Spionin wider Willen. Mila Roth
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Название: Spionin wider Willen

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110241

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СКАЧАТЬ in die Jahre gekommene Opel Kadett verringerte sein Tempo auf Höhe des alten Gutshofes. Alim ließ ihn noch ein Stückchen weiterrollen und bog dann in einen schmalen Feldweg ab, hielt an. »Bist du sicher, dass sie nur eine Putzfrau ist?«, fragte er seine Schwester Abida mit einem Stirnrunzeln. »Denn dafür wohnt sie hier reichlich luxuriös, finde ich.«

      Abida zuckte mit den Achseln. »Meinst du, sie gehört zu ihnen?«

      »Schon möglich. Ein Kurier vielleicht. Sie sieht nicht aus wie ein Profi. Aber der Schein kann trügen.« Alim strich sich nachdenklich über den Bart. »Vielleicht ist es besser, wir behalten sie im Auge. Mit etwas Glück führt sie uns zu der DVD.«

      Abida kräuselte die Lippen. »Meinst du? Burayd wird wütend werden, wenn wir hier unsere Zeit verplempern.«

      »Er wird noch wütender, wenn er erfährt, dass wir die DVD noch immer nicht zurückhaben. Wir bleiben erst mal hier. Geh unauffällig zum Briefkasten da am Tor und schau, ob ein Name dransteht. Vielleicht können unsere Leute etwas mehr über diese angebliche Putzfrau herausfinden.«

      »Wie du meinst.« Abida löste ihren Sicherheitsgurt und stieg aus dem Wagen. Sie blickte sich gründlich um und ging dann wie eine zufällige Spaziergängerin auf den großen Torbogen des Hofes zu.

      ***

      Bonn, Kaiserstraße

      Institut für Europäische Meinungsforschung

      Sonntag, 17. Juli, 14:35 Uhr

      »Sie haben was bitte?« Dr. Schwartz‘ Stimme überschlug sich fast. »Derartig wichtige und GEHEIME Informationen an eine Zivilistin weitergegeben? Sind Sie verrückt geworden, Neumann?«

      »Mir blieb keine andere Wahl«, verteidigte Markus sich mit gequälter Miene. »Wenn ich ihr den Umschlag mit der DVD nicht gegeben hätte, wäre er jetzt vermutlich wieder in der Hand der Terroristen.«

      »Vermutlich?«

      »Ziemlich sicher.« Markus bemühte sich weiter um eine aufrechte Haltung, obwohl die Schmerzen in seinen Rippen mittlerweile fast unerträglich geworden waren. »Diese Typen sind nicht zimperlich. Ich hatte großes Glück, ihnen zu entkommen.«

      »Warum haben Sie am Flughafen keine Verstärkung angefordert?«, knurrte Schwartz verärgert.

      Markus verzog verdrießlich die Lippen. »Bei meiner Flucht aus der Reuterstraße habe ich mein Handy verloren. Es blieb keine Zeit, ein anderes Telefon zu benutzen. Und am Flughafen wollte ich Aufsehen vermeiden. Wer weiß, was die Männer sonst angestellt hätten.«

      »Na wunderbar.« Dr. Schwartz verschränkte die Arme vor der Brust. »Deshalb gibt es Mikrofone, Herr Neumann. Standardausstattung eines Agenten. Ist Ihnen klar, in welch prekäre Situation Ihr Alleingang uns gebracht hat? Wieder einmal, wie ich anfügen möchte. Aber warum gebe ich überhaupt vor, überrascht zu sein? Der Begriff Teamplay ist Ihnen ja vollkommen fremd.«

      Walter Bernstein griff nach dem Telefonhörer. »Melanie? Gib der Technikabteilung bitte durch, dass sie sofort Neumanns SIM-Karte deaktivieren müssen.« Er warf Markus einen kurzen Blick zu und setzte hinzu: »Und sie sollen ihm ein neues Handy heraufbringen lassen. Wie? Natürlich mit der gleichen Nummer.«

      »Ein ordentliches Smartphone!«, rief Markus, kurz bevor Walter die Verbindung zu Melanie unterbrach. Auf Walters Blick hin erklärte er schulterzuckend: »Die neuen Modelle sind einfach praktischer. Mein alter Knochen hatte nicht mal Internetzugang, und das GPS hat auch nicht richtig funktioniert.«

      »Könnten wir wohl wieder auf das ursprüngliche Thema zurückkommen?«, warf Dr. Schwartz gereizt ein. »Was ist nun mit dieser Frau, der Sie den Umschlag gegeben haben?«

      »Ich habe sie zu Axels Wohnung geschickt, damit sie ihm die DVD aushändigt.«

      »Und Sie glauben, sie hat das getan?«

      Markus rief sich kurz das Gesicht der rothaarigen Frau ins Gedächtnis. »Ich schätze schon.«

      »Sie schätzen?« Dr. Schwartz‘ Stimme wurde wieder eine Spur lauter.

      »Sie erschien mir passend. Eine unauffällige Frau, Ende zwanzig, vielleicht Anfang dreißig. Wirkte wie eine Hausfrau oder so was. Schien auf jemanden zu warten.«

      »Ja, hoffentlich nicht auf ihre Komplizen.«

      Markus schüttelte den Kopf. »Sie sah nicht aus wie eine Terroristin.«

      »Ach, Sie wissen also neuerdings, woran man Terroristen erkennen kann?« Höhnisch blickte Dr. Schwartz ihn an. »Das ist ja wunderbar. Dürfte wohl all unsere Probleme auf einen Schlag lösen.«

      »Sie trug ein Kleid mit einer Strickjacke darüber, die ihr viel zu groß war.«

      »Und das disqualifiziert sie als Terroristin?« Dr. Schwartz‘ Stimme troff vor Sarkasmus.

      »Sie ist eine ganz normale Frau. Der Aussprache nach hier aus der Gegend. Kein direkter Dialekt, aber definitiv die Intonation der Bonner Gegend. Vermutlich hat sie gerade auf ihren Mann gewartet oder so. Wie gesagt: Hausfrau, wahrscheinlich Mutter. Ungefährlich.«

      »Das hoffe ich für Sie, Neumann. Haben Sie Wolhagen schon kontaktiert?«

      »Das hatte ich jetzt vor.«

      »Worauf warten Sie dann noch?«

      Bevor Markus etwas erwidern konnte, öffnete sich die Glastür und eine kleine brünette Frau mit schicker Kurzhaarfrisur trat ein. Gerlinde Bernstein war nicht nur seit 22 Jahren mit Walter Bernstein verheiratet, sondern ebenso lange auch seine Assistentin und inzwischen Chefsekretärin. Ihre klaren blauen Augen wirkten höchst besorgt, als sie ihrem Mann eine Mappe mit Akten überreichte. »Das kam gerade von der Polizei. Wie es aussieht, gab es in Axel Wolhagens Wohnung ein Feuer. Nachbarn haben es bemerkt und die Feuerwehr gerufen. Der Brand konnte schnell gelöscht werden. Leider fand man auch Wolhagens Leiche in der Wohnung. Er wurde erschossen.«

      Für einen Moment war es so still in dem Büroraum, dass man das Ticken der kleinen Uhr auf dem Schreibtisch überdeutlich hören konnte.

      Markus stöhnte unterdrückt und fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. »Verdammt.«

      »Ganz meine Meinung«, sagte Walter mit finsterer Miene. An seine Frau gewandt fragte er: »Irgendwelche Spuren? Wurde die DVD gefunden?«

      »Keine Spuren bisher. Auch keine DVD.«

      Dr. Schwartz drehte sich langsam in Markus Richtung und fixierte ihn. »Und nun? Irgendwelche schlauen Einfälle?«

      Markus zog die Augenbrauen zusammen. »Sie glauben doch nicht etwa, dass diese Frau Axel umgebracht hat?«

      »Wissen wir es?«

      »Das ist lächerlich!«

      »Und wo steckt sie? Wie ist ihr Name? Wo wohnt sie?«

      Markus fuhr sich erneut unbehaglich durch die Haare. »Das müsste herauszufinden sein.«

      »Müsste herauszufinden sein?«, echote Schwartz und verdrehte die Augen.

      Walter Bernstein räusperte sich. »Was СКАЧАТЬ