Название: Mountain Darkness – befreit mich aus der Dunkelheit
Автор: Vanessa Vale
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Wild Mountain Men
isbn: 9783969446768
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„Ma’am, wie lautet Ihre Adresse?“
Ich nannte sie ihr und beantwortete anschließend all die Fragen, die sie in ihrer effizienten Stimme auf mich abfeuerte. Ich blieb bei ihr in der Leitung, bis ich die Sirene hörte. Daraufhin legte ich auf und rannte nach draußen. Erins Haus war eine Sonderanfertigung mit viel Holz und Glas und mehr Zimmern als eine Person brauchte. Es gehörte zu einer Highend-Enklave von Häusern mit großen Gärten und großartiger Aussicht, die in die Konten der meisten Leute riesengroße Löcher reißen würden, aber nicht in Erins. Sie war eine Mills. Ich rannte barfuß über den kleinen Weg, um dem Feuerwehrwagen und Krankenwagen entgegen zu kommen, die in die kreisrunde Einfahrt gefahren waren und zum Haus zeigten.
„Sind Sie verletzt?“, fragte einer der Rettungssanitäter und musterte mich von Kopf bis Fuß, während die anderen ins Haus eilten.
Ich schüttelte den Kopf. „Es ist… es ist nicht mein Blut. Ich hab sie gefunden.“
Ich folgte ihm zurück ins Haus, wo der andere Rettungssanitäter und drei Feuerwehrmänner vor dem Steinkamin im Wohnzimmer, welches zwei Stockwerke hoch war, standen, aber nichts unternahmen, um Erin zu helfen. Einer sprach in ein Walkie-Talkie, ich achtete jedoch nicht darauf, was er sagte.
Ich blickte hinab auf Erin, die noch immer so neben der Couch lag, wie ich sie zurückgelassen hatte. Die Ersthelfer unternahmen nichts, weil sie wussten, dass sie tot war. Sie sah tot aus, obgleich sie ihre üblichen schwarzen Yogahosen und weißes Tank Top trug. Das Oberteil war auf der rechten Seite mit Blut bespritzt.
„Ma’am, können Sie mir erzählen, was hier passiert ist?“, fragte ein Feuerwehrmann, der meine Erscheinung musterte. „Hatten Sie einen Streit?“
Mein Mund klappte auf. „Was? Nein. Ich… ich bin gerade erst aufgewacht. Ich hab sie so gefunden.“ Ich deutete auf Erin.
„Warum bist du voller Blut?“
Ich wirbelte beim Klang der Stimme herum. Sie gehörte keinem der Ersthelfer, sondern jemand anderem. Jemandem, den ich allein am tiefen Tonfall seiner Worte erkannte.
„Nix“, wisperte ich.
Der Mann, der in meinen nächtlichen Fantasien eine Hauptrolle besaß, stand in all seiner über sechs Fuß großen Pracht vor mir. Er trug Jeans und ein Button-down-Hemd, einen Gürtel mit einer großen Gürtelschnalle, die er beim Rodeo gewonnen hatte, um die Taille. Eine Dienstpistole steckte im Holster an seiner Hüfte direkt neben seiner Marke und direkt daneben war… eine unverkennbare Wölbung.
Ich blinzelte und schaute weg. Gott, meine Mitbewohnerin war tot und ich glotzte auf das beste Stück von Nixon Knight. Aber es war Nix. Alles an ihm war vertraut, als käme ich nach Hause, obwohl ich ihn über ein Jahr nicht gesehen hatte. Obwohl er einer der Gründe war, warum ich Cutthroat verlassen hatte. Obwohl er absolut null Interesse an mir hatte. Das veranlasste mich dazu, den Blick abzuwenden, und trieb mir die Röte in die Wangen. Nicht, weil ich erwischt worden war, sondern aus Scham wegen des letzten Jahres. Meiner verschwendeten Träume. Meiner unerwiderten Liebe.
„Kit“, erwiderte er, streckte seine Hand aus, legte sie auf meine Schulter und beugte sich an der Taille nach vorne, sodass seine dunklen Augen meinen begegneten. „Du bist nicht verletzt?“
Sein Blick war durchdringend, abschätzend und erfasste jeden Zentimeter von mir.
„Nein. Das ist alles von ihr.“ Ich hob meine Hände und ließ sie fallen. „Ich… wollte ihr helfen, aber… aber ich konnte nichts tun. Ich habe 9-1-1 angerufen.“
Ich wollte in seine Arme rennen, dass er mich fest umarmte und dafür sorgte, dass all die schlimmen Dinge verschwanden. Aber er war nicht als Freund hier und auch nicht als ehemaliger fast-fester-Freund. Er arbeitete. Ich war sein Job.
„Ich wusste nicht, dass du wieder in der Stadt bist“, sagte er.
Ich biss auf meine Lippe und drehte den Kopf von seinem prüfenden Blick weg. „Ähm… seit letztem Monat.“
„Du wohnst hier bei Erin?“
„Ja. Ich arbeite mit ihr bei Mills Moments.“ Er sah verwirrt aus. „Ihrem Eventplanungs-Business.“
„Oh. Richtig.“
„Ich war dabei Geld zu sparen, um mir selbst etwas zu mieten. Wir hatten allerdings wirklich viel zu tun, da wir einige kleinere Events ausgerichtet haben – wie beispielsweise die Hochzeit gestern Abend. Doch der Großteil unserer Zeit wurde in letzter Zeit von einem Großkunden beansprucht. Wir kümmern uns nämlich um das Catering, die Partys und Marketing-Events für den neuen Film von Eddie Nickel. Wir hätten uns heute Morgen mit ihm treffen sollen.“
Eddie Nickel war ein berühmter Filmstar, aber besaß ein Haus in Cutthroat. Er hatte zwei Kinder. Shane war ein paar Jahre älter als ich, aber Poppy war in der Highschool in meiner Klasse gewesen. Beide wuchsen hier mit einer Nanny auf, während Eddie in Hollywood war oder an einer Location drehte.
„An einem Sonntag?“
Ich zuckte mit den Achseln. „Sie arbeiten jeden Tag, wenn sie an einer Location drehen.“
„Ich werde ihn von jemandem kontaktieren lassen“, entgegnete er. Offensichtlich würde ich es nicht zu dem Meeting schaffen. Genauso wenig wie Erin. Ich schluckte hart, weil mir bewusst wurde, wie schrecklich das war. Tränen drohten, mir aus den Augen zu kullern, doch ich zwang sie zurück.
Er lief zu Erins Körper, aber nicht zu nahe, ging in die Hocke und erfasste alles. Ich wusste, er sah Dinge, die ich nicht sehen konnte.
Nach einer Minute stand er auf und wandte sich mir zu. „Erzähl mir, was passiert ist.“
„Ich weiß nicht, was ihr passiert ist. Ich… schlief und kam raus, um Kaffee zu machen. Ich fand sie, dann rief ich 9-1-1.“
„Wo ist dein Schlafzimmer?“ Er sah sich in dem Raum um. Die riesige Küche war dem Wohnzimmer angeschlossen und eine gewundene Treppe befand sich neben dem Kamin.
Ich deutete den Flur hinab und zum hinteren Teil des Hauses. „Hinter der Küche. Erins Zimmer ist oben. Der zweite Stock ist im Grunde ein einziges großes Schlafzimmer.“
Er blickte in die Richtung, in die ich gedeutet hatte, und dann wieder zu mir. „Warum bist du voller Blut?“
Ich sah an mir hinab, drehte meine Handflächen nach oben und entdeckte, dass sie vollkommen mit Blut bedeckt waren. Anschließend erzählte ich ihm, dass ich sie auf meinen Schoß gelegt und mich ausgerechnet gefragt hatte, wie sie sich den Kopf angeschlagen hatte. Das war nicht gerade viel und die Ersthelfer hörten schweigend zu. Nur die Stimme, die durch das Walkie-Talkie drang, durchbrach die Stille.
Ich erschauerte und verschränkte die Arme vor der Brust, als mir klar wurde, dass ich vor Nix und fünf anderen Männern in lediglich einem hauchdünnen Tank Top – ohne BH – und kurzen Schlafshorts stand. Als ich nach unten blickte, sah ich, dass sich meine Nippel gegen den dehnbaren Baumwollstoff drängten, doch dann entdeckte ich all das Blut an mir. Die gelbe Farbe war rot gesprenkelt, meine Hände waren davon bedeckt, meine Arme damit beschmiert. Da war sogar etwas Blut auf meinen blau gestreiften Shorts und Schenkeln.
„Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?“
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