Mami Staffel 4 – Familienroman. Diverse Autoren
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Название: Mami Staffel 4 – Familienroman

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740913892

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СКАЧАТЬ ich ja«, warf Uli ein. »Und wenn ich jetzt noch geschimpft krieg, wo ich nichts für die Probleme kann, dann fänd ich das unheimlich ungerecht.« Schnaufend zog er die Luft durch die Nase.

      »Ich glaube nicht, daß deine Eltern mit dir schimpfen werden, Uli«, sagte der Opa, »obwohl dein Davonlaufen bestimmt nicht richtig war. Kleinen Jungen kann eine Menge passieren, wenn sie allein unterwegs sind. Aber das alles wollen wir jetzt mal beiseitelassen. Du wirst Hunger haben, und wir haben auch noch nicht Abendbrot gegessen. Dann fragen wir doch die Oma, was ihre Küche zu bieten hat.«

      Sie bedrängten Uli nicht mehr mit Fragen, sie lenkten ihn ab und spielten »Mensch ärgere dich nicht« mit ihm. Danach stellte die Oma das Gästebett im kleinen Zimmer auf und deckte ihr Bübchen zu.

      »Glaubst du, daß noch mal alles gut werden könnte bei uns, Omi?« wisperte er, den Kopf in das Kissen gedrückt.

      »Das glaube ich aber ganz bestimmt«, versicherte sie, wobei sie alle Überzeugungskraft in ihre Stimme legte.

      Als sie dann mit ihrem Mann allein saß, gingen beider Gedanken die gleichen Wege.

      »Was mag da bloß sein«, überlegte Henny Basler laut. »Tiefgreifende Differenzen hat es doch zwischen Bertold und Inge nie gegeben.«

      Ihr Mann wiegte den Kopf. »Das denken wir. Aber schaut man dahinter? Man sieht sich alle paar Wochen einmal für einige Stunden, dazu an Feiertagen und Geburtstagen, und da freut man sich nur des Zusammenseins.«

      »Aber ich hätte das schon gespürt, wenn es zwischen den beiden nicht mehr stimmte«, meinte Henny grübelnd.

      »Vielleicht ist Bertold fremdgegangen«, sagte sein Vater trocken.

      Aber da fuhr seine Frau steil in die Höhe. »Bertold doch nicht! Unser Sohn ist bestimmt der solideste Ehemann, den man sich denken kann. Wie kannst du nur so etwas annehmen«, entrüstete sie sich.

      »Ist ja gut, reg dich nicht auf, Henny«, beschwichtigte er sie. »Wir werden es schon erfahren, was da passiert ist – oder auch nicht«, fügte er bei sich hinzu.

      Sie kamen beide, Bertold und Ingeborg, am übernächsten Tag, der ein Samstag war. Und sie demonstrierten Einigkeit!

      »Wir haben eine Krise gehabt«, sagte Bertold. »Das kommt in jeder Ehe mal vor.« Er sah auf sein Söhnchen. »Deshalb mußtest du nicht gleich davonlaufen, Uli.«

      »Gleich hab ich das ja auch nicht getan«, verteidigte sich der Junge. »Ich hab ganz lange gewartet, und erst, als es nicht mehr besser wurde, bin ich mit dem Zug weg zu Oma und Opa.« Unsicher sah er von einem zum anderen. »Habt ihr einen ordentlichen Schreck gekriegt?« wollte er wissen.

      »Das kann man wohl sagen«, bestätigte sein Vater. »So etwas machst du nie wieder, hörst du?« Mit Strenge blickte er auf ihn nieder.

      »Wenn ihr wieder okay seid, brauch ich das ja auch nicht. Mir war schon ein bißchen komisch, wie ich da allein in den Zug eingestiegen bin«, bekannte er und nickte dazu, »wo wir doch sonst immer nur mit dem Auto hergefahren sind. Dann mußte ich ja auch noch fragen, wie ich mit der Straßenbahn zum Amselweg kommen würde.«

      »Hättest du vom Bahnhof angerufen, hätten wir dich abgeholt«, warf sein Großvater ein.

      »Das ging da nur mit Telefonkarten, und außerdem wollte ich euch überraschen«, sagte er treuherzig.

      »Das ist dir in der Tat gelungen«, bemerkte der Opa in seiner trockenen Art. »Na, Ingeborg«, wandte er sich an seine Schwiegertochter, »da wirst du ja einiges ausgestanden haben, bis der erlösende Anruf kam.«

      »Ja, ich habe einiges ausgestanden, Vater«, flüsterte die junge Frau. Sie zog ihren Sohn an sich, der sogleich den Kopf an ihrem Arm rieb.

      »Wohl nicht du allein«, sagte Henny bedeutsam. Ihrem mütterlichen Auge war es nicht entgangen, daß Bertold schmaler geworden war.

      »Nun genug davon«, entschied ihr Mann. »Du bist doch sicher vom Geschäft aus losgefahren, Bertold. Dann bleibt ihr noch zum Abendessen und laßt euch mit der Heimfahrt Zeit…«

      *

      Mehr und mehr fühlte sich Clemens Fabrizius zu Beate Herder hingezogen. Es war nicht allein die Freundschaft der Kinder, die sie verband. Da schwang noch etwas anderes mit, wenn sie sich sahen.

      An diesem Sonntagnachmittag hatte sie einen Ausflug in die hügelige, waldreiche Umgebung unternommen. Bis zur Kronenburg waren sie gefahren, die mit ihren mächtigen Mauern auf der Anhöhe stolz emporwuchs. Das Burgcafé lud zum Verweilen ein, Tische und Stühle standen draußen auf der Aussichtsterrasse. Unterhalb im Park gab es Wasserfontänen, das war ein silbrigglitzerndes Sprühen. Die Kinder waren dorthin gelaufen, sie vergnügten sich damit, Tropfen in den ausgestreckten Händen aufzufangen. Der kontaktfreudige Felix redete auch gleich mit anderen, die sich um die Wasserspiele scharten und sie bewunderten.

      Nach einer Weile kam er mit Sandra an den Tisch zurück.

      »Da waren Leute«, berichtete er, »die haben mich gefragt, ob wir Bruder und Schwester wären. Ich hab ja gesagt.« Er lachte verschmitzt.

      »Na, von Ähnlichkeit kann aber zwischen euch nicht gerade die Rede sein«, lächelte Clemens. »Und seit wann schwindelst du denn?«

      »Hm«, Felix machte eine Kopfbewegung, »wär doch ganz schön.«

      »Ja, einen Bruder wie dich tät’ ich schon gern haben«, meinte auch Sandra. »Aber so bist du mein Freund, und das ist auch was. Nicht, Papa?«

      »Und ob!« nickte dieser seinem Töchterchen zu. Dann traf sich sein Blick mit dem Beates, die ein wenig verträumt in sich hineinlächelte. Sie dachte, daß so eine Kinderliebe eigentlich etwas ganz Besonderes war. Eine Sandkastenliebe konnte manchmal bis zum Erwachsensein hineinreichen. Als sie gegen Abend wieder zu Hause angelangt waren, hielt Clemens Beates Hand einen Moment länger fest.

      »Wollen wir später noch ein Glas Wein zusammen trinken, wenn die Kinder im Bett sind?«

      »Ja, macht das man, Mama«, sagte Felix sofort, dem nichts entging. »Mich kannst du doch unbesorgt allein lassen.«

      »Du weißt ja auch, wo deine Mama dann ist«, bemerkte Clemens.

      »Und wenn nicht«, wie ein kleiner Angeber hob der Junge die Schultern, »ich bin doch kein Baby mehr.«

      Nach dem Abendessen zog sich Beate noch um. Felix, schon im Schlafanzug, beobachtete sie dabei, wie sie sich hübsch machte.

      »Find ich gut, Mami, daß du das Blumenkleid angezogen hast«, meinte er. Nach einer kurzen Pause fuhr er nachdenklich fort: »Ist doch eigentlich schade, daß Sandras Vater schon eine Frau hat. Auch wenn sie nie da ist, irgendwo gibt’s die ja doch noch.«

      »Warum ist das schade, Felix?« Beate steckte sich den zweiten Ohrclip an das andere Ohr. »Sie ist Sandras Mutter, und man kann ihr und Herrn Fabrizius nur wünschen, daß sie bald wiederkommt.«

      »Wenn sie nicht wiederkommt, könntest du ihn doch heiraten, Mama«, schlug Felix in aller Unschuld vor. »Dann hätte Sandra eine Mutter, die immer da ist, und ich…« Er stockte und strich über die Lehne des Sessels, in dem er im Schneidersitz saß.

      »Und СКАЧАТЬ