Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740971366

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СКАЧАТЬ auch sehr hoffen«, antwortete Parkers Herrin. »Zur Erholung bin ich schließlich nicht hierher nach Schottland gefahren. Übrigens sehen Sie doch, Mr. Parker, der Lieferwagen fährt los. Ich frage mich, warum Sie ihn nicht schrottreif gemacht haben. Wenn man etwas tut, soll man es immer ganz tun. Nehmen Sie endlich mal den Rat einer erfahrenen Frau an!«

      *

      Die junge Dame mit dem tizianroten Haar hatte sich Norman Cartys Morris ausgeliehen und sah sich vom Wagen aus die kleine Fischerstadt an. Sie blieb etwa eine halbe Stunde lang am Hafen und fuhr anschließend auf das Hochplateau, wo die Raffinerie und die Öltanks gebaut wurden.

      Es handelte sich um eine geradezu gigantische Baustelle. Die Konturen der geplanten Anlagen waren bereits recht gut zu erkennen. Zwei der insgesamt acht riesigen Öltanks wuchsen bereits aus dem Boden. Hohe Erdwälle trennten die Tanks voneinander.

      Die Integrieranlage war zu einem guten Drittel bereits fertig.

      Auf den beiden Baustellen herrschte ein Gewimmel, das für den Laien chaotisch wirkte. Schwere Baumaschinen und Kräne waren in ununterbrochener Bewegung. Die einstmals ruhige Heidelandschaft veränderte radikal ihr Gesicht.

      Die Wohnbaracken der Arbeiter standen in einer windgeschützten Bodensenke. Es handelte sich um eine kleine Stadt, die eingezäunt war. Es gab eine Art Privatpolizei, die diese Baracken, aber auch die Baustellen bewachte. Diese Männer kurvten in Jeeps herum und erschienen überall dort, wo man sie nicht erwartete.

      Jane Wells sah das alles von der Küstenstraße aus und fuhr dann weiter in Richtung Norden. Nach einer halben Stunde befand sie sich genau an jener Stelle, wo die Seejungfrauen gesehen worden waren. Jane Wells schien von diesen Dingen aber nicht die Spur zu wissen. Sie nahm ein Badetuch aus dem Wagen und stieg dann über den schmalen Pfad hinunter zum Strandstreifen.

      Buddy Fragers Leiche war von der anonym verständigten Polizei bereits am frühen Morgen abgeholt worden. Der Strandstreifen lag wieder einsam und verlassen. Hier schien sich nie eine schreckliche Tragödie abgespielt zu haben.

      Jane Wells suchte einen geeigneten Platz, breitete dort das Badetuch aus und streifte sich ungeniert ihre Jeans ab. Sie konnte wirklich davon ausgehen, daß sie hier nicht beobachtet wurde. Einen abgelegeneren Küstenstreifen hätte man sich kaum vorstellen können.

      Den engen Jeans folgte die leichte Bluse.

      Jane Wells, nur noch mit knappem Slip und BH bekleidet, legte sich bäuchlings auf die Decke, räkelte sich zurecht und ließ sich von der warmen Morgensonne bescheinen. Es herrschte sehr gutes Wetter. Die See war ruhig und donnerte nicht wie üblich gegen die Klippen.

      Es dauerte nur wenige Minuten, bis die junge Frau sich wieder aufrichtete.

      Nach einem prüfenden Blick in die Runde löste sie nun auch noch den BH. Argloser konnte kaum ein Mensch sein. Sie fühlte sich hier unten offensichtlich vollkommen sicher. Sie lag dann auf dem Rücken und war die reinste Augenweide.

      Jane schien eingeschlafen zu sein, denn sie reagierte nicht, als ein paar kleine Steine über den steilen Pfad nach unten kullerten. Weich und entspannt lag sie dort auf dem glatten Felsen und badete in der Sonne. Erst als jemand sich räusperte, fuhr sie hoch und richtete sich auf.

      Der Mann war vielleicht fünfunddreißig Jahre alt, eins achtundsiebzig groß und schlank. Er trug einen Jeansanzug. Sein Gesicht war gut geschnitten. Die Augen spiegelten allerdings eine gewisse Kälte.

      »Sie müssen gute Nerven haben«, sagte der Mann und sah auf Jane Wells hinunter.

      »Ich glaube schon«, erwiderte die Tizianrote und griff lässig nach ihrer Bluse. Der Blick des Mannes machte ihr nichts aus. Sie legte sich die Bluse nur locker über die Schulter und kreuzte die Arme.

      »Wissen Sie nicht, was hier alles passiert ist?« forschte der Mann.

      Er ließ sich mit gekreuzten Beinen vor Jane nieder.

      »Sie werden es mir gleich sagen.«

      Jane Wells sah gelangweilt an ihm vorbei hinaus auf die See.

      »Hier sollen sich angeblich Seejungfrauen herumtreiben.«

      »Wie schön«, meinte Jane Wells desinteressiert.

      »Hier sind bisher drei Männer umgekommen!«

      »Und die wurden natürlich von Ihren Seejungfrauen ertränkt, nicht wahr?« Jane Wells lächelte flüchtig. Sie schien dem Mann nicht ein einziges Wort zu glauben.

      »Sie brachen sich das Genick«, redete der Mann weiter, »die Polizei steht vor einem Rätsel.«

      »Was wollen Sie eigentlich?« erkundigte sich Jane Wells etwas energischer.

      »Sie warnen, Madam«, erwiderte der Mann eindringlich, »hier an der Küste ist es nicht ganz geheuer.«

      »Also gut, ich werde gleich schreien«, versprach sie ihm ironisch. »Sind Sie jetzt zufrieden?«

      Sie hatte den Satz kaum beendet, als dicht neben ihr zwei recht ansehnliche Steintrümmer aufklatschten und auseinander spritzten Für den Bruchteil einer Sekunde blieb Jane Wells wie angewurzelt sitzen, doch dann sprang sie auf und landete wahrscheinlich gegen ihren Willen an der breiten Brust des Mannes.

      »Hallo«, sagte er sehr ruhig, »also doch Nerven?«

      »Scheren Sie sich zum Teufel«, fuhr Jane Wells ihn an und drückte sich von seiner breiten Brust ab. »Man wird ja wohl noch erschrecken dürfen, oder?«

      Sie fuhr erneut zusammen, als weitere Steinbrocken unten auf den Strandstreifen fielen. Doch diesmal landete sie nicht an der Brust des Mannes. Sie drehte ihm den nackten Rücken zu und sah hinauf in die Klippen.

      »Da oben muß doch einer rumturnen«, sagte sie nachdenklich, »warum macht er sich nicht bemerkbar?«

      »Vielleicht sind’s die Seejungfrauen«, antwortete der Mann.

      »Unsinn«, sagte Jane und wandte sich ihm wieder zu. »Da will uns jemand erschrecken.«

      »Ich denke, wir sollten rauf zur Straße gehen«, schlug er vor. Sein Gesicht war gespannt, die Augen wirkten noch kühler. Unmittelbar danach riß er die junge Frau an sich und warf sich mit ihr hinter einen Felsklotz.

      Bevor Jane Wells protestieren konnte, prasselten um sie herum faustgroße Steinbrocken. Eine Lawine schien sich oben am Rand der Klippen gelöst zu haben.

      »Das ist kein Zufall«, sagte Jane Wells.

      »Der Weg nach oben dürfte für uns gesperrt sein«, antwortete er nachdenklich.

      »Deshalb können Sie trotzdem Ihre Hand von meiner Brust nehmen«, gab Jane Wells zurück. Ihre Stimme klang schon wieder fest und sicher.

      »’Entschuldigung«, sagte er lächelnd, »können Sie schwimmen? Ich schlage vor, wir setzen uns durch die Brandung ab.«

      Sie hatten keine andere Möglichkeit.

      Immer wieder landeten Steinbrocken auf dem Sandstreifen und platzten hier splitternd auseinander. Es war ganz eindeutig, daß oben in den Klippen Menschen waren, die wohl selbst vor einem weiteren Mord nicht zurückschreckten.

      Eine СКАЧАТЬ