Harmless - Arglos. Nicole Edwards
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Название: Harmless - Arglos

Автор: Nicole Edwards

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Pier 70

isbn: 9783958238367

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СКАЧАТЬ Schönling mitbekam, wie Roan unauffällig versuchte ihn abzuchecken. Vor allem, wie sich das bequeme dunkelgraue T-Shirt an seine beeindruckende Brust schmiegte und wie sich die Muskelstränge in seinem Hals kaum wahrnehmbar verschoben, als er den Arm hob.

      Wie unauffällig er dabei tatsächlich war, konnte er nur vermuten, denn sie saßen nur knapp einen Meter voneinander entfernt.

      Nicht nur, dass der sexy Kerl eine glatte Elf war, er kam Roan auch irgendwie bekannt vor. Auf ziemlich unheimliche Weise. Roan konnte ihn bloß nicht einordnen.

      Er schüttelte den Gedanken ab und fuhr damit fort, den Typen niederzustarren.

      Während der vergangenen halben Stunde hatte sich Roan an einem Bier festgehalten und so getan, als würde er das Baseballspiel schauen, das auf dem Fernseher in seiner Nähe lief. Eigentlich achtete er überhaupt nicht darauf, denn sein Kopf war voll und ganz mit der Frage beschäftigt, wie er nur hatte zulassen können, dass sein Leben so beschissen geworden war. Genau genommen hatte er dem Spiel so wenig Aufmerksamkeit geschenkt, dass ihm durchaus aufgefallen war, dass der gut aussehende Mann, der ihm jetzt gegenübersaß, ab und zu in seine Richtung geschaut hatte.

      Nachdem der Kerl der Kellnerin per Handzeichen signalisiert hatte, ihnen zwei weitere Bierflaschen zu bringen, wandte er sich wieder an Roan.

      Was ziemlich verwegen war, wenn man bedachte, dass Roan ihm schon zu verstehen gegeben hatte, nicht interessiert zu sein. Zumindest hatten seine Worte genau das ausdrücken sollen.

      »Colton Seguine«, sagte der sexy Kerl lässig und streckte ihm die Hand hin.

      Roan bemerkte einen Akzent, konnte ihn jedoch nicht genau zuordnen. Kanadier vielleicht?

      »Nicht interessiert«, grollte Roan und ignorierte die Vorstellung. So würde der Typ es hoffentlich endlich in seinen Dickschädel bekommen, dass Roan nicht…

      Moment mal.

      Hatte er gesagt…?

      Erst jetzt erfasste er den Namen vollständig und Roans Blick ruckte zu dem großen Typen zurück.

      Gewelltes, blondes Haar, eine dünne Narbe, die durch eine seiner dichten Augenbrauen verlief, blassblaue, von einem perfekten Grauanteil durchzogene Augen, eine leicht gekrümmte Nase und ein Kiefer, der aussah, als wäre er aus Stein gemeißelt, ganz zu schweigen von den definierten Wangenknochen und diesen Lippen…

      Heilige Scheiße.

      Die harmlose Versuchung, die ihm hier gegenübersaß, war kein anderer als ein verfluchter Hockey-Spieler.

      Harmlos. Klar doch.

      »Du bist Colton Seguine«, murmelte Roan und kam sich wie ein Idiot vor.

      Das schiefe Grinsen des Kerls verwandelte sein Gesicht von sexy zu… höllisch heiß. »So sagt man, aber alle nennen mich Seg. Dich kenne ich allerdings leider nicht, also…«

      Roan streckte die Hand aus, wobei er entdeckte, dass Segs auf dem Tisch lag, als hätte er auf diesen Moment gewartet. »Roan Gregory.«

      »Schön, dich kennenzulernen, Roan Gregory.«

      Ja, das war es in der Tat.

      Segs Hand war stark, sein Griff fest. Und verdammte Scheiße. Das hier war Colton Seguine. Seg. Roan vergaß für den Moment all seine Probleme, während er den Verteidiger des Hockeyteams Austin Arrows anstarrte. Er hatte gewusst, dass der Mann groß war – schließlich hatte er seine Statistiken mehrere Dutzend Mal durchgelesen –, aber aus nächster Nähe und leibhaftig war er gigantisch. Eins dreiundneunzig, knapp einhundert Kilo, wenn Roan sich recht erinnerte.

      Die Kellnerin unterbrach ihren Starrwettbewerb, als sie ihnen ihr Bier brachte, und ein paar Sekunden lang verlor sich Roan in den dunstig blauen Augen, ohne den Blick abwenden zu können.

      Plötzlich spielte es keine Rolle mehr, dass er sich in Selbstmitleid gesuhlt hatte, während er versuchte, die Tatsache zu verwinden, seinem besten Freund vor fast vier Monaten seine Liebe gestanden zu haben. Er spürte den Schmerz nicht mehr, der sich wie eine Fessel um seine Brust gelegt hatte, als er erkannt hatte, dass sich Cam in jemanden verliebt hatte und sie einander sehr glücklich machten. Der Schmerz rührte nicht daher, dass Cam und Gannon glücklich waren. Seiner Meinung nach war das eine gute Sache. Ausschlaggebend für seine Verunsicherung war die Furcht gewesen, die Freundschaft zu der wichtigsten Person in seinem Leben zu verlieren.

      Aber jetzt in diesem Moment erschien die Tatsache, dass er vor seinem besten Freund mit einer Liebeserklärung herausgeplatzt war, unwichtig – ganz zu schweigen davon, dass es überhaupt nicht stimmte.

      Nope. Nichts davon spielte mehr eine Rolle, denn seine Synapsen hatten einen Kurzchluss; das Einzige, woran er denken konnte, war Sex. Sex mit diesem unfassbar attraktiven Hockeyspieler. Schmutzigen, harten, hocherotischen Sex.

      Wenn das mal kein Tritt in die Eier war. Plötzlich aufwallende Lust sah Roan nicht ähnlich. Normalerweise brauchte er eine Weile, um mit einem Mann warm zu werden. Jedenfalls um einiges länger als diese kurze Vorstellung.

      Roan trank einen großen Schluck Bier, womit er den Blickkontakt unterbrach.

      Das war verrückt.

      Warum zum Teufel war dieser Kerl überhaupt hier? Es war ja nicht so, als wäre er…

      Nee. Dieser Kerl war auf keinen Fall schwul.

      Und selbst wenn er es wäre – was er nicht war –, konnte Seg doch überhaupt nicht wissen, ob Roan schwul war. Ernsthaft. Woher sollte er das wissen? Sie waren hier nicht in einer Schwulenbar. Und es war nicht so, als würde Roan heute sein Ich bin schwul und stolz darauf-T-Shirt tragen.

      Der Gedanke brachte Roan dazu, Seg aufmerksam zu mustern.

      Wusste er, dass Roan schwul war? Strahlte er das etwa aus, ohne es zu merken?

      Nachdem er seinen Blick unauffällig durch den Raum hatte schweifen lassen, beugte sich Seg vor und senkte die Stimme. »Was hältst du davon, wenn wir nach diesem Bier zu mir fahren und uns da noch einen Drink genehmigen?«

      Okay, vielleicht besaß Seg einen besonders fein abgestimmten Gaydar… und war schwul.

      Nicht geoutet natürlich, da Roan sich vage an einen aktuelleren Artikel über Seg und irgend so eine Modeltussi erinnerte, mit der er seit Kurzem ausging. Ja, falls es noch nicht ganz klar geworden war: Roan war ein Fan der Austin Arrows. Ein Riesenfan.

      Vielleicht war Seg bi?

      Roan ließ sich diesen Gedanken ein paar Sekunden lang durch den Kopf gehen. Er fing nichts mit jemandem an, der bisexuell war. Er hatte ganz sicher nicht die Absicht, mit einem Typen in die Kiste zu springen, der am nächsten Morgen heulte und jammerte, weil sein Leben ihn so verflucht verwirrte. Pussy oder Schwanz, es war doch nicht so schwer herauszufinden, was man bevorzugte.

      Ganz abgesehen davon konnte Roan diesen Mist zusätzlich zu allem anderen, womit er sich gerade herumschlagen musste, überhaupt nicht gebrauchen.

      Roan ahmte Segs Pose nach, indem er sich vorbeugte, und schüttelte den Kopf. »Ich bin mir ziemlich sicher…« Er deutete mit einer verstohlenen Kopfbewegung auf die Kellnerin. »… dass sie eher dein Typ ist.«

      Seg lehnte СКАЧАТЬ