Katzenfische. Mila Roth
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Название: Katzenfische

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Spionin wider Willen

isbn: 9783967110289

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СКАЧАТЬ neben dem alten Gutshaus stand, in dem Jannas Eltern wohnten. Noch wohnten, um genau zu sein, denn zum Jahresende würden sie die Wohnungen tauschen, damit Janna und die Kinder mehr Platz hatten.

      Janna reichte einem der Betreuer, die den Pfadfinderausflug beaufsichtigten, den Proviantkorb. »Hier, ein bisschen Wegzehrung für euch. Wie versprochen Kekse und Muffins für die ganze Truppe. Und für Till und Susanna hab ich noch ein bisschen O-Saft dazugepackt.«

      »Danke, du bist ein Schatz.« Bernd nahm den Korb strahlend entgegen. »Schade, dass du diesmal nicht mitfahren kannst.«

      »Ja, lässt sich leider nicht ändern. Wir stecken derart in der Renovierung, dass ich kaum weiß, wo mir der Kopf steht. Und arbeiten muss ich ja auch noch, also ...«

      »Vielleicht klappt es beim nächsten Mal. Lena würde sich sehr freuen.«

      »Ja, ich auch. Grüß deine Frau von mir. Ist sie schon im Lager?«

      »Ja, sie ist schon um sechs Uhr früh vorgefahren, um mit Alex und Pfarrer Heitmann alles vorzubereiten.«

      »Viel Spaß euch allen.« Janna blickte sich suchend um. »Till? Wo steckst du? Hast du nicht etwas vergessen?«

      Der Junge sprang noch einmal aus dem Bus. »Tschüss, Janna!« Er umarmte sie kurz, aber heftig und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

      »Macht’s gut, ihr beiden. Viel Spaß!« Janna sah zu, wie der Busfahrer den Gepäckraum schloss, nachdem Bernhard versichert hatte, dass sämtliche Gepäckstücke der Zwillinge verstaut seien. Sie blieb in der Auffahrt stehen, bis der Bus sich in Bewegung setzte, und winkte den Kindern noch einmal zu, bevor sie sich seufzend abwandte. »Puh!«

      Ihr Vater lachte und legte ihr seinen rechten Arm um die Schultern. »Ganz schön anstrengend, die beiden.«

      »Das kannst du laut sagen. Waren wir auch so schlimm, wenn wir auf Pfadfinderfahrt gegangen sind?«

      »Soll ich ehrlich sein?« Bernhard lachte. »Fast noch schlimmer. Und ihr wart zu dritt. Obwohl, na ja, bis Feli so weit war, dass sie mitfahren konnte, wart ihr ja schon Teenager, da ging es dann allmählich.«

      »Ich glaube, ich werde jetzt erst mal rasch das Chaos beseitigen, das sie im Bad und in ihrem Zimmer hinterlassen haben.«

      »Tu das. Ich muss noch mal kurz in die Kanzlei, bin aber am frühen Nachmittag wieder zurück. Später kommt dann noch der Fliesenleger wegen der neuen Fliesen in den Bädern.«

      »Gut, bis dahin müsste ich mit meiner Arbeit fertig sein.«

      »Soll ich dir bei irgendwas helfen?«, fragte Jannas Mutter prompt.

      Doch Janna winkte ab. »Danke, nicht nötig, Mama. Bis nachher dann.« Eilig kehrte sie ins Haus zurück und machte sich daran, die herumliegenden Kleidungsstücke und Spielsachen im Kinderzimmer aus dem Weg zu schaffen, damit sie wenigstens kurz staubsaugen konnte. Den Rest würden die Zwillinge nach ihrer Rückkehr selbst aufräumen müssen.

      In dem Moment, als sie den Staubsauger wieder abschaltete, vernahm sie das Klingeln des Telefons. Hektisch sah sie sich um. »Mist! Wo ...?« Sie folgte dem Schrillen, bis sie das mobile Endgerät auf dem Küchentisch unter einer Zeitung fand. »Janna Berg?«, meldete sie sich etwas außer Atem.

      »Sagen Sie mal, stimmt etwas mit Ihrem Handy nicht? Ich versuche schon seit einer Ewigkeit, Sie zu erreichen.«

      Als sie die Stimme des Geheimagenten vernahm, mit dem sie seit Juli bereits mehrfach in aufregende und nicht gerade ungefährliche Abenteuer verwickelt gewesen war, machte ihr Herz einen unvermittelten Satz. Vor Überraschung natürlich, denn mit einem Anruf von ihm hatte sie absolut nicht gerechnet. Zuletzt hatte sie ihn vor drei Wochen gesehen, als sie ihren Bericht zu den Ereignissen um die Verhaftung des Terroristen Burayd im Institut abgeliefert hatte. Seitdem hatten weder er noch sein Vorgesetzter, Herr Bernstein, sich bei ihr gemeldet.

      Überhaupt fußte ihre gesamte Verbindung zu Markus und dem Institut lediglich auf einer zufälligen Begebenheit. Wenn Markus ihr an jenem Morgen im Juli nicht auf dem Flughafen Köln-Bonn diesen Umschlag mit der DVD aufgedrängt hätte, damit die darauf befindlichen Daten nicht in die Hände von Extremisten gelangten, wüsste sie bis heute nicht einmal um die Existenz jenes Geheimdienstes. So aber hatte sie in einem spontanen und, wie sie inzwischen fand, vielleicht doch etwas unvernünftigen Entschluss zugestimmt, sich in die Liste der zivilen Hilfspersonen dieser geheimen Sicherheitsbehörde eintragen zu lassen, die unter dem Deckmantel eines Meinungsforschungsinstituts agierte.

      Doch ob nun unvernünftig oder nicht, die Zusammenarbeit mit Markus Neumann war spannend und interessant, wenn auch ziemlich riskant und voller Gefahren, wie Janna bereits am eigenen Leibe zu spüren bekommen hatte. All das schoss ihr beim Klang seiner Stimme durch den Kopf, aber sie ließ sich nichts anmerken. Stattdessen erwiderte sie kühl: »Zunächst einmal wünsche ich Ihnen einen guten Morgen. Ich kann nur vermuten, dass Sie es sind, Markus, denn offenbar hat man Ihnen nicht beigebracht, sich am Telefon höflich vorzustellen und wenigstens die Tageszeit zu wünschen.« Ihr Herz klopfte noch immer eine Spur zu schnell. Sie schob es auf ihren Unwillen gegenüber unhöflichem Benehmen allgemein. Vielleicht reagierte sie ein wenig zu harsch, aber andererseits – wie man in den Wald hineinrief ...

      »Guten Morgen, Janna.« Markus Stimme klang erheitert. »Was ist denn nun mit Ihrem Handy? Haben Sie es ausgeschaltet? Auf diese Weise machen Sie es uns nicht gerade leicht, Sie zu erreichen. Vor allem, wenn Sie auch nicht an Ihr Festnetztelefon gehen.«

      »Ich hatte den Staubsauger an und konnte deshalb das Klingeln nicht hören. Aber mein Handy habe ich nicht ausgeschaltet. Moment mal.« Janna ging zur Garderobe und griff nach ihrer Handtasche. Sie klemmte sich den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter, zog das Smartphone aus der Tasche und räusperte sich verlegen. »Ähm, ja, Entschuldigung. Der Akku ist leer. Ich lade ihn am besten gleich wieder auf.«

      »Das würde ich Ihnen empfehlen.«

      »Gibt es einen Grund für Ihren Anruf?« Während sie sprach, eilte Janna zurück in die Küche, zog das Ladekabel für das Smartphone aus einer Schublade und schloss das Gerät an einer der Steckdosen über der Anrichte an.

      »Den gibt es in der Tat.« Das charmante Lächeln auf seinen Lippen erkannte sie an seiner Stimme und sah es auch prompt vor sich. »Wir möchten Sie um einen Gefallen bitten.«

      »Was für einen Gefallen?«, fragte sie misstrauisch.

      »Nur eine Kleinigkeit. Nichts Gefährliches oder so.«

      »Mhm, das hab ich doch irgendwo schon mal gehört. Und kurz darauf hielt mir dann jemand eine geladene Pistole vor die Nase.«

      »Keine Sorge, so etwas ist es wirklich nicht«, beruhigte er sie. »Es ist nur eine ganz einfache Sache. Im Grunde müssen Sie so gut wie gar nichts tun.«

      »Janna? Bist du in der Küche?«, schallte in diesem Moment Lindas Stimme durchs Haus. »Hier ist ein Paketbote, der etwas für dich abgeben möchte. Er hat versehentlich zuerst bei mir geklingelt.«

      »Ein Paketbote?« Verwundert runzelte Janna die Stirn. »Ich habe doch gar nichts bestellt.«

      »Oh, oh, sie sind mir zuvorgekommen«, drang wieder Markus’ Stimme aus dem Hörer.

      »Was soll das denn heißen?« Irritiert runzelte Janna die Stirn.

      »Das Paket kommt vom Institut. Nehmen СКАЧАТЬ