Mami Staffel 4 – Familienroman. Diverse Autoren
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 4 – Familienroman - Diverse Autoren страница 23

Название: Mami Staffel 4 – Familienroman

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740913892

isbn:

СКАЧАТЬ doch lieber hier«, schloß sie.

      »Und deine Mama, ist die immer noch traurig, weil ihre Hand kaputt ist?« erkundigte sich Felix.

      »Die ist nicht kaputt«, widersprach Sandra empfindlich. »Die wird schon wieder. Nur eben nicht mehr so wie früher.« Sie senkte den Kopf und sah auf ihre Fußspitzen. »Wie wir nach Hause kamen«, flüsterte sie ganz leise weiter, »und sie ihren Flügel gesehen hat, da hat sie da drüber gestrichen mit der gesunden Hand, und dabei hat sie ein Gesicht gemacht, daß ich weggelaufen bin und weinen mußte.«

      »Hm«, machte Felix etwas ratlos und versuchte zu verstehen. Dann lenkte er ab: »Nächsten Monat komm ich in die Schule, Sandra, dann muß ich viel lernen und werde nicht mehr soviel Zeit haben.«

      Es klang sehr wichtig.

      »Kommst du dann nicht mehr zu mir?« fragte Sandra.

      »Ach klar doch«, lachte Felix und zog spielerisch an einer Locke, die ihr über das kleine Ohr fiel, »du bist doch meine Freundin.«

      Wie bald war es soweit, daß Felix ABC-Schütze wurde. In der Klasse machte er sich interessant mit Erzählungen von seinem Vater, der ein Seemann war und gerade auf dem Atlantischen Ozean ’rumschipperte. Er schmückte sie mit viel Phantasie aus. »Solltest nur mal sehen, wie die die Augen aufreißen, Mama!«

      Beate tippte ihrem Söhnchen auf die sommersprossige Nasenspitze. »Sie werden dich für einen Prahlhans halten, du Schlingel.«

      Felix zwinkerte ganz vergnügt. »Wenn’s aber doch wahr ist! Fast alles!«

      Diesmal kamen nicht nur bunte Ansichtskarten, die sein Sohn sich neben das Bett pinnte, sondern Nils rief auch manchmal an. »Liebst du mich, Beate? Denkst du an mich? Wirst du meine Frau, sobald ich zurück bin?«

      Er konnte es nicht oft genug hören, ihr ja in dem ein heiteres Lächeln schwang. Das Lächeln einer Frau, die sicher war, daß die Zukunft ein neues Glück für sie bereithielt.

      *

      Als Clemens Fabrizius vom Dienst kam, fand er seine Frau im Musikzimmer. Sie ordnete Notenhefte, legte sie zu mehreren Stapeln zusammen.

      »Belaste nur dein Handgelenk nicht, Liebes«, ermahnte er sie.

      »Daran hindert mich schon die steife Manschette, die man mir verpaßt hat«, lächelte Bianca. »Ich will nur ein bißchen Ordnung schaffen. Ich brauche das alles ja nun nicht mehr.«

      »Vorläufig«, verbesserte er sie. »Warst du beim Arzt, waren die Übungen wieder so schmerzhaft?«

      »Ja, ziemlich schmerzhaft. Aber damit werde ich noch viele Monate lang leben müssen.«

      »Nimm doch vorher immer eine Tablette«, riet er ihr. »Hattest du nicht noch von den Schmerztabletten, die Prévert dir gegeben hatte?«

      »Ich nehme keine Tablette. Ich kann das schon aushalten.« Sie ließ von den Heften ab und wandte sich ihm ganz zu. Ein eigenartiger Ausdruck war in ihren schönen hellen Augen.

      »Wie siehst du mich an, Bianca? Als hättest du mir etwas zu sagen und wüßtest nicht, wo beginnen.«

      »Ich war«, sagte Bianca zögernd, »noch bei dem Gynäkologen, der seine Praxis im selben Haus hat. Ich bin tatsächlich schwanger, Clemens.«

      Es verschlug ihm zunächst die Sprache. Ein Kind, sie würden ein Kind haben. Ein Geschwisterchen für Sandra!

      »Aber du kannst dich nicht darüber freuen?« brachte er nach einem kurzen Räuspern hervor.

      Sie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Clemens. An ein zweites Kind haben wir doch nie gedacht.«

      »Nein«, gab Clemens zu. »Wie sollte das auch in dein rastloses Leben passen. Sandra hat ja schon weitgehend auf Mutterliebe verzichten müssen. Es war der Preis für deinen Ruhm, Bianca.«

      »Ja«, sagte sie still. »Das eine ist mir genommen worden«, sie bewegte die Finger, »und nun erfahre ich, daß ich ein Kind bekomme…«

      »Sollten wir das nicht als ein Geschenk betrachten?« fragte Clemens ernst. »Es wird dir über vieles hinweghelfen, Bianca. Über die Leere, in die du ja doch gefallen bist, seit du nicht mehr spielst.«

      »Und dir wäre es recht, wenn noch ein Baby ins Haus käme?« fragte sie unsicher.

      Seine Züge erhellten sich.

      »Und ob es mir recht wäre!« lachte er leicht auf. »Komm, Liebste, wir wollen es Sandra sagen!«

      Am nächsten Tag hatte eine strahlende Sandra nichts Eiligeres zu tun, als bei ihrem Freund Felix zu klingeln.

      Beate machte ihr die Tür auf. »Ja, Sandralein, kommst du mich besuchen«, sagte sie überrascht.

      »Ich wollte Felix was sagen«, stieß das kleine Mädchen hervor.

      »Felix ist nicht da, er ist in der Schule.«

      »Oh«, Sandra legte die Fingerchen gegen den Mund, »daran habe ich nicht gedacht. Da stör ich dich jetzt wohl, Tante Beate?«

      »Du störst nicht«, gab Beate freundlich vor, obwohl sie bei der Arbeit war. »Komm nur rein. Du wirst es doch auch mir sagen können, oder?«

      »Ja. Wir bekommen ein Baby. Gestern haben meine Eltern es mir gesagt. Es kommt nächstes Jahr im Frühling.« Mit glänzenden Augen sah sie zu Beate auf. »Sagst du das dem Felix, wenn er kommt?«

      »Ganz bestimmt«, versprach Beate lächelnd. »Das ist doch wundervoll!« Sie plauderte noch ein wenig mit Sandra, und aus deren Worten hörte sie heraus, daß die Eltern wohl wieder zusammengefunden hatten. Sie gönnte es Clemens Fabrizius von ganzem Herzen.

      »Hm«, machte Felix, als er es erfuhr. »Bis dahin sind wir sicher nicht mehr hier, je nachdem, wo der Papa hinkommt. Aber dann vermißt Sandra mich wenigstens nicht, dann kann sie sich mit dem Baby beschäftigen.«

      *

      Felix sollte recht behalten.

      Die Familie Eckert war längst nach Hamburg umgezogen, als Bianca Fabrizius neues Mutterglück erlebte, und dieses Mal inniger und bewußter. Nicht mehr nur der Musik galt ihr ganzes Sinnen und Trachten, auch wenn der kostbare Flügel unter ihren Händen schon wieder, vorsichtig noch, zum Klingen gebracht werden durfte. Klein-Daniel hielt sie in Trab, Sandra, inzwischen auch sechs, war ein lebhaftes, fröhliches Kind geworden und würde in diesem Jahr eingeschult werden, und nicht zuletzt galt Biancas Liebe und Zärtlichkeit dem geliebten Mann.

      Beate und Felix waren wie in einen Wirbel hineingezogen worden, als Nils im Herbst von seiner letzten großen Fahrt zurückgekommen war und nichts als Überraschungen für sie bereithielt.

      Er hatte eine gute Anstellung bei einer Schiffahrts-Gesellschaft in Hamburg gefunden und gleich dazu eine schöne Wohnung!

      »So schnell – das gibt’s doch nicht«, hatte Beate gestammelt.

      »Das gibt es wohl!« rief Nils übermütig, und seine blauen Augen blitzten, während er sie herumschwenkte.

      »Der Papa«, krähte Felix СКАЧАТЬ