Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa Simon
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Название: Mami Staffel 10 – Familienroman

Автор: Lisa Simon

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740951436

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СКАЧАТЬ noch diese wunderschönen Schuhe an elegante Damen mit viel Geld verkaufen…

      Der melodische Klang des Türgongs riß sie aus ihren Träumen. Gleichzeitig hörte sie zwei aufgeregte Kinderstimmen, die sich gegenseitig zu übertönen versuchten. Stirnrunzelnd wandte sich Kathrin um. Der hochgewachsene Mann mit dem dunkelblonden Haar hob abwehrend die Hände, als müsse er sich gegen einen Schwarm wilder Bienen schützen.

      »Bitte, Paps, du hast uns versprochen, daß wir diesmal selbst wählen können.«

      »Jawohl, ich bin Zeuge«, krähte der kleinere der beiden etwa sechs und acht Jahre alten Buben. »Ich habe mir schon im Schaufenster welche ausgesucht.«

      »Der Jens aus meiner Klasse hat auch solche Leucht-Turnschuhe, die sind echt cool. Warum dürfen wir nicht soetwas haben? Bitte, Paps, im Winter haben wir auch die ollen dunklen Stiefel genommen, die du uns gekauft hast. Jetzt will ich wählen.«

      »Ich will aber auch wählen!« schrie der kleinere Junge dazwischen.

      »Du bist still, Martin, ich bin der ältere!« herrschte der größere den kleinen an.

      »Jetzt ist Schluß!« sprach der Vater ein Machtwort und lächelte gleichzeitig verlegen zu Kathrin. Diese hatte erstaunt und schweigend dem lauten Streit zugehört. Nun trat sie einen Schritt vor. Kann ich Ihnen helfen?« fragte sie den Mann.

      »Ich hoffe es, ich hoffe es!« stöhnte er. »Ich suche…«

      »Wir wollen Leucht-Turnschuhe!« fiel der ältere Junge seinem Vater ins Wort.

      »Kai, jetzt ist es genug!« Entnervt winkte der Mann mit dem Arm, als müsse er einen dicken Vorhang beiseite schieben. Kathrin zwinkerte ihm schmunzelnd zu und legte begütigend ihre Arme um die Schultern der Jungs.

      »Nicht, wer am lautesten schreit, ist der Sieger«, sagte sie. »Wir sind nämlich nicht auf dem Fischmarkt, sondern in einem Schuhgeschäft. Zum Schuhkauf braucht man Zeit und Ruhe…«

      »… die ich beides nicht habe«, warf der geplagte Vater ein.

      »Wie wäre es, wenn sich euer Papa eine schöne Tasse heißen Kaffee genehmigt, den es im Wartebereich gibt, und wir suchen uns ganz in Ruhe ein Paar Schuhe aus, die ihr dem Papa dann vorführen könnt?«

      Verblüfft schwiegen die drei und nickten. Während der Vater der beiden etwas zögernd hinüber zu den einladenden Polstersesseln ging, wo auch ein Kaffeeautomat stand, führte Kathrin Kai und Martin zwischen die Regalreihen.

      »Soso, Leucht-Turnschuhe müssen es unbedingt sein«, sagte sie. »Ihr meint sicher diese, die hinten aufleuchten, wenn man auftritt?«

      »Jaaa!« antworteten die Jungs wie aus einem Mund.

      »Und warum unbedingt Leucht-Turnschuhe?«

      »Damit man im Dunkeln gut erkannt wird«, erwiderte Kai.

      »Aha! Das leuchtet mir ein. Aber das ist doch nicht der einzige Grund.«

      »Die sind einfach cool«, rief Kai und Martin nickte. »Ja, die sind cool«, echote er.

      »Und bei wem habt ihr diese Schuhe gesehen?« wollte Kathrin wissen.

      »Bei dem Jens aus meiner Klasse. Seit er diese Schuhe trägt, ist er der King. Alle wollen nur mit ihm zusammen sein. Sie laufen dann neben ihm her, wenn er beim Laufen blinkt. Das ist geil!«

      »Ja, das ist geil«, wiederholte der kleine Martin.

      Kathrin unterdrückte ein Schmunzeln. »Und was ist an dem Jens noch dran, wenn er die Schuhe ausgezogen hat?«

      Die beiden Jungs blickten verständnislos zu ihr auf.

      »Was ist, wenn er diese Schuhe nicht trägt, weil sie kaputt gegangen sind? Hat er dann noch so viele Freunde? Ist denn der Jens auch sonst so ein cooler Typ?«

      Kai schob die Unterlippe vor und zuckte mit den Schultern.

      »Eigentlich nicht«, gab er etwas kleinlaut zu.

      »Das heißt, er hat seine angeblichen Freunde nur wegen dieser albernen Turnschuhe? Ist das nicht ein bißchen wenig?«

      »Na ja«, etwas unbehaglich trat Kai von einem Fuß auf den anderen. »Kann sein.«

      »Ich denke, das ist so. Aber Freunde gewinnt man mit dem Herzen, nicht mit albernen Turnschuhen.«

      »Ich habe mir schon lange solche Schuhe gewünscht«, wagte Martin einzuwenden. »Ich bin doch noch so klein und werde morgens im Dunkeln nicht gesehen.«

      »Oh, vielleicht kann ich trotzdem eurem Wunsch entsprechen. Schauen wir doch mal, was es alles in den Wunderkartons so zu entdecken gibt.« Kathrin setzte eine geheimnisvolle Miene auf und senkte die Stimme.

      »Ja, hast du denn solche Schuhe für uns?« fragte Martin flüsternd und blickte sich scheu um.

      »Vielleicht, wenn ich mal ganz im hintersten Winkel suche, dann finde ich möglicherweise diese Zauberschuhe, die mir einmal dieser geheimnisvolle Mann verkauft hat, der behauptete, er sei ein ganz berühmter Magier.«

      Martin starrte Kathrin voller Ehrfurcht an, Kai schüttelte den Kopf. »Ist doch jetzt Quatsch, oder wie?«

      »Nein, ganz bestimmt nicht. Warum sollte ich euch Märchen erzählen? Auch in einem Schuhladen geschehen manchmal seltsame Dinge. Wenn ich euch erzählen würde…« Kathrin kletterte auf die Leiter und wühlte im obersten Regalfach des Schuhlagers. Beeindruckt blickten sich die Jungs um. »Wo sind sie denn nur… ich hatte sie doch… Moment mal… na, bitte, wußte ich es doch!«

      Triumphierend zog Kathrin zwei Kartons hervor. Neugierig reckten die Jungs die Hälse, während Kathrin von der Leiter herunter kletterte. Sie öffnete die Deckel. Enttäuscht blickten die Kinder auf zwei Paar blaue Ledersportschuhe mit hellen Streifen.

      »Was ist daran so Besonderes?« wollte Kai wissen.

      »Es sind Leuchtschuhe«, antwortete Kathrin.

      »Niemals!« Kai winkte geringschätzig ab.

      »Niemals!« echote Martin.

      »So? Ihr glaubt mir nicht?« Die Kinder schüttelten entschlossen die Köpfe. »Dann will ich es euch beweisen.« Kathrin knipste eine kleine Lampe an, die nun das fensterlose Lager erhellte. Dann zog sie den Vorhang zu, der das Lager von der Verkaufsabteilung trennte. »Und nun paßt mal gut auf!« Sie drückte den kleinen Knopf der Lampe und das Licht erlosch. Im Lager wurde es dunkel. Erschrocken faßte Martin nach Kais Hand. Auf dem Tisch aber leuchteten plötzlich die hellen Streifen der Schuhe in einem fast unwirklichen Schein.

      »Was ist denn das?« flüsterte Martin.

      »Das sind Reflektoren«, erklärte Kai altklug.

      »Irrtum, junger Mann, Reflektoren werfen nur Licht zurück, mit dem sie angestrahlt werden, so wie die Rückstrahler am Fahrrad. Diese Streifen leuchten auch ohne Licht. Sie fangen das Licht ein, speichern es und leuchten im Dunkeln.«

      »Eh, cool!« Kais Stimme klang begeistert.

      »Cool«, СКАЧАТЬ