Mami Staffel 4 – Familienroman. Diverse Autoren
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Название: Mami Staffel 4 – Familienroman

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740913892

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СКАЧАТЬ ihren Worten nach. War sie doch auf dem Wege, zur Einsicht zu kommen?

      »Es ist nicht zu spät, Bianca«, sagte er weich.

      Sie schwiegen, sie tranken den Wein, und dann gingen sie zusammen in das blütenumrankte Haus. Von der Dorfkirche schlug es Mitternacht.

      *

      Für Nils Eckert war es sein letzter Urlaubstag. Morgen mußte er wieder zurück auf sein Schiff, das erneut zu großer Fahrt in See stechen würde.

      »Nur diese Fahrt noch, Beate, dann bewerbe ich mich bei einer Seehandelsgesellschaft an Land«, sagte er.

      »Nur diese Fahrt noch«, wiederholte Beate. »Diese Worte hast du mir vor ungefähr sieben Jahren schon einmal geschrieben, Nils.«

      »Diesmal ist es mir ernst wie niemals zuvor«, versicherte er beschwörend. »Wir werden zusammenleben, ich werde uns ein schönes Heim schaffen. Sag doch ja, Beate!«

      Sie hob den Blick, ihre Lider zuckten. »Du wirst nicht froh sein mit einem Leben an Land«, hielt sie ihm entgegen. »Es wird dich immer wieder hinausziehen. Es steckt doch in dir, dieser Hunger nach Weite und abenteuerlichem Erleben.«

      »Der ist gestillt, Beate, ich schwöre es dir. Weißt du«, mit großem Ernst sah er sie an, »so lustig ist die Seefahrt nicht. Mit den Jahren erkennt man doch, daß die meisten von uns am Ende ziemlich einsam sind. Ich möchte es nicht sein. Ich möchte eine Familie haben, die ich nicht nur alle paar Monate einmal sehen kann. Und habe ich sie denn nicht schon?«

      In seinen blauen Augen war ein Glanz, er streckte seinen Arm nach ihr aus. Aber Beate tat nicht den letzten Schritt zu ihm hin.

      »Es wäre wegen Felix«, sagte sie stockend. »Sein Herz ist dir zugeflogen!«

      »Doch nicht nur!« brach es aus Nils heraus. »Ich habe das Mädchen wiedergefunden, das ich vor allen anderen geliebt habe. Es ist eine schöne junge Frau geworden und die Mutter meines Sohnes. Wehre dich nicht länger, Beate. Warum bist du denn allein geblieben? Du hast einmal gesagt, du gehörtest wohl zu den Frauen, die nur einmal lieben können. Und ich bin es doch, dem du dein Herz geschenkt hattest – dein Nils!«

      Bei diesen Worten, die sich ihm so leidenschaftlich über die Lippen drängten, floß Beate das Blut rascher durch die Adern. Sie hatte sich ihm gegenüber in all diesen Tagen versteift, war ihm keinen Schritt entgegengekommen. Auf einmal schien die Wand, die sie zwischen ihm und sich aufgerichtet hatte, ins Wanken zu kommen.

      Da griff Nils nach ihr. Heftig und zärtlich zugleich schlang er seine Arme um sie, dann küßte er sie…

      Irgendwo stand es geschrieben: Wenn unter der Asche auch nur noch der kleinste Funke glimmt, genügt ein Windhauch, um das Feuer wieder zu entfachen.

      So geschah es Beate, daß sie zu ihrer einzigen Liebe zurückfand. Sich dazu bekannte, bekennen mußte, weil nun alles in ihr zu ihm hinströmte. Wie vertraut wieder sein Mund, die breite Brust, an der sie lag.

      Und so fand Felix die beiden, als er aus seinem Zimmer kam. Mit offenem Mund sah er auf sie, die da eng umschlungen standen.

      »Hast du ihn nun doch wieder lieb, Mami?« fragte er atemlos. Denn das schien doch bisher gar nicht so, und das hatte ihn bekümmert.

      »Ja.« Beate löste sich aus der Umarmung, mit bebenden Lippen lächelte sie ihrem Sohn zu, der jetzt und für immer auch Nils’ Sohn sein sollte.

      Es gab dann bei dem kleinen Jungen doch noch ein paar Tränen, daß sein Vater wieder fortgehen mußte. Sie kullerten ihm über die runden Wangen.

      Nils tupfte sie ihm weg. »Ich komme ja wieder«, sagte er tröstend. »Frag deine Mama, sie weiß es genau.«

      Er sah Beate an, wie um sich zu vergewissern, daß sie ihm glaubte und seiner Liebe sicher war.

      »Ja, ich weiß es, daß dein Papa wiederkommen wird, Felix«, sagte sie verhalten, mit einem leisen Lächeln, in dem alle Zuversicht lag.

      *

      Ganz allmählich hatte sich Bianca Fabrizius körperlich und seelisch erholt. Das gebrochene Gelenk schmerzte nicht mehr, der Verband, der darum lag, war leichter geworden, und Dr. Prévert war mit dem Heilungsprozeß zufrieden. Dennoch riet er zu größter Vorsicht und Schonung, als sie sich von ihm verabschiedete.

      Einen Abschied gab es auch mit Lucy, als die Ferienwochen vorbei waren. »Ich werde nun mit meinem Mann nach Hause fahren«, sagte sie zu der Getreuen. »Ob ich Sie noch jemals brauchen werde, das steht in den Sternen. Tournéen wird es nicht mehr geben, und ob ich jemals noch einen ganzen Konzertabend als Solistin durchstehen werde, ist auch sehr fraglich.«

      »Jetzt nicht wieder traurig werden«, bat die um einen halben Kopf kleinere Frau, als sie sah, wie Biancas Züge sich verschatteten. »Sie werden vielleicht nicht mehr für ein Riesenpublikum, aber doch noch für sich und Ihre Lieben spielen können, später.«

      »Hoffentlich«, flüsterte Bianca. Dann küßte sie Lucy auf beide Wangen. »Leben Sie wohl, Lucy, und haben Sie Dank für alles. Es waren gute Zeiten mit Ihnen.«

      Lucy hatte eine neue Aufgabe gefunden bei einer Sängerin, die an allen großen Opernbühnen gefragt war. Sie reiste zuerst ab, einen Tag später verschloß Clemens das Haus. Eine zuverlässige Frau aus dem Dorf, die auch schon stundenweise hier gearbeitet hatte, würde ein Auge darauf haben, bis sie einmal wiederkamen.

      »Nach Hause, nach Hause!« jubelte Sandra. Sie saß schon im Wagen, als ihr Papa noch die Gepäckstücke verstaute. Es war hier ja ganz schön gewesen, nachdem es ihrer Mami nicht mehr gar so schlecht ging. Aber wie schön würde es erst wieder zu Hause sein, wenn sie nun bei ihnen blieb.

      »Sie sind wieder da«, verkündete Felix, der auf seinem neuen Fahrrad, einem Geschenk seines Vaters, in den stillen Straßen spazierengefahren war. »Ich hab gesehen, wie sie angekommen sind, aber ich bin nicht hin. Sandras Mutter war auch dabei. Sie hat den Arm verbunden in so ’ner Schlinge um den Hals.«

      Beate nickte ernst. »Ja, das ist eine schlimme Sache für Frau Fabrizius«, meinte sie.

      »Morgen«, fuhr Felix fort, »geh ich mal gucken, ob Sandra im Garten ist. Da werde ich ihr alles erzählen, von meinem Vater.«

      »Warte lieber noch ein bißchen damit, bis sie sich eingewöhnt haben«, riet Beate dem Kleinen.

      Er lauerte dennoch, ob sie da wäre, sah sie nur mit ihrer Mutter, und da traute er sich nicht näher.

      Doch am nächsten Tag hielt seine kleine Freundin Ausschau nach ihm, lebhaft winkte sie ihm zu. Endlich waren sie nun wieder zusammen. Auf ihrem Stammplatz, dem Klettergerüst, hockten sie sich dicht nebeneinander, Felix platzte geradezu vor Mitteilungsdrang.

      Staunend hörte die Kleine ihm zu, als er ihr gestenreich von den bevorstehenden Veränderungen in seinem Leben erzählte.

      »Dann zieht ihr wohl fort, zu deinem Vater?« fragte sie kleinlaut.

      »Das ist alles noch nicht so raus, das dauert alles, weil er ja jetzt mal erst auf großer Fahrt ist«, sagte Felix überlegen. »Hauptsache, ich weiß jetzt, daß wir zusammenbleiben, Mami, Nils und ich.« Er sah Sandra an. »Und jetzt bist du dran. Wie war das denn da so, in Frankreich?«

      »Zuerst nicht so СКАЧАТЬ