Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740971366

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      *

      Agatha Simpson stand in der Dunkelheit des Treppenhauses und wartete freudig auf ihren Einsatz.

      Sie hatte die Geräusche oben in der Wohnung richtig gedeutet und wollte ihren Pompadour in Aktion treten lassen. Dabei dachte sie vor allem an den darin befindlichen »Glücksbringer«, der schon manchen Flüchtling gestoppt hatte.

      Die Detektivin hörte mit großem Wohlgefallen die hastigen Schritte, die ihrerseits die Treppe strapazierten, und hielt ihren Pompadour schleuderbereit in der Hand. Lady Simpson, obwohl schon ein wenig in den Jahren, wie sie es gern ausdrückte, war in ihrer Jugendzeit eine bekannte Sportlerin gewesen, die man um ein Haar sogar fürs britische Empire zur Olympiade geschickt hätte. Sie wußte also gut mit sportlichen Geräten umzugehen und freute sich ehrlich darauf, die Effektivität ihres Glücksbringers zu beweisen.

      Die Lichtverhältnisse im Korridor waren nicht besonders gut.

      Lady Simpson sah einen Schatten im Gang und zögerte nicht länger. Der Pompadour, der so harmlos aussah, wirbelte durch die Luft und landete mit dumpfem Aufprall auf dem Hinterkopf des Flüchtenden.

      Daß es sich jedoch keineswegs um den Hinterkopf handelte, schon gar nicht um den Flüchtenden, das bemerkte Agatha Simpson erst später, als sie ihre Beute besichtigte. Der Mann, der auf dem Boden lag, kam ihr bekannt vor. Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es sich um einen gewissen Superintendenten Needle handelte, dessen Stirn sie getroffen hatte.

      Die Detektivin hatte keine Zeit, ihr Bedauern in irgendeiner Form auszudrücken, da sie schnelle Schritte hörte. Sie war aber zu dem Schluß gekommen, daß sie sich geirrt haben mußte. Hastig nahm sie ihren Pompadour hoch und tat sehr besorgt, als sie eine Polizeiuniform erkannte, die samt Träger durch die Haustür eilte.

      »Sie lassen sich aber viel Zeit«, rief sie dem Sergeant gespielt grimmig zu. »Haben Sie den Täter wenigstens erwischt?«

      »Nicht direkt, Madam«, entschuldigte sich der verwirrte Sergeant nervös und sah bestürzt auf seinen Vorgesetzten, der die ersten Wehlaute von sich gab. »Eigentlich habe ich überhaupt nichts gesehen. Glaube ich wenigstens.«

      »Und für so was zahle ich meine Steuern«, beschwerte sich Lady Simpson kopfschüttelnd. »Der Täter ist doch aus dem Haus gekommen.«

      Kaum hatte die streitbare Dame diese Behauptung aufgestellt, als man aus dem Stock über ihr einen entsetzten Aufschrei hörte. Der Sergeant verzichtete darauf, sich näher mit seinem Vorgesetzten zu befassen und stürmte nach oben. Needle richtet sich inzwischen auf – endgültig aufgeweckt durch den spitzen Schrei – und massierte sich die schmerzende Stirn.

      »Haben Sie sich nicht so«, raunzte Lady Simpson.

      »Mein Kopf«, ächzte der Superintendent und stand mühsam auf. »Ich muß von einem auskeilenden Pferd erwischt worden sein.«

      »Sie können froh sein, Mister Needle, daß dieses Pferd keine edlen Teile getroffen hat«, stellte Lady Simpson fest. »Nun reißen Sie sich mal zusammen, junger Mann, Sie sind doch kein wehleidiges Kind mehr!«

      »Ich bin niedergeschlagen worden«, erinnerte sich der Superintendent und musterte seine Kontrahentin mißtrauisch.

      »Haben Sie wenigstens den Täter erkannt?« wollte Lady Simpson verständlicherweise wissen.

      »Nichts«, sagte Needle und schüttelte vorsichtig den Kopf. »Es traf mich ohne jede Vorbereitung.«

      »Das muß der Vampir gewesen sein.«

      »Sind Sie sicher, Mylady?«

      »Wer sonst?« fragte Agatha Simpson zurück, »oder wollen Sie etwa mich verdächtigen? Mich, eine arme, alte und äußerst schwache Frau?«

      »Natürlich nicht, Mylady«, gab Needle zurück. »Wo sind Sie denn gewesen? Wie kommen Sie überhaupt hierher?«

      »Haben Sie vergessen, daß Mister Parker und ich mich um die kleine May Purgess kümmern?«

      »Richtig, sie hat geschrien, das konnte man bis auf die Straße hören.«

      »Ihr ist nichts passiert«, beruhigte sie Needle, der automatisch zur Treppe wanken wollte, was ihm wegen seiner unsicheren Beine nicht so recht gelang. »Mister Parker und Miß Porter haben sich der Schauspielerin bereits angenommen.«

      »Wenn ich nur wüßte, wer mich niedergeschlagen hat«, sinnierte Needle halblaut und warf der älteren Dame erneut einen prüfenden und zugleich mißtrauischen Blick zu.

      »Der Vampir, an den Sie nicht glauben«, wiederholte Lady Simpson. »Hoffentlich sind Sie jetzt überzeugt, Superintendent. Fassen Sie nach der Stirnbeule, das beseitigt jeden Zweifel!«

      »So groß wie ein Taubenei«, stellte Needle fest, nachdem er auf den Vorschlag der resoluten Dame eingegangen war. »Dieser Vampir muß einen Hammer benutzt haben!«

      »Nun übertreiben Sie nicht schamlos«, entgegnete Agatha Simpson. »Sehen Sie sich in Zukunft etwas besser vor, Superintendent. Sie scheinen von Natur aus ein wenig leichtsinnig zu sein.«

      »Und Sie scheinen sich über mein Mißgeschick zu freuen, oder?«

      »Ich bedaure es nicht gerade übermäßig«, erwiderte Lady Simpson, »machen Sie sich nichts daraus!«

      »Wie geht es Miß Purgess?« fragte Needle, als Parker auf der Treppe erschien. Da das Licht im Treppenhaus eingeschaltet war, kam es zu keinen weiteren Mißdeutungen.

      »Ausgezeichnet, Sir«, antwortete der Butler und lüftete seine schwarze Melone. »Sie können völlig beruhigt sein.«

      »Ich möchte sie sofort sprechen.« Needle fingerte nach der dicken Beule auf seiner Stirn, war ansonsten aber wieder fit.

      »Das wird sich nicht umgehend machen lassen«, erklärte der Butler, »Miß May Purgess befindet sich in Lady Simpsons Stadthaus und dürfte schlafen.«

      »Ich – ich verstehe kein Wort. Mister Parker! Was soll das heißen?«

      »Das Pferd scheint sie doch recht empfindlich erwischt zu haben«, schickte Agatha Simpson voraus. »Natürlich haben wir das verfolgte Mädchen sicher untergebracht und dem Vampir ein Double vorgesetzt. Was halten Sie davon, wenn Sie bei uns ein paar Nachhilfestunden nehmen? Den Behörden sind wir immer gern gefällig, nicht wahr, Mister Parker?«

      *

      »Wenn Mylady gestatten, möchte ich mir die Freiheit nehmen, einige Fakten zu bündeln«, sagte der Butler eine Stunde später, als man sich wieder im Stadthaus seiner Herrin befand. Zusätzlich zu Kathy Porter, Agatha Simpson und Parker war noch die Schauspielerin May Purgess anwesend, die sich ängstlich zurückhielt. Sie hatte schließlich erfahren, daß der Vampir tatsächlich sie ins Jenseits befördern wollte.

      »Dann fassen Sie sich aber möglichst kurz«, fuhr Lady Simpson ihren Butler an. »Ich möchte schließlich noch ein paar Stunden schlafen.«

      »Mylady können sich voll und ganz darauf verlassen, daß ich mich bemühen werde, die Dinge möglichst konzentriert zu umreißen.«

      »Dann tun Sie’s doch endlich!« Sie sah ihn grimmig an, denn sie wußte um Parkers barocke СКАЧАТЬ