Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 10 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740951436

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СКАЧАТЬ Bankdirektor, wenn ich groß bin. Dann schaffe ich das blöde Geld ab, und du brauchst nicht mehr zu rechnen.«

      »Spinner!« Abfällig pustete Kai die Luft aus den Wangen. »Also, was hast du denn für ein wichtiges Problem?«

      »Es ist wegen dieser Verkäuferin in dem Schuhladen. Die uns die Zauberschuhe verkauft hat.«

      »Ja, und? Was ist mit ihr?«

      »Wie findest du sie?«

      »Die war irgendwie cool. Ich hatte wirklich geglaubt, sie kann zaubern.«

      »Meinst du?« Martin blickte Kai fragend an.

      »Na ja, ist doch Quatsch. Aber irgendwie unheimlich war es doch da hinten in diesem dunklen Lager. Und als die Schuhe so leuchteten, da dachte ich…«

      »Ob sie eine Fee ist?«

      »Eine Fee? So etwas gibt es doch nur im Märchen.« Kai winkte ab und konzentrierte sich wieder auf seine Rechenaufgabe. Plötzlich stutzte er. »Wie kommst du denn darauf?«

      Martins Ohren röteten sich, und daran erkannte Kai, daß etwas Ernsthaftes in seinem kleinen Bruder vorging.

      »Ich war bei ihr«, gab Martin etwas kleinlaut zu.

      »Du warst bei ihr? Im Schuhgeschäft?«

      Martin nickte, und seine Ohren röteten sich etwas mehr.

      »Ja, warum denn?« fragte Kai entgeistert.

      »Ich wollte sie einfach wiedersehen. Ich wollte herausfinden, ob sie vielleicht doch eine Fee ist.«

      Kai starrte seinen Bruder mit offenem Mund an. »Und was hat sie gesagt? Hat sie gezaubert?«

      »Nein, nein! Sie hat mich nur allerhand gefragt. Und sie hat mir zu essen gegeben.«

      »Zu essen?«

      »Hm, ihr Pausenbrot. Es hat gut geschmeckt.«

      »Aber du bekommst doch jeden Tag ein Pausenbrot mit in die Schule. Und Tante Friedel kocht Mittagessen. Warum gibt sie dir ihr Pausenbrot?«

      »Weil sie nett ist. Sag mal, essen Feen Brote? Ich dachte immer, eine Fee braucht nichts zu essen.«

      »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, daß sie eine Fee ist. Aber so richtig sicher bin ich mir nicht. Weißt

      du, als wir mit ihr da allein in dem dunklen Zimmer standen, da hatte ich das Gefühl, daß sie genau weiß, was wir uns wünschen.«

      »Eine gute Fee erfüllt doch Wünsche, nicht wahr? Und sie hat unseren Wunsch nach ganz besonderen Schuhen erfüllt.«

      »Kann sein. Ja, irgendwie hat sie das. Und ich fand sie wirklich sehr nett.«

      »Hm.« Wieder kaute Martin auf seinem Federhalter. »Ob sie noch einmal einen Wunsch erfüllen würde?«

      »Wie kommst du denn darauf? Wünschst du dir noch ein Paar Schuhe?«

      Martin schüttelte den Kopf und starrte zur Decke. »Nein, etwas viel Größeres und Schöneres.«

      *

      Die Sonne strahlte golden am wolkenlos blauen Spätsommerhimmel. Auch Kathrin trug ein hübsches lindgrünes Sommerkleid mit zartgelbem Blütenmuster. Über die Schultern hatte sie sich einen breiten Häkelschal geworfen. In der Hand hielt sie einen kleinen Weidenkorb mit einer Schüssel und Obst. Sie hatte einen bunten Salat aus Mais, Radieschen, roten Bohnen, Gurke und Kräutern bereitet, ihr Beitrag zum Picknick. Sie stand wartend vor ihrem Haus und blickte sich suchend um. Wenn sie wüßte, was Peter Kilian für einen Wagen fuhr. Ein wenig aufgeregt war sie schon. Ob er eine nette Frau hat? Bestimmt, denn er war auch ein netter Mann, ein sehr netter…

      Ein großer silbergrauer Wagen hielt am Straßenrand, und hinter der getönten Scheibe erkannte sie schemenhaft Martins lachendes Gesicht. Kathrin winkte. Die Beifahrertür öffnete sich, und Kathrin beugte sich herunter. Zu ihrer Überraschung war der Beifahrersitz leer. Sie blickte in Peter Kilians strahlend blaue Augen, die mit dem Sommerhimmel zu konkurrieren schienen. Er hatte sich herübergebeugt und die Beifahrertür geöffnet.

      »Ich hoffe, Sie warten noch nicht zu lange. Es ist schlimmer, als einen Sack Flöhe zu hüten, wenn ich die Kinder zusammentrommeln muß.« Er lachte und machte eine einladende Handbewegung. Irritiert blickte Kathrin in den Wagen. Auf der Rückbank saßen Kai und Martin, die beide über das ganze Gesicht strahlten, und zwischen ihnen – ein etwa zweijähriges Mädchen in einem Kindersitz. Die Kleine blickte sie ernst und stumm an. Sie trug eine dünne Stoffmütze mit einem Rüschenrand, und ihre blauen Augen wurden von langen dunklen Wimpern umrahmt. Sie hatte niedliche Pausbäckchen und einen süßen Schmollmund. Nur der ernste Gesichtsausdruck paßte nicht zu ihrer anrührend kindlichen Erscheinung.

      »Na, hallo, wer bist du denn?« versuchte Kathrin ihre Überraschung zu überspielen.

      »Das ist unsere Schwester Jenny. Ist sie nicht süß?« Martin hopste aufgeregt auf dem Rücksitz herum.

      »Wirklich, eine ganz entzückende junge Dame.« Kathrin setzte sich auf den Beifahrersitz und zog die Wagentür zu. Das war in der Tat eine Überraschung. Noch wußte sie nicht, was sie von all dem halten sollte. Dann schwieg sie erwartungsvoll.

      Peter Kilian startete den Wagen. Sie fuhren aus der Stadt hinaus, zwischen abgeernteten Getreidefeldern und sich langsam herbstbunt färbenden Wäldern entlang bis an einen kleinen See. Dort parkten sie den Wagen, holten Decken und Körbe aus dem Kofferraum und richteten sich am Ufer des Sees ein. Kathrin stellte ihren Korb dazu.

      »Was ist da drin?« wollte Kai wissen.

      »Natürlich etwas zu essen. Ich hoffe, es schmeckt euch.«

      »Natürlich schmeckt es uns!« versicherte Martin.

      Kathrin lachte. »Aber du hast doch noch gar nicht gekostet.«

      »Ich weiß es trotzdem. Alles, was du tust, ist gut.«

      Peter Kilian senkte schnell den Kopf und verbarg ein Lächeln.

      Kai stieß Kathrin mit dem Ellenbogen an. »Ich glaube, der ist verknallt in dich«, meinte er mit altkluger Miene.

      »Donnerwetter!« Kathrin mußte schmunzeln. »Darauf kann ich mir etwas einbilden. Sonst übersehen mich die Männer immer. Aber ich bin wirklich geehrt, Martin.«

      Martin bekam knallrote Ohren, aber er blickte Kathrin offen ins Gesicht. »Ich bin zwar noch klein, aber wenn du auf mich wartest, bis ich groß bin…«

      »Das ließe sich vielleicht einrichten«, erwiderte Kathrin. »Dann mußt du aber schnell wachsen. Und dazu braucht man eine ordentliche Mahlzeit.«

      »Das denke ich auch«, warf Peter Kilian ein. »Und nun wollen wir doch einmal schauen, was da alles für herrliche Köstlichkeiten in den Körben und Schüsseln auf uns warten. Ich habe schon einen gewaltigen Hunger.«

      »Ich auch! Ich auch!« riefen die Kinder durcheinander. Jenny setzte sich neben ihren Papa auf die Decke. Kathrin betrachtete sie. Jenny war ein kleiner Wonneproppen, und Kathrin war geneigt, sie in die СКАЧАТЬ