauso prickelte, damit sie mit anstoßen konnten. Die zukünftige Mutter nippte freilich nur daran.

      Sie ist eine wunderschöne Frau, dachte Beate neidlos. Wie hätte Clemens sie jemals aufgeben können!

      Der letzte Schluck – ein letzter Händedruck…

      »Leben Sie wohl, Beate«, sprach Fabrizius leise. Sie sahen sich noch einmal in die Augen, mit einem ernsten, wissenden Lächeln, das nur für sie beide war.

      *

      Mitten in der Nacht wachte Felix auf – und er erschrak. Wo war er denn? Da waren keine schrägen Wände mehr über ihm, die Decke war hoch, und hinter den zugezogenen Vorhängen war es nicht ganz dunkel wie sonst.

      Ach, sie waren ja in Hamburg!

      Ein großes Glücksgefühl sprengte ihm plötzlich das Herz. Er warf die Decke zurück, lief ans Fenster und schob den Vorhang beiseite. Da war der Himmel hell von den Lichtern dieser großen Stadt, die für ihn voller Wunder war. Er wußte, daß dahinten die Alsterbrücken waren. Tagsüber flogen die Möwen in Scharen hinter den ausreisenden Schiffen her, und im Hafen wehten Flaggen aus aller Welt in dem Wind, der nach Salz und Meer schmeckte.

      Felix konnte es kaum allein ertragen, dies alles zu wissen. Er wandte sich vom Fenster ab, zog dem schlafenden Pipsi die Decke über dem Käfig zurecht, dann ging er nach nebenan ins Schlafzimmer seiner Eltern. Er stieg über seinen Vater hinweg und kuschelte sich zwischen ihn und seine Mama.

      Sie wurde wach, und auch sein Vater bewegte sich.

      »Felix – was ist denn, schläfst du nicht?«

      »Es ist nichts«, wisperte er. »Ich bin nur so glücklich.«

      Sie rückten nahe zueinander, und mit einem Lächeln auf den Lippen schliefen sie wieder ein.

Gibt es eine Rettung für Silvie?

      Gibt es eine Rettung für Silvie?

      »Sandra hat geschrieben, Mutti!«

      Felix wedelte mit der Karte, die er aus dem Briefkasten geholt hatte. Sie war sehr bunt und zeigte Palmen und weiße Häuser am blauen Meer.

      »So, was schreibt sie denn?« fragte Beate.

      »Lieber Felix«, las ihr Elfjähriger mit Betonung vor, »ich sende dir viele Grüße aus Südfrankreich. Daniel kann schon schwimmen. Wir haben viel Spaß. Deine Sandra.«

      Beate lächelte. »Siehst du, sie denkt doch immer an dich.«

      »Ich ja auch an sie«, behauptete Felix.

      »Aber du bist schreibfaul«, hielt seine Mutter ihm vor. »Du könntest ihr ruhig auch mal wieder einen Gruß senden.«

      »Och, ich telefoniere lieber. Guck mal, was für eine saubere Schrift sie hat. Dafür kriegt sie von unserem Leuchtturm bestimmt ’ne Eins.«

      Der »Leuchtturm« war der Klassenlehrer, der seinen Spitznamen seiner Länge von fast zwei Metern verdankte.

      Beate warf einen Blick auf die Mädchenhandschrift. Sie nickte. »Da kommst du freilich nicht mit«, bemerkte sie.

      Ein Lausbubenlächeln ging über das runde Gesicht ihres Sohnes.

      »Papa sagt immer, ich hätt’ ’ne Klaue!«

      »Womit er nicht ganz unrecht hat«, sagte seine Mutter.

      »Siehste, dann kann Sandra das vielleicht gar nicht lesen, was ich ihr schreibe«, folgerte der Junge.

      Beate tupfte ihm auf die sommersprossige Nasenspitze. »Um eine Ausrede bist du nie verlegen, du Schlingel.«

      »Aber im Anfang«, redete Felix weiter, »da hab’ ich СКАЧАТЬ