Spionin wider Willen. Mila Roth
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Название: Spionin wider Willen

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110241

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СКАЧАТЬ und drückte sie übermütig an sich. »Bin ich froh, endlich wieder zu Hause zu sein!«

      3

      Außenbezirk von Rheinbach

      Gut Tomberg

      Sonntag, 17. Juli, 12:10 Uhr

      »Warum ist Feli denn nicht gleich mit hierhergekommen?«, beschwerte sich Jannas Mutter. »Ich habe mich schon so gefreut, sie wiederzusehen, und für eine Person mehr ist auch immer genug zu essen da. Du hättest sie wirklich überreden sollen, Janna. Immerhin ist das Kind jetzt schon mehr als zwei Monate in der Weltgeschichte herumgejettet. Da hätte ihr ein ordentliches, selbst gekochtes Mittagessen bestimmt gutgetan. Janna? Janna, hörst du mir überhaupt zu?« Linda drehte sich vom Herd weg, an dem sie eifrig hantierte, und blickte mit gerunzelter Stirn auf ihre Tochter, die sich über ein Telefonbuch beugte. Dann wandte sie sich an ihren Mann, der neben Janna am Küchentisch saß und in der Sonntagszeitung las. »Nun sag doch auch mal was, Bernhard! Findest du nicht auch, dass Janna ihre Schwester hätte mitbringen müssen?«

      Bedächtig ließ Bernhard Berg seine Zeitung sinken und faltete sie ordentlich zusammen, bevor er antwortete. »Sicher, Linda, das hätte sie. Wie ich sie kenne, hat sie es auch bestimmt versucht. Aber du kennst doch unsere Feli. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, bringt sie so leicht niemand davon ab. Eine typische Eigenart der Berg-Frauen, wie ich anfügen möchte.« Liebevoll lächelte er seiner Frau zu. Er war ein Mann von mittlerer Größe, schlank mit ehemals blonden, nunmehr ergrauten Locken, die er seiner älteren Tochter vererbt hatte. Das leuchtende Kupferrot hingegen hatte sie von ihrer Mutter, ebenso wie ihre offene, zupackende und stets fröhliche Art. Momentan jedoch wirkte sie alles andere als heiter. Bernhard sah seiner Tochter an, dass etwas sie beschäftigte. »Wen oder was suchst du denn im Telefonbuch, Schätzchen?«

      Janna hob kaum den Kopf. »Nichts Besonderes«, antwortete sie etwas zerstreut. »Sag mal, Papa, weißt du zufällig, wo in Bonn die Angelbisstraße ist?«

      »Die Angelbisstraße?« Bernhard rieb sich das Kinn. »Die müsste in der Nordstadt sein. Beim Sportpark Nord. Warum? Musst du da hin?«

      Janna nickte vage.

      »Hast du einen neuen Kunden dort?«, hakte nun auch Linda nach. »Du sagtest doch, dass du eine neue Anzeige für deinen Büroservice in der Bonner Rundschau und im General-Anzeiger aufgegeben hättest.«

      Janna wollte schon verneinen, hielt sich aber gerade noch zurück und nickte erneut unbestimmt. »Hm. Ich muss noch mal weg, Mama.« Sie klappte das Telefonbuch zu und stand auf.

      »Jetzt?« Ihre Mutter blickte sie verwundert an. »Aber mein Essen ist in einer halben Stunde fertig. Ich habe extra für dich und die Kinder mitgekocht! Und hast du vergessen, dass Sander heute Nachmittag herkommt? Ihr wolltet doch zusammen in den Freizeitpark gehen. Obwohl ich nicht sicher bin, ob sich das Wetter bis dahin hält. Es sieht sehr nach dem Regen aus, den sie gemeldet haben. Willst du nicht lieber …«

      »Ich bin zurück, bevor er da ist«, unterbrach Janna sie hastig. »Entschuldige bitte, Mama, aber ich muss dringend was erledigen.« Erneut schnappte sie sich die Strickjacke ihres Vaters, warf sie sich über, griff nach ihrer Tasche und war mit einem »Bis später!« zur Tür hinaus.

      Linda tauschte einen irritierten Blick mit ihrem Mann aus. »Was ist denn mit Janna los? Seit sie vom Flughafen zurück ist, benimmt sie sich so merkwürdig.«

      »Merkwürdig?« Bernhard schmunzelte. »Sie wird einfach noch etwas vorhaben, das uns nichts angeht. Sie ist erwachsen, Linda, und nicht verpflichtet, uns über jeden ihrer Schritte Rechenschaft abzulegen.«

      »Rechenschaft, so ein Unsinn!«, rief Linda empört. Nachdenklich tippte sie sich mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe. »Sie wird sich doch nicht mit einem anderen Mann treffen?«

      »Unsere Janna?« Nun lachte Bernhard schallend. »Du liebe Zeit, was für eine Vorstellung. Du liest viel zu viele Romane, mein Schatz.«

      »Kannst du mir dann sagen, wohin sie jetzt fährt?« Linda blickte aus dem Fenster, durch das Jannas davonrollender Wagen zu sehen war.

      »Nein, kann ich nicht. Wenn es wichtig ist, werden wir es schon noch erfahren.« Mit diesen Worten stand auch Bernhard auf. »Ich schau mal, wo sich unsere beiden Rabauken herumtreiben.«

      »Wahrscheinlich mit dem Hund irgendwo im Garten. Sorg bitte dafür, dass sie sich ordentlich die Füße abtreten und die Hände waschen«, rief Linda ihm nach. Kaum war er zur Tür hinaus, trat sie an den Tisch und betrachtete das Telefonbuch, das Janna zurückgelassen hatte. Dann zuckte sie resignierend mit den Schultern und kümmerte sich wieder um ihren Sonntagsbraten.

      ***

      Bonn, Angelbisstraße

      Sonntag, 17. Juli, 13:15 Uhr

      Janna parkte ihren Golf in einer der Parkbuchten am Straßenrand und blickte prüfend an dem weißen Mehrfamilienhaus empor, in dem sich, wenn die Angaben im Telefonbuch stimmten, die Wohnung von Axel Wolhagen befand, mitten in einem unauffälligen Wohnviertel mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Vereinzelt waren Passanten unterwegs. Hin und wieder fuhr ein Radfahrer die Straße entlang. Vor den Eingängen einiger Häuser standen Kinderfahrräder. Dies war doch sicherlich nicht das Hauptquartier von irgendwelchen Gangstern. Sie schauderte etwas, stieg dann aber entschlossen aus. Im Auto sitzen zu bleiben, brachte sie nicht weiter. Schließlich wollte sie diesen ominösen Umschlag endlich loswerden.

      Die Eingangstür des Wohnhauses stand offen, deshalb trat Janna nach einem Blick auf das Klingelschild einfach ein und stieg die Treppen hinauf in den ersten Stock. Es roch nach Zwiebeln und gebratenem Fleisch. Um diese Zeit saßen die Bewohner des Hauses bestimmt alle beim Mittagessen. Kurz kam Janna der Gedanke, dass es unhöflich war, zu dieser Stunde zu stören, dann besann sie sich jedoch. Hatte der Mann, der ihr den Umschlag gegeben hatte, etwa so gewirkt, als kümmerten ihn sonntägliche Essenszeiten? Warum also sollte sie darauf Rücksicht nehmen? Als sie die Wohnungstür erreichte, neben der ein kleines Schild mit dem Namen Wolhagen angebracht war, hob sie die Hand zum Klingelknopf, zögerte jedoch, denn die Tür stand einen Spalt weit offen.

      Sie ließ die Hand wieder sinken.

      Aus dem Inneren der Wohnung vernahm sie Stimmen, die sich leise und unverständlich unterhielten. Ihr Herz schlug plötzlich schneller. Der Mann am Flughafen hatte nichts davon gesagt, dass sich noch andere Leute in der Wohnung aufhalten würden. Im Gegenteil – hatte er nicht darauf bestanden, dass sie nur diesem Axel und niemandem sonst den Umschlag aushändigen sollte? Was, wenn die Leute in der Wohnung gefährlich waren?

      Nervös und unentschlossen fingerte Janna an ihrer Umhängetasche herum. Hinter sich hörte sie Schritte auf der Treppe. Gerade, als sie sich umdrehen wollte, wurde die Wohnungstür aufgerissen. Ein Mann mit brauner Haut, schwarzem Haar und dichtem schwarzem Vollbart stand vor ihr. Hinter ihm erkannte sie eine ebenso dunkelhäutige Frau in einem schwarzen Hosenanzug.

      Janna wich erschrocken einen Schritt zurück.

      »Wer sind Sie?«, fuhr der Mann sie unfreundlich an. In seiner Aussprache schwang ein fast unmerklicher arabischer Akzent mit. »Was wollen Sie hier?«

      »Ich, äh …« Janna suchte fieberhaft nach einer Antwort. »Ich bin die … äh, Putzfrau. Herr … Herr Wolhagen bat mich, heute herzukommen, weil …«

      »Putzfrau?« Der Mann musterte sie stirnrunzelnd.

      »Herr СКАЧАТЬ