Название: Butler Parker Staffel 10 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740956110
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»Sind Sie …!« Rander wurde trocken im Mund. Das Mini-Mädchen sah plötzlich gar nicht mehr sonderlich unschuldig aus.
»Rufen Sie Ihren Butler!« kommandierte sie ungeduldig.
»Sie wollen doch … ich meine …
»Rufen Sie schon!« Sie sah zur Tür hinüber, durch die der Butler gegangen war. Rander fühlte, daß ihm der kalte Schweiß ausbrach. Er verfluchte seine Naivität. Er wußte jetzt, daß es um Leben oder Tod ging.
»Er kommt bereits«, sagte Rander und verspürte eine lähmende Hilflosigkeit.
Jill Mancini lächelte kalt und trat etwas zur Seite. Sie wartete auf die Ankunft des Butlers, die nicht lange auf sich warten ließ.
»Der Drink, Sir!« meldete er, während er das Studio betrat. Er blickte seinen jungen Herrn an, dann sah er hinüber zu Jill Mancini und richtete sein Augenmerk auf die Zigarettenschachtel.
»Eine Schußwaffe, nicht wahr?« erkundigte er sich höflich.
»Erraten!« Sie lächelte mokant, »und sehr wirkungsvoll, wie Sie gleich feststellen werden!«
»Darf ich fragen, warum Sie meine bescheidene Wenigkeit umbringen wollen, Madam!«
»Weil Sie mich kennen! Und dagegen habe ich etwas!«
»Weil Sie mit den Mördern Mister Gateways Zusammenarbeiten!«
»In etwa!« sagte sie kühl, »aber das alles wird Sie bald nicht mehr interessieren.«
»Fürchten – äh – fürchten Sie, Parker oder ich könnte Sie bei der Polizei anzeigen?« brachte Rander sich ins Gespräch, um Parker eine Angriffschance zu geben.
»Ich fürchte Ihre Hartnäckigkeit«, erwiderte sie, ohne Parker aus den Augen zu lassen, »inzwischen weiß ich nämlich, wer Sie sind. Und ein unnötiges Risiko gehe ich niemals ein!«
»Sie scheinen sich in gewissen Branchen äußerst gut auszukennen, Madam.«
»Ich bin auf jeden Fall keine Anfängerin mehr«, erwiderte sie lächelnd, um dann abzudrücken.
Der Schuß klang noch nicht einmal besonders laut. Parker zuckte zusammen, blieb aber stehen.
Sie schoß erneut, ohne den Butler aber zu beeindrucken. Darüber vergaß sie Rander, der ohne Rücksicht auf Verluste um den Schreibtisch herumlief, um sich auf Jill Mancini zu stürzen.
Ein dritter Schuß.
Parker lächelte und ging langsam auf Jill zu, die zurückwich, irgendwelche sinnlosen Worte stammelte und die Augen weit aufriß.
Sie merkte kaum, daß Rander ihr die Zigarettenpackung aus der Hand schlug. Sie starrte den Butler an, der jetzt das Tablett mit dem Drink absetzte.
Es waren die scheußlichen Kopfschmerzen, die Mel aufwachen ließen.
Er fuhr sich stöhnend über die Stirn, hüstelte und wollte sich aufrichten. Er zuckte zurück, als sein Kopf an einen Gegenstand stieß.
Nun war er augenblicklich hellwach.
Seine Hände tasteten verzweifelt umher und erfühlten seinen Partner Joe, aber auch die Kistenwände, die sie einschlossen.
»Joe … Joe … wach’ auf!« Er rüttelte und schüttelte seinen Kumpan, der leise stöhnte, dann aber sehr schnell zu sich kam und sich ebenfalls den Kopf rammte.
»Der Teufel ist los, Joe«, sagte Mel, »wir stecken in einer Transportkiste!«
»Waaas?«
»Wir stecken in ’ner Transportkiste. Fühl’ doch selbst!«
»Tatsächlich!« murmelte Joe beeindruckt, »was soll das heißen?«
»Keine Ahnung!«
»Aber wer hat uns da reingesteckt?«
»Wahrscheinlich dieser verdammte Butler. Er hat uns mit irgend ’nem Giftgas eingeschläfert und dann verpackt.«
»Mann, Mel. Wir fahren ja.«
»Hiiilfe!« schrie Mel sofort, »Hiiilfe! Hört doch, Jungens! Hiiilfe!«
Keine Antwort, aber dafür das typische Schaltgeräusch eines schweren Lastwagens. Dann ein Rumpeln, ein schriller Pfiff einer Lokomotive.
Das Rütteln und Schütteln wurde weicher und ging über in ein schaukelndes Rollen.
»Der hat uns auf ’n Truck verladen«, sagte Mel verzweifelt.
»Du meinst, wir schaukeln auf ’nem Lastwagen durch die Gegend?«
»Klar. Hörst du doch!«
»Und wohin mag’s gehen?«
»Weiß ich doch nicht! Los, wir müssen hier raus, bevor wir quer durch die Staaten transportiert werden! Wir müssen uns mit den Schultern hochstemmen.«
Sie rackerten sich ab und wuchteten sich mit Vereinten Kräften gegen den Kistendeckel. Sie gerieten in Schweiß, ins Keuchen, sie gönnten sich kaum Ruhe und ließen sich schließlich doch fast entkräftet und atemlos zurücksinken.
»Nichts zu machen«, sagte Mel keuchend.
»Wie einzementiert«, fügte Joe hinzu. Er schrak zusammen, als die Hupe des Lasters, auf dem sie sich befanden, einige Male heiser röhrte.
»Wir müssen’s gleich noch mal versuchen«, sagte Mel.
»Hat doch keinen Sinn«, meinte Joe apathisch, »der hat genau gewußt, was er will. Und auf der Ladefläche hört uns kein Mensch.«
»Dieser blöde Hondal«, regte sich Mel plötzlich auf und parodierte ihn, »ich hör ihn noch, wie er gesagt hat: ›Zeigt, daß eure Pechsträhne beendet ist!‹ Der hat gut reden!«
»Dem werde ich was erzählen, wenn wir hier erst mal wieder raus sind«, schimpfte Joe, »ich will dir mal was sagen, Mel, wir hätten uns erst mal mit Stonewell unterhalten sollen, bevor wir losfuhren. Vielleicht ist das überhaupt der neue Mann.«
»Wie kommen wir hier raus?« fragte Mel gereizt, »andere Sorgen habe ich im Moment nicht. Hoffentlich fährt der Truck nicht rüber nach New York. Da sind sie nämlich besonders scharf auf mich!«
Mel und Joe redeten, um sich die Zeit zu vertreiben. Sie packten Interna aus, die ihre Gang betrafen und hatten keine Ahnung, wo sie sich befanden.
Hätten sie es auch nur andeutungsweise gewußt, sie wären aus dem Staunen sicher nicht mehr herausgekommen.
»Sie sollten einen kleinen Schluck trinken«, sagte Parker zu Jill Mancini, »Ihnen wird danach sicher besser werden.«
Jill schluchzte СКАЧАТЬ