Chefarzt Dr. Norden Box 4 – Arztroman. Patricia Vandenberg
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Chefarzt Dr. Norden Box 4 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 4

Название: Chefarzt Dr. Norden Box 4 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Chefarzt Dr. Norden Box

isbn: 9783740970215

isbn:

СКАЧАТЬ

      »Vielen Dank.« Felicitas rang sich ein Lächeln ab. Nicht auszudenken, was passierte, wenn Lammers erfuhr … Nein, daran wollte sie noch nicht einmal denken! Sie klatschte in die Hände. »Dann wollen wir Julius mal in sein Bett verfrachten. Komm, ich helfe dir aus dem Stuhl.«

      Sie wartete, bis der junge Mann das Mobiltelefon aus der Hand gelegt hatte.

      »Kann ich ich nach der Operation wieder Scooter fahren?« fragte er, als Felicitas die Bettdecke über ihn breitete und glatt strich.

      »Mach dir keine Sorgen«, sagte Emil und schüttelte das Kopfkissen aus. Er schickte Fee einen fragenden Blick. »Die Ärzte hier wissen doch, was zu tun ist, oder?«

      »Natürlich wissen wir das.« Sie stand am Bett und dachte kurz nach. »Dr. Steinhilber, Sie waren ein hervorragender Dozent. Einer der besten, die ich hatte. Und jetzt habe ich endlich Gelegenheit, Ihnen zu beweisen, dass auch ich mein Fach beherrsche.« Sie nickte ihm zu, wuschelte Julius durch das Haar und verabschiedete sich in der Hoffnung, Emils offensichtliche Zweifel zum Schweigen gebracht zu haben.

      *

      »Die sind immer noch da drin?« Wie ein werdender Vater wanderte Dr. Norden vor dem Operationssaal auf und ab. »Das gibt’s doch nicht! Es geht um eine Augenoperation. Warum dauert das denn so lange?«

      »Das solltest du den Professor fragen.« Lächelnd deutete Schwester Elena auf Lutz Krug, der eben aus dem Operationssaal trat.

      Die Miene des Kollegen war alles andere als ermutigend. Daniel hielt die Luft an.

      »Was ist? Wie geht es Lenni? Wie ist die OP verlaufen?«

      Der Professor ließ sich Zeit mit einer Antwort. Er zog den Mundschutz vom Gesicht und zupfte die Haube vom Kopf.

      »Tja, was soll ich sagen …« Lutz sah hinüber zum Anästhesisten Klaiber, der ihm gefolgt war. Auch sein Gesicht sprach Bände.

      »Meine Güte!«, rief Dr. Norden händeringend. »Jetzt schaut doch nicht so. Sagt doch etwas!«

      Ein Lächeln zuckte um Lutz Krugs Mundwinkel.

      »Die Patientin lebt noch. Wenn es das ist, was Sie hören wollen.« Er klopfte Daniel auf die Schulter. »Keine Sorge, der Verlauf war optimal. Ich hoffe für Sie, dass wir Lennis schlechte Laune gleich mitentfernt haben.«

      »Das hoffe ich auch«, seufzte Dr. Norden und nahm seine ehemalige Haushälterin im Bett in Empfang. Er brachte sie höchstpersönlich in den Wachraum, stellte ihr Bett an seinen Platz, kontrollierte den Sitz des Pulsoxymeters am Finger und den Fluss des Tropfs.

      »Was machen Sie denn schon wieder hier? Haben Sie keine Arbeit?«, krächzte Lenni. Sie wollte ins gedämpfte Licht blinzeln, das durch die halb heruntergelassenen Jalousien fiel. Vergeblich. Da war etwas in ihrem Gesicht, was dort auf keinen Fall hingehörte. Beim Versuch, die Augen zu betasten, riss sie den Pulsoxymeter vom Finger. Ein durchdringender Alarm ertönte. Rasch beseitigte Daniel das Problem. »Warum kann ich nichts sehen?«, fragte sie eine Oktave höher.

      »Keine Sorge, es ist alles in Ordnung. Professor Krug hat sich lediglich entschlossen, beide Augen gleichzeitig zu operieren, um Sie nicht unnötig großen Belastungen auszusetzen.«

      Es klopfte. Im nächsten Augenblick wurde die Klinke heruntergedrückt. Ein Rascheln ließ Lenni aufhorchen. Schnuppernd hob sie die Nase.

      »Oskar? Mit Blumen?« Die Falten auf ihrem Gesicht glätteten sich.

      Die Zwillinge Jan und Dési, die ältere Schwester Anneka und ihre Mutter schickten sich vielsagende Blicke.

      »Tut uns leid. Wir sind es nur«, bemerkte Fee verschnupft.

      Janni zeigte sich weniger empfindlich.

      »Komm schon, Lenni, das wird schon wieder!« Er beugte sich zu seiner Ersatzomi und drückte ihr einen schmatzenden Kuss auf die Wange.

      »Das werden wir ja sehen. Wann kann ich nach Hause?«

      Daniel Norden machte ein paar Notizen in der Krankenakte.

      »Sie sind ja schon wieder voller Energie. Das ist ein gutes Zeichen.« Der Kugelschreiber kratzte über das Papier. »Aber ein paar Tage wird es schon noch dauern.«

      Lenni verschränkte die Arme und presste die Lippen aufeinander. Wie ein See, über den der Wind­ strich, bewegten sich die Falten in ihrem Gesicht.

      »Hat sich Oskar schon gemeldet?«

      Alle sahen hinüber zu Anneka, die die Aufgabe übernommen hatte, sich um den Klinikkiosk ›Allerlei‹ zu kümmern. Neben Artikeln des täglichen Bedarfs gab es dort Leckereien aus der Bäckerei ›Schöne Aussichten‹. Saftige Vanilleschnecken, Quarkbällchen, aber auch so exotische Köstlichkeiten wie Zitronentarte mit Minze konnten unter Palmen bei einer Tasse Kaffee genossen werden. Anneka hatte alle Hände voll zu tun gehabt, um die Wünsche der zahlreichen Gäste zu erfüllen.

      »Im Kiosk war er auf jeden Fall nicht«, beantwortete sie Lennis Frage. »Zumindest habe ich ihn in dem Trubel nicht bemerkt.«

      »Zu Hause haben wir ihn auch nicht gesehen«, sagte Janni.

      »Du siehst doch sowieso nichts, weil du den ganzen Tag hinter dem Computer steckst.« Dési knuffte ihren Zwillingsbruder in die Seite.

      Früher hatte so eine Bemerkung genügt, um den schönsten Streit zu entfachen. Doch die Zeiten hatten sich geändert, wie Fee insgeheim feststellte.

      Jan schob seine schwarz umrandete Brille zurecht und lächelte sein Eiswürfellächeln. Ein untrügliches Zeichen für einen bevorstehenden Vortrag.

      »Erstens habe ich nur einen halben Tag zur Verfügung, um mich mit den wirklich sinnvollen Dingen des Lebens zu beschäftigen.« Er warf das Haar auf die Seite. »Und zweitens ist das Haus kameraüberwacht. Ergo habe ich durchaus einen Überblick darüber, was sich bei uns abspielt.«

      Die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm war beinahe mit Händen greifbar. Dann brach das Unwetter los.

      »Bist du jetzt total übergeschnappt?«, fauchte Dési.

      »Was soll das heißen? Kameras?« Daniel schnappte nach Luft. Sofort dachte er an die Überwachungssysteme in Kaufhäusern oder Tiefgaragen, wo Detektive vor Dutzenden von Bildschirmen saßen und jede Bewegung innerhalb des Gebäudes verfolgten.

      Anneka hatte ähnliche Gedanken wie ihr Vater.

      »Schon mal was von Privatsphäre gehört?«, ereiferte sie sich. Ihr Freund Sascha war am vergangenen Abend zu Besuch gewesen. Nicht auszudenken, wenn Janni sie beobachtet hatte … »Ich … ich … ich könnte dich anzeigen.«

      Doch ihr Bruder winkte nur ab.

      »So gut solltet ihr mich inzwischen kennen, um zu wissen, dass ich mich an Recht und Ordnung halte. Daher habe ich auf die Installation von Kameras im Haus verzichtet, da ich hierfür eine Einwilligung der Bewohner benötige. Die Anbringung einer Kamera im Eingangsbereich eines Hauses ist jedoch erlaubt und bedarf keiner besonderen Einwilligung der gefilmten Personen.«

      Das Schnauben aus dem Bett erinnerte die Familie an den Grund ihres Besuchs. »Kamera hin oder СКАЧАТЬ